Sudoku und Konzentration
Sudoku und Konzentration
Liebe Leidensgenossen,
seit einigen Wochen bin ich dem Sudoku-Spiel verfallen. Kann dabei ganz wunderbar abschalten. Was mich wundert: Auf dieses Spiel kann ich mich ganz wunderbar konzentrieren, obwohl ich sonst die depri-üblichen Konzentrationsprobleme habe. Geht es jemandem ähnlich?
Gruß
Denker
seit einigen Wochen bin ich dem Sudoku-Spiel verfallen. Kann dabei ganz wunderbar abschalten. Was mich wundert: Auf dieses Spiel kann ich mich ganz wunderbar konzentrieren, obwohl ich sonst die depri-üblichen Konzentrationsprobleme habe. Geht es jemandem ähnlich?
Gruß
Denker
Re: Sudoku und Konzentration
Hi,
ich kenne das auch!! freut mich ja, dass das nicht völlig anormal ist *grins*.
ich kann mich stundenlang auf pc-spiele konzentrieren, aber ansonsten....wenig konzentration....das ist wirklich ein komisches phänomen.
ich erlebe das immer so, dass ich dabei einfach vergesse, dass es mir schlecht geht und ich nicht kommunizieren muß und es vielleicht deshalb so gut klappt....
bin aber dankbar so was gefunden zu haben, weil ich dadurch weiß, wie ich mir eine auszeit nehmen kann. die ist ja wirklich wichtig.
ich meine immer nur, ich muß aufpassen, dass ich das nicht zu suchtartig betreibe, andererseits höre ich automatisch damit auf, wenn es mir besser geht. so, als ob ich es dann nicht mehr brauchen würde.
freut mich, einen gleichgesinnten gefunden zu haben
lg
dots
ich kenne das auch!! freut mich ja, dass das nicht völlig anormal ist *grins*.
ich kann mich stundenlang auf pc-spiele konzentrieren, aber ansonsten....wenig konzentration....das ist wirklich ein komisches phänomen.
ich erlebe das immer so, dass ich dabei einfach vergesse, dass es mir schlecht geht und ich nicht kommunizieren muß und es vielleicht deshalb so gut klappt....
bin aber dankbar so was gefunden zu haben, weil ich dadurch weiß, wie ich mir eine auszeit nehmen kann. die ist ja wirklich wichtig.
ich meine immer nur, ich muß aufpassen, dass ich das nicht zu suchtartig betreibe, andererseits höre ich automatisch damit auf, wenn es mir besser geht. so, als ob ich es dann nicht mehr brauchen würde.
freut mich, einen gleichgesinnten gefunden zu haben
lg
dots
Re: Sudoku und Konzentration
hallo ihr beiden,
ja mir geht es ganz genauso, ich "frühstücke" inzwischen die sudokus regelrecht und sitze bis zu 7 std. pro tag am pc bei "sinnlosen" spielen oder online-sudoku ...
je mieser ich mich fühle, desto mehr vergrabe ich mich in diesen spielen, die ja wenigstens nicht von mir verlangen dass ich kommuniziere ...
habe festgestellt dass es mir zum einen hilft mich abzulenken und kurzfristig eine art hochgefühl zu erleben wenn gute bis sehr gute ergebnisse dabei rauskommen, aber zum anderen isoliert es leider auch ...
wenn es mir besser geht komme ich statt dessen eher auf die idee mit meinem mann einen spaziergang zu machen oder andere gemeinsame unternehmungen bzw. ich akzeptiere seinen wunsch danach und genieße es dann sogar ...
gaby
ja mir geht es ganz genauso, ich "frühstücke" inzwischen die sudokus regelrecht und sitze bis zu 7 std. pro tag am pc bei "sinnlosen" spielen oder online-sudoku ...
je mieser ich mich fühle, desto mehr vergrabe ich mich in diesen spielen, die ja wenigstens nicht von mir verlangen dass ich kommuniziere ...
habe festgestellt dass es mir zum einen hilft mich abzulenken und kurzfristig eine art hochgefühl zu erleben wenn gute bis sehr gute ergebnisse dabei rauskommen, aber zum anderen isoliert es leider auch ...
wenn es mir besser geht komme ich statt dessen eher auf die idee mit meinem mann einen spaziergang zu machen oder andere gemeinsame unternehmungen bzw. ich akzeptiere seinen wunsch danach und genieße es dann sogar ...
gaby
Re: Sudoku und Konzentration
hallo gaby,
isoliert man sich nicht sowieso in phasen, wo man so depri ist? ich glaube, man spürt dann nur die isolierung nur nicht so, weil man ja was tut. fühlt sich also auf jeden fall irgendwie besser an, als nur in den tv oder löcher in die decke zu starren... oder?
ich denke, das wichtige ist ja, dass die "sucht" auch wieder vorbeigeht, wenn man besser drauf ist.
liebe Grüße
dots
isoliert man sich nicht sowieso in phasen, wo man so depri ist? ich glaube, man spürt dann nur die isolierung nur nicht so, weil man ja was tut. fühlt sich also auf jeden fall irgendwie besser an, als nur in den tv oder löcher in die decke zu starren... oder?
ich denke, das wichtige ist ja, dass die "sucht" auch wieder vorbeigeht, wenn man besser drauf ist.
liebe Grüße
dots
Re: Sudoku und Konzentration
Hallo an alle
das finde ich sehr interessant, und es erinnert mich an die Hauptaussage des Buches mit dem etwas unglücklichen Titel
"Wie Sie Ihre Hirnwicherserei abstellen und stattdessen das Leben genießen" von Giulio Cesare Giacobbe
Der sagt, mal vereinfacht (so, daß ich das auch verstehe , das sich unser Hirn immer mit etwas beschäftigen will, aber nicht Multitaskingfähig ist, d.h. wenn ich mich mit was beschäftige, was meine Aufmerksamkeit voll beansprucht, ist kein Platz für negative Gedanken aller Art.
So weit, so gut. Ich finde es erst mal sehr wichtig und richtig und gesund, sich solche Oasen zu schaffen. Manche gehen dazu ins Stadion und schauen sich ein Fußballspiel an (auch "gesunde" oder stürzen sich in Arbeit (und merken dann, wenn die Rente endlich da ist, das sie vergessen haben wie es geht, das Leben). Um den Akku wieder aufzuladen, finde ich das eine sehr gute Methode - und auf der anderen Seite finde ich es in gewisser Weise eine Flucht - mit der Gefahr, sich nicht mit den Ursachen der Depression auseinanderzusetzen, sondern sich eine "Zweitwelt" aufzubauen und sich von der "echten" Welt weiter zu entfernen (wie es bei allen anderen Süchten auch passiert, ob Arbeit, Alk oder sonstwas - sogar Meditation oder spirituelle Praktiken können so was sein). Um mit Paracelsus zu formulieren - die Dosis macht das Gift. Also, tankt auf beim Sudoku oder beim Computerspielen - und gebt auf Euch acht - aber da hab ich eigentlich keine Sorge.
Ben
das finde ich sehr interessant, und es erinnert mich an die Hauptaussage des Buches mit dem etwas unglücklichen Titel
"Wie Sie Ihre Hirnwicherserei abstellen und stattdessen das Leben genießen" von Giulio Cesare Giacobbe
Der sagt, mal vereinfacht (so, daß ich das auch verstehe , das sich unser Hirn immer mit etwas beschäftigen will, aber nicht Multitaskingfähig ist, d.h. wenn ich mich mit was beschäftige, was meine Aufmerksamkeit voll beansprucht, ist kein Platz für negative Gedanken aller Art.
So weit, so gut. Ich finde es erst mal sehr wichtig und richtig und gesund, sich solche Oasen zu schaffen. Manche gehen dazu ins Stadion und schauen sich ein Fußballspiel an (auch "gesunde" oder stürzen sich in Arbeit (und merken dann, wenn die Rente endlich da ist, das sie vergessen haben wie es geht, das Leben). Um den Akku wieder aufzuladen, finde ich das eine sehr gute Methode - und auf der anderen Seite finde ich es in gewisser Weise eine Flucht - mit der Gefahr, sich nicht mit den Ursachen der Depression auseinanderzusetzen, sondern sich eine "Zweitwelt" aufzubauen und sich von der "echten" Welt weiter zu entfernen (wie es bei allen anderen Süchten auch passiert, ob Arbeit, Alk oder sonstwas - sogar Meditation oder spirituelle Praktiken können so was sein). Um mit Paracelsus zu formulieren - die Dosis macht das Gift. Also, tankt auf beim Sudoku oder beim Computerspielen - und gebt auf Euch acht - aber da hab ich eigentlich keine Sorge.
Ben
Re: Sudoku und Konzentration
Vielen Dank für eure Antworten. Das ist ja sehr interessant!
Also ich spiele nicht nur, wenn es mir schlecht geht. Wichtig dabei ist sicher, dass ich mich so 100%ig auf eine Sache konzentriere, dass für die üblichen Sorgen kein Platz mehr ist. Fand es immer wieder erstaunlich, dass ich mich durch Konzentration Offenbar entspannen kann.
Wie bei so vielen Dingen, die ich tue, sehe ich auch hier in der Tat ein gewisses Suchtpotenzial für mich. Auch das Forum hat dieses Suchtpotenzial.
Das konzentrierte Zurückziehen in so ein Rätsel empfinde ich übrigens ganz anders als den depressiven Rückzug. Immer wenn ich nach außen wie leblos gewirkt habe, hat es in meinem Inneren in Wirklichkeit getobt. Kein Vergleich!
Nicht kommunizieren zu müssen ist für mich nicht so wichtig, obwohl ich das auch nachvollziehen kann.
Empfindet ihr das Spielen als Vermeidungsverhalten, d.h. sollt oder wollt ihr in dieser Zeit eigentlich etwas ganz anders tun?
Gruß
Denker
Also ich spiele nicht nur, wenn es mir schlecht geht. Wichtig dabei ist sicher, dass ich mich so 100%ig auf eine Sache konzentriere, dass für die üblichen Sorgen kein Platz mehr ist. Fand es immer wieder erstaunlich, dass ich mich durch Konzentration Offenbar entspannen kann.
Wie bei so vielen Dingen, die ich tue, sehe ich auch hier in der Tat ein gewisses Suchtpotenzial für mich. Auch das Forum hat dieses Suchtpotenzial.
Das konzentrierte Zurückziehen in so ein Rätsel empfinde ich übrigens ganz anders als den depressiven Rückzug. Immer wenn ich nach außen wie leblos gewirkt habe, hat es in meinem Inneren in Wirklichkeit getobt. Kein Vergleich!
Nicht kommunizieren zu müssen ist für mich nicht so wichtig, obwohl ich das auch nachvollziehen kann.
Empfindet ihr das Spielen als Vermeidungsverhalten, d.h. sollt oder wollt ihr in dieser Zeit eigentlich etwas ganz anders tun?
Gruß
Denker
Re: Sudoku und Konzentration
hallo denker,
nö, ich spiele ja auch nicht nur, wenn es mir schlecht geht, aber wenn es mir schlecht geht, spiele ich halt mehr....
auch die "forums-sucht" kann ich gut verstehen. bei mir ist es einfach der wunsch verstanden zu werden ohne viel erklären zu müssen, was ich "draußen" schon muß. in phasen, in denen es mir besser geht, habe ich diesen wunsch zwar auch, aber er ist nicht so dringend, weil ich mich viel mehr mit anderen themen beschäftigen kann und auch mich einfach besser unterhalten kann (incl. smalltalk).
ich empfinde das spielen nicht als vermeidungsverhalten, sondern als strategie... andere meditieren oder spielen Fußball, ich spiele halt am pc *grins*. ich wüßte auch ehrlichgesagt nicht wirklich, was ich in der Zeit sonst tun sollte... wollen ist ne ganz andere geschichte... aber da ich in diesen phasen eh nicht kann wie ich will, will ich halt dann spielen, damit ich abschalte
gruß
dots
nö, ich spiele ja auch nicht nur, wenn es mir schlecht geht, aber wenn es mir schlecht geht, spiele ich halt mehr....
auch die "forums-sucht" kann ich gut verstehen. bei mir ist es einfach der wunsch verstanden zu werden ohne viel erklären zu müssen, was ich "draußen" schon muß. in phasen, in denen es mir besser geht, habe ich diesen wunsch zwar auch, aber er ist nicht so dringend, weil ich mich viel mehr mit anderen themen beschäftigen kann und auch mich einfach besser unterhalten kann (incl. smalltalk).
ich empfinde das spielen nicht als vermeidungsverhalten, sondern als strategie... andere meditieren oder spielen Fußball, ich spiele halt am pc *grins*. ich wüßte auch ehrlichgesagt nicht wirklich, was ich in der Zeit sonst tun sollte... wollen ist ne ganz andere geschichte... aber da ich in diesen phasen eh nicht kann wie ich will, will ich halt dann spielen, damit ich abschalte
gruß
dots