der erste Schritt

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freilich
Beiträge: 16
Registriert: 12. Mai 2006, 11:57

der erste Schritt

Beitrag von freilich »

Was ist der erste Schritt, nachdem man sich selbst eingestanden hat, daß einiges nicht richtig läuft?
Horizont
Beiträge: 86
Registriert: 6. Jan 2006, 03:44

Re: der erste Schritt

Beitrag von Horizont »

freilich
Beiträge: 16
Registriert: 12. Mai 2006, 11:57

Re: der erste Schritt

Beitrag von freilich »

horizont!

frisch geschieden.
kind, bald dritter geburtstag, hat krebs.
freiberufler ohne job und auftrag.
der alltag stellt zu hohe hürden. es ist alles (!) anstengend und schwierig geworden. (sorry, selbst die nettiqueit)

freilich
Denker
Beiträge: 645
Registriert: 11. Apr 2005, 13:55

Re: der erste Schritt

Beitrag von Denker »

Der nächste Schritt ist, zu akzeptieren, dass du professionelle Hilfe brauchst und dir diese zu holen.
Gruß
Denker
freilich
Beiträge: 16
Registriert: 12. Mai 2006, 11:57

Re: der erste Schritt

Beitrag von freilich »

zweiter schritt

wie und wo ist diese hilfe zu holen?
wer bezahlt das?
hat das evtl. auswirkungen auf sorge/umgangsrecht?
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: der erste Schritt

Beitrag von Emily »

Hallo freilich,

leider sagst du nicht, welcher Art genau die Hilfe ist, die du suchst. Ich nehme aber an, du suchst in erster Linie therapeutische Hilfe. Hier kannst du einiges dazu nachlesen.

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1073408932

Das Umgangsrecht wird davon meines Wissens überhaupt nicht berührt.
Die Bezahlung einer Therapie wird in der Regel von den Krankenkassen geleistet.

Gruß,
Emily
BeAk

Re: der erste Schritt

Beitrag von BeAk »

Lieber freilich,


Eine Liste mit kassenzugelassenen Therapeuten bekommst Du von Deiner Krankenkasse.

Psychiater stehn im örtlichen Telefonbuch unter Ärzte, oder frage bei Deiner Krankenkasse nach.

Auswirkungen auf das Umgangs- und Sorgerecht kann es geben, wenn Du Deine Aufgabe als liebevoller und verantwortungsbewuster Vater nicht gerecht werden kannst oder willst. Das letzte schließe ich mal aus.
Wenn Du gesundheitliche Probleme hast, den den Kopf in den Sand steckst und dadurch nichts mehr geregelt kriegst, kann es sein das Du auch deiner Aufgabe als Vater nicht mehr gerecht werden kannst.
Nimmst Du aber die Verantwortung für Deine Gesundheit ernst, sorgst dafür das sich Dein Zustand bessert und nicht verschlechtert, wirst Du auch in der Lage sein für Dein Kind zu sorgen und ein guter und liebevoller Vater bleiben, so wie ihn Dein Kind braucht.

Es gibt übrigens hier eine ganze Reihe Eltern mit einer Depression, mich und meinen Mann eingeschlossen, aber von Sorgerechtsentzug wegen Depressionen habe ich hier noch nichts gelesen.
freilich
Beiträge: 16
Registriert: 12. Mai 2006, 11:57

Re: der erste Schritt

Beitrag von freilich »

das tut gut zu hören.
wenn das kind bei mir ist läufts auch besser.
freilich
Beiträge: 16
Registriert: 12. Mai 2006, 11:57

Re: der erste Schritt

Beitrag von freilich »

der zweite schritt ist schwerer, als ich dachte wie ich davon las. ich glaub ich schaff auch das nicht.
das ist das eingeständnis, daß ich dem leben nicht gewachsen bin. und wenn ich dann hier von lebenslänglicher medikationsnotwendigkeit lese wird mir fast übel.
hatte mir freitag zutaten für einen kuchen gekauft, aber gebacken krieg ichs nicht....
BeAk

Re: der erste Schritt

Beitrag von BeAk »

Lieber Freilich,

wie sieht denn die Alternatieve aus? Den Kopf in den Sand stecken, nichts mehr gebacken kriegen, arbeitsunfähig, denn es wird wohlmöglich immer schlimmer. Dein Kind hat keinen Vater mehr, der in der Lage ist sich um ihn zu kümmern usw.

Würdest Du mit einem gebrochenen Bein nicht auch den Facharzt aufsuchen, Dir eingestehn das Du Dir jetzt nicht alleine weiterhelfen kannst? Dieses Eingeständnis ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Verantwortungsbewustsein und seelischer Stärke und Realitätssinn.

Nur der wirklich Schwache oder Dumme hat es nötig, Stärke vor zu täuschen.

Woher willst Du wissen, das Du ein Leben lang Antidepressiva einnehmen mußt?
Die meisten Depressiven haben nur eine Episode und müssen nur einige Monate bis 1 Jahr Medikamente einnehmen.
Und selbst wenn Du eine rezidivierende Depression haben solltest, ist die lebenslange Einahme von Antidepressiva immer noch besser, als chronisch depressiv zu sein, oder findest Du Deinen jetzigen Zustand auf dauer tragbar.
Sehr viele Menschen müssen täglich Medikamente jahrzehnte lang einnehmen z.B. Bluthochdruckpatienten, Herzkranke, Diabetiker, Schilddrüsenerkrankte, Asthmatiker und viele mehr. Ja und, was soll schlimm daran sein, wenn es diesen Menschen wieder gut geht?
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Umgangsrecht

Beitrag von Clover »

Da kann ich als Patchie mitreden

Das Umgangsrecht wird bei einer Depression eigentlich NICHT eingeschränkt, solange das "Kindeswohl" gewahrt bleibt.
Bekommt das Jugendamt Wind von einer Depression wird es zur Kontrolle vorbeikommen und gucken ob alles "normal" verläuft.

Die Mutter meiner Stiefkids hat Ende November 2005 versucht sich das Leben zu nehmen.
In Absprache mit dem Jungendamt, der Mutter und uns gingen die Kinder allerdings bereits im Januar wieder komplett zurück zur Mutter und sind dort (meiner Meinung nach) sehr gut aufgehoben und glücklich.

Du siehst also, sogar in solch einer Extremsituation muss das Umgangsrecht (in unserem Fall sogar das Sorgerecht) nicht zwangsläufig aberkannt werden.
Es sollte dann einfach überlegt werden was für das KIND das Beste ist.

Läge die Mutter nun ständig flach, wäre ständig agressiv oder würde die Kinder vernachlässigen wären sie natürlich sehr schnell dort weg.
Grüßle

Tina
sunshine_do
Beiträge: 91
Registriert: 16. Mai 2006, 14:35

Re: der erste Schritt

Beitrag von sunshine_do »

Hallo !

eine Depression ist eine Krankheit .. das hat nichts damit zu tun, das Du dem Leben nicht gewachsen ist ... hol Dir Bücher .. informiere Dich ... es ist z.B. der Austausch von Botenstoffen wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn gehemmt .. die kann man nur mit Antidepressiav beheben ... je nachdem natürlich wie schwer Deine Depression ist ... allerdings solltest Du wirklich begreifen, das es um eine Krankheit geht und nicht um irgendein Versagen im Leben.
Die kassenärztliche Vereinigung kann Dir Listen von Therapeuten und Psychatern in Deiner Nähe geben ... oft braucht man beide .. sinnvoll ist eine Psychotherapie in Kombination mit Antidepressiva ... aber .. wie gesagt .. das hängt davon ab, wie schwer Deine Erkrankung ist ... wenn sie leicht ist, kann es auch ohne Medikamente gehen
Spring über Deinen Schatten .. ohne Hilfe geht es nicht ! .. wird nur schlimmer

Gruß
Petra
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