Reha steht kurz bevor

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Rolfe
Beiträge: 388
Registriert: 27. Jul 2004, 15:59

Reha steht kurz bevor

Beitrag von Rolfe »

Seid lieb gegrüßt,

nachdem meine Reha (zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit) nun sowohl von der Beihilfestelle, als auch von meiner Kranken-
kasse genehmigt wurde, habe ich alle Unterlagen an die ausgewählte Klinik geschickt und hoffe nun, dass es bis zur Aufnahme nicht mehr allzu lange dauert.
Dennoch weiß ich nicht, was mich da wirklich erwartet - trotz Infomaterialien pp.
In dem Fragebogen habe ich unter der Rubrik
"Sonstiges" eingetragen, dass ich auf keinen Fall in der Gruppentherapie vor anderen Patienten meine Lebensgeschichte erzählen will. Können die mich dazu zwingen?
So nach dem Motto: Entweder Sie öffnen sich auch den anderen Patienten gegenüber oder Sie gehen, und wir werten das als Reha-Abbruch?! Das wäre der Super-Gau! Das wäre das Schlimmste, was mir da passieren könnte!
Zwar will mich mein Dienstherr sowieso nicht mehr haben - aber eine Pensionierung mit 44 Jahren kann ich doch nicht mitmachen!
Ich habe meinen Job immer gern gemacht, immer!
Im Gegensatz zu meinen vorherigen Anwälten
sehen es meine jetzigen Anwälte nach derselben Akteneinsicht, wie sie auch meine vorherigen Anwälte hatten, auch viel
optmistischer und meinen, ich würde zwar nicht völlig ungeschoren aus der Sache herauskommen, aber es müßte zu machen sein, dass ich meinen Job behalten kann.
Und einer der beiden Anwälte ist sehr bekannt und wird sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen - eben, weil er nicht vom Justizministerium des hiesigen Bundes-
landes abhängig ist. Andererseits - denke ich - würde er mir auch keine Hoffnungen machen, wenn er sich nicht sicher wäre - eben, weil er einen guten Ruf hat und deshalb eher (wie wohl alle Anwälte) schwarzmalen würde, um dann einen erzielten Erfolg als seinen Erfolg darstellen zu können.
Sei es wie es sei: ich bin mir sicher, dass mich meine vorherigen Anwälte mit der Mandatsniederlegung verraten haben - um der guten Beziehungen zum Ministerium Willen!
Das habe ich auch meinen neuen Anwälten so gesagt - es folgte ein süffisantes Lächeln,
aber keine verbale Antwort. Das sagt mehr als jedes Wort...
Wer hat mit solchen Rehas bereits Erfahrung - also mit Kliniksaufenthalten, die der Wiederherstellung der Arbeitsfähig-
keit dienen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in den 3 Wochen (die bisher genehmigt sind, aber es können auch 6-8 Wochen werden...) mehr erreiche als in den letzten 18 Monaten?! Das kann ich mir nicht vorstellen.
Gruß Rolle
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Reha steht kurz bevor

Beitrag von skip »

Hallo Rolle,

ich kann dir dazu nur sagen, dass du in einer Klinik egal aus welchen gründen du dort bist zu rein garnichts gezwungen wirst>*zwinker*

Lass es einfach auf dich zukommen, arbeite soweit mit, wie es in deinem ermessen ist und glaube nicht, dass du in der Gruppe deine Lebensgeschichte ausbreiten musst.

Bei uns in der Gruppentherapie war freie Redewahl und wenn du siehst wie offen auch andere sind, kannst du ja mal ein kleines Stückchen von dir preisgeben. Nicht damit die anderen es hören, sondern alleine für dich, damit du auch ein Stückchen weiter kommst in deinem Leben. Ich habe für meinen Teil erfahren, dass man irgendwann anfängt der Gruppe zu vertrauen und das es auch wirklich helfen kann, wenn man verschiedene Meinungen erfährt.

Aber wie gesagt, lass es auf dich zukommen und denke einfach daran, dass du7 etwas erreichen willst.

Ich wünsche dir viel Erfolg
Gaby
Der Weg war schon immer das Ziel
gundi2
Beiträge: 48
Registriert: 1. Feb 2006, 18:00

Re: Reha steht kurz bevor

Beitrag von gundi2 »

Hallo Rolle,

ich bin vor einigen Jahren mit 44 aus meiner Reha "arbeitsunfähig entlassen" worden, und damit wurde mein Umschulungsantrag zum Rentenantrag umgewandelt.

Das war eigentlich nicht das, was ich wollte, und hat mich erst einmal in die nächste Depression gestürzt. Heute sehe ich das positiver. Während der Reha - wo ich mich übrigens sehr wohl gefühlt habe! -sind mir doch einige Zusammenhänge klar geworden, die ich nach einiger Zeit im Alltag umsetzen konnte.

In meiner Reha wurde jede(r) respektiert, und wenn ich über ein vorgeschlagenes Thema nicht reden wollte, weil ich fand, es trifft nicht, war das nie ein Problem.

Meinst du wirklich, es bringts, wenn du dich mit Klauen und Zähnen an deinen Arbeitsplatz zurückklagst? Auch wenn du Recht bekommst, stelle ich mir die Verhältnisse dort als reichlich "zerrüttet" vor. Das wäre mir zu viel Stress, und ich glaube nicht, dass ich in so einem Klima weitere 20 Jahre arbeiten wollte. Da kann man ja garnicht gesund bleiben!

Das musst du selber wissen, wie du auf Dauer leben möchtest, aber - wie gesagt - mein Fall wäre so etwas nicht. Und in der Reha könntest du die Zeit ja ggf. auch für eine Umorientierung und zum Entwickeln einer neuen Lebensperspektive nutzen! Möglicherweise kommt da mehr bei heraus als wenn du dich aufs Rechthaben und Klagen konzentrierst.

Versuch mal, in der Reha etwas Distanz zu dem Prozess zu finden. Was sie bringt, liegt ausschließlich an dir. Und versuch ruhig, den Leuten dort offen zu gegegnen. Nach meiner Erfahrung bringt das am meisten.

LG gundi2
Trulla
Beiträge: 80
Registriert: 31. Okt 2005, 12:39

Re: Reha steht kurz bevor

Beitrag von Trulla »

Hallo Rolle,
was bisher gesagt worden ist, kann ich auch bestätigen. Es ist alles freiwillig, nur wenn das im Ergebnis so aussieht, dass Du Dich insgesamt der Therapie verweigerst, bekommst Du Probleme. Es gibt immer auch solche, die die Gruppentherapie nicht mitmachen.
Ich drück Dir die Daumen, dass die Krankenkasse zügig arbeitet und dass Du den Aufenthalt gut für Dich nutzen kannst.
Trulla
Rolfe
Beiträge: 388
Registriert: 27. Jul 2004, 15:59

Re: Reha steht kurz bevor

Beitrag von Rolfe »

Danke für Eure Antworten - das macht mich doch optimistischer.
Was eine Wiederaufnahme meiner Arbeit betrifft, habe ich schon deshalb nicht viel Hoffnung (neben der offenen Ablehnung meines Dienstherrn), weil ich mir nicht vorstellen kann, dass in den bisher 3 genehmigten Wochen (Verlängerung wäre aber möglich) mehr erreicht werden kann, als in den letzten 18 Monaten.
Ich lasse mich überraschen...
Gruß Rolle
maggy
Beiträge: 1150
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Reha steht kurz bevor

Beitrag von maggy »

Lieber Rolle,

>ich lasse mich überraschen...<

das ist der beste Satz, den ich in der Zeit, in der Du hier schreibst, von Dir gelesen habe.

Alles Liebe
und viele angenehme Überraschungen
schickt Dir

Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Sara32
Beiträge: 160
Registriert: 17. Apr 2006, 00:10

Re: Reha steht kurz bevor

Beitrag von Sara32 »

Hey Rolle!
Ich habe schon zweimal eine Reha zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit gemacht.
Mir hat insbesonders die letzte total gut getan.
Man lebt in der Zeit wie unter einer Käseglocke, muss sich um nix kümmern und hat gaaaanz viel Zeit für sich.
Ich bin gegenüber der Gruppentherapie auch erstmal skeptisch, aber so geht es ja den meisten, und jeder erzählt in der Tat das, was man erzählen will.
Manchmal wird auch gar nicht soviel geredet. Ich hatte z. B. Musiktherapie (da war ich skeptisch!!!). Jedenfalls wurde auf Instrumenten "geklimpert", und ich fand das manchmal echt interessant, was sich da so herausstellte.

Genieß es und nutze die Zeit!
Sara
Rolfe
Beiträge: 388
Registriert: 27. Jul 2004, 15:59

Re: Reha steht kurz bevor

Beitrag von Rolfe »

Danke, Euch allen -ich hoffe, ich kann und darf diese Zeit genießen und hoffen und wünschen, es bringt etwas.
Gruß, Rolle
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