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Marie14
Beiträge: 321
Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Feiertage - Horrortage !!!

Beitrag von Marie14 »

Liebe Sandra, ja hier ist jemand, der dich verstehen kann, aber leider keine Kraft hat um heute mehr zu schreiben, in den nächsten Tagen aber bestimmt, ich will dir nur das Gefühl vernitteln, nicht allein zu sein
Deine Marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
Chiron
Beiträge: 2006
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Re: Feiertage - Horrortage !!!

Beitrag von Chiron »

Hallo Sandra,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Vor ca. 1 Jahr machte ich Ähnliches durch. An den Feiertagen war die Depri immer besonders schlimm.
Da ich nun von meiner Family getrennt bin, müsste es eigentlich besser sein. Ist es aber nicht. Meine Kinder fehlen mir nach wie vor. Wahrscheinlich sehe ich sie an Ostern wieder nicht.
Feiertage sind glaube ich, besonders schlimm, weil wir meinen, sie müssten ausgesprochen schön sein. Schließlich heißen sie F e i e r tage.
Dadurch setzen wir uns unnötig unter Druck.
Versuche Dich zu entspannen. Vielleicht mit einem schönen Vollbad und einer Duftkerze und angenehmer Musik dazu, die Dich auf andere Gedanken bringt.

Alles Liebe und Gute für Dich und ich hoffe das "Ausweinen" hat Dir etwas geholfen und es geht Dir nun wieder besser,

frohe Ostern,
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Ele
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Re: Feiertage - Horrortage !!!

Beitrag von Ele »

Oh ja liebe Sandra,

ich kann Dich verstehen. Ich weiß, wie man sich fühlt wenn die Kraft kaum für einen selber reicht und man dann auch noch für Kinder sorgen muss.

Zur Zeit gehts mir auch sehr schlecht und manchmal denke ich so schlecht wie jetzt gings mir noch nie, das stimmt aber nicht, ich war schon viel schlimmer dran und trotzdem finde ich die jetzige Situation so belastend, dass ich denke, ich halte das nicht mehr lange aus.

Und trotzdem müssen wir weiterkämpfen , für uns und vorallem auch für unsere Kinder. Ich mache mir oft große Vorwürfe, weil es ganz wenig Freude bei uns im Haus gibt. Trotzdem merke ich, dass meine Kinder mich lieben und brauchen. Ich bin schon durch ganz tiefe Täler gegangen in meinem Leben, ich habe ja seit fast 20 Jahren Depressionen, nicht in Schüben, sondern dauern da. Es gibt also kaum einen Tag oder auch eine Stunde, an denen ich beschwerdefrei bin. Und trotzdem möchte ich nicht aufgeben.

Überleg mal, was Du im Rückblick alles geschafft hast, soviel ich Deinem Thread entnehme arbeitest Du ja auch, das ist doch super und in der Depression sicherlich nicht selbstverständlich.

Ich glaube, wir müssen lernen mit anderen Maßstäben zu rechnen. Während andere stolz darauf sind, wenn sie auf der Karriereleiter wieder einen Schritt nach oben getan haben, bin ich schon glücklich, wenn ich wieder eine Arbeitswoche geschafft habe ohne mich krank melden zu müssen.

Übrigens Kinder zu verwöhnen finde ich nicht schlimm. Grade wenn man meint nicht genügend geben zu können, wiegt man das mit materiellen Dingen auf. Ich finde es auch sehr schade, dass meine Kinder nicht unbelastet aufwachsen können, aber letztendelich werden sie ihren Weg gehen. Meine Psych. hat mal zu mir gesagt, die Fehler der Eltern sind die Chance der Kinder auf Entwicklung. Daran erinnere ich mich immer wieder, wenn ich denke ich bin eine schlechte Mutter.

Ich bin auch extrem sensibel und wäre gerne robuster. Aber letztendlich profitieren die Kinder doch von der Sensibilität. Wer für sich ein feines Gespür hat, hat es auch für andere.

Also liebe Sandra, versuch doch Dein Osterfest einfach so zu begehen, wie es für Dich o.k. ist, ohne dass du dich von Traditionen gezwungen fühlst.

Ich wünsche Dir friedliche und erholsame Ostertage!
Ele
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

klatschmohn
Beiträge: 81
Registriert: 4. Jan 2006, 21:36
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Re: Feiertage - Horrortage !!!

Beitrag von klatschmohn »

eigentlich war ich gerade kurz davor einen neue thread aufzumachen, aber jetzt habe ich den hier entdeckt und schreibe doch hier, auch wenn ich in einer eigentlich ganz anderen situation bin, als die anderen hier, da ich keine eigenen familie habe -
das schlimme ist für mich aber gerade, dass ich, obwohl ich eine familie habe, eigentlich gerade keine habe -
meine familie ist einfach gerade nicht der platz um dort tage und schon gleich gar keine feiertage zu verbringen -
es gab eine zeit, da habe ich das dann trotz allem immer getan, nur um nicht alleine zu sein und keine fragen beantworten zu müssen -
dieses jahr habe ich für mich entschieden, dass es auch feiertage ohne familie geben wird, aber jetzt, wo es soweit ist und ich alleine bin, bin ich kurz davor doch wieder in die familie zu flüchten, einfach nur um abgelenkt zu sein, auch in dem wissen, dass es mir dabei nicht besser geht, im gegenteil der einbruch danach umso größer sein wird -
bis jetzt gelingt es mir noch so gar nicht, irgendetwas aus den feiertagen zu machen -
eben auf dem weg von der stadt nachhause war mein einziger gedanke "nicht heulen, nicht schon wieder heulen" - es hat immerhin bis in mein zimmer gereicht -
gerade wünsche ich mir einfach nur einen menschen, der einfach da ist, einfach um etwas zu machen kaffee zu trinken, spazieren gehen oder gemeinsam zu schweigen... es ist aber keiner da und es wird auch keiner da sein und das tut gerade verdammt weh.
es tut mir leid, dass ich mich jetzt nur ausgejammert habe und nicht auf eure postings eingegangen bin, aber das musste jetzt einfach sein - vielleicht versteht mich ja hier jemand, sonst ist leider niemand da.

lgrüßles neka
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winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Feiertage - Horrortage !!!

Beitrag von winnie »

Liebe Sandra,

ich kann mich noch gut erinnern, wie Du beim Forumstreffen die Bilder Deiner Kinder herumgezeigt hast, und was Du da für einen Gesichtsausdruck hattest.
Du liebst Deine Kinder, und bist sehr stolz auf sie.
Und glaub mir, sie wissen das!!!

Daß sie materialistisch denken, das ist in dem Alter normal, sie sind ja noch nicht so groß, daß sie davor gefeit sind.

Ich bin ja seit bald 10 Jahren geschieden, und meine Kinder waren in den ersten schweren Jahren, als mein Exmann damals alles tat, um sie mir zu entfremden, noch ziemlich klein. Mir hat das damals sehr weh getan, als ich immer zusehen mußte, wie begeistert sie an den Abholwochenenden zu ihrem Vater brausten, weil er ihnen so viel Tolles bieten konnte (Geschenke, Ausflüge, usw.) Ich konnte das nicht, hatte ja kein Geld. Ich dachte mir, ich verlier die Kinder mit der Zeit, weil sie halt doch von Materiellem sehr beeinflußbar sind.
Und schon damals haben mich immer wieder Menschen, die das aus eigener Erfahrung kannten, getröstet. Sie sagten, klar ist es für die Kinder toll, wenn sie von ihrem Papa immer was geschenkt bekommen. Aber ich soll nur mal abwarten, bis sie etwas größer sind, dann würden sie nämlich sehr gut erkennen, was WIRKLICH wichtiger für sie ist: Geschenke und tolle Unternehmungen, oder aber einfach die beständige Liebe, die Unterstützung, und das sichere ZUHAUSE, das ich ihnen bieten kann.
Tja, und wie sieht's heute aus (die Jungs sind nun fast 13 und fast 15)? Der Große ist schon seit Jahren nur noch mit Bestechung, Erpressung und Beschwörungen dazu zu bringen, überhaupt noch ab und zu zu seinem Vater zu fahren. Und der Kleine, der sich bis vor einiger Zeit immerhin noch von der Attraktion des benachbarten Bauernhofes hatte locken lassen, will seit einigen Monaten auch nicht mehr. Und die Äußerungen, die beide inzwischen über ihren Vater von sich geben, tun mir beinahe leid für ihn... ER hat sie verloren, nicht ich. Weil sie gemerkt haben, daß er kein wirkliches Interesse an ihnen hat.
Kinder sind nämlich nicht blöd.

Mach Dir da bitte keine Gedanken, Sandra.
Und wegen der Umarmungen usw. - das ist absolut typabhängig vom Kind. Mein Großer zB hat sich schon als Kleinstkind immer von meinem Schoß gewunden, wenn ich ihn mal knuddeln wollte - bah, Mama will schmusen, igitt! Und ich WEISS, daß er mich trotzdem liebt, und ich wichtig für ihn bin.
Und der Kleine (ich sag immer "Kleiner", dabei ist er größer als wir alle ) drückt mich heute noch, wenn's ihn überkommt, und sagt "Mama, ich hab dich lieb!" (Wie gesagt, wenn er grad Lust dazu hat, leider kommt das zur Zeit selten vor, wie ich ja schon vor einiger Zeit mal in einem anderen Thread schrieb, aber das hat andere Gründe...)

Wegen der Feiertage und dem Horror davor - das kann ich gut verstehen.
Laß Dich nicht in irgendeine Mühle reintreiben, die Dir nicht gut tut, Sandra.

Ich wünsch Dir alles, alles Liebe!

Winnie
Wolke2
Beiträge: 306
Registriert: 19. Dez 2005, 11:44

Re: Feiertage - Horrortage !!!

Beitrag von Wolke2 »

Hallo Sun,

beim Lesen Deiner Zeilen kamen mir folgende Gedanken: Hast Du Dich je gefragt, was genau Feiertage für Dich zu Horrortagen macht? Das können z.B. doch die eigenen Erwarungen sein, die man viel zu hoch steckt, weil man z.B. denkt, die anderen erwarten, dass ich fröhlich bin, also tue ich einfach so.

Und allein das ist schon so hochgradig anstrengend, dass man sich am liebsten eine Krankheit wünscht, die man sich wie ein Schutzschuld vor die Nase halten kann. Dabei ist Depression schon eine schwere Krankheit, aber eben viel schwerer vermittelbar, als z.B. Krebs. Von einem Krebskranken erwartet keiner mehr, dass er funktioniert und fröhlich ist...

Aber wenn Du Deinen Kindern z.B. mal erklären könntest, dass mit der Krankheit Depression u.a. Konzentrationsstörungen einher gehen, dass Du das also nicht mit Absicht machst, dann haben vielleicht sogar Deine Kinder eine Idee, wie man trotzdem miteinander reden kann. Oder Du überlegst Dir, zu welcher Tageszeit Du am besten zuhören kannst, oder Du machst Dir Notizen, damit Du nichts vergißt. (Und Akzeptanz der Krankheit ist nebenbei ein Weg zur Besserung und Heilung, wie ich feststellen durfte.)

Und wenn Du so traurig darüber bist, dass Deine Kinder ihre Umgebung nicht wertschätzen, dann besuch doch mal mit ihnen zusammen ein Kinderheim. Mach z.B. eine kleine Aktion daraus, dass Deine Kinder sich überlegen sollen, auf welches Spielzeug sie für ein ärmeres Kind verzichten könnten. Dadurch lernen sie spielerisch, wie gut es ihnen geht und wie schön das Gefühl ist, etwas abzugeben.

Und Du hast doch schon einen tollen Schritt gemacht, indem Du dieses Forum nutzt, allein schon, weil das Gefühl, nicht allein zu sein mit diesen ganzen schrecklichen Gedanken und Gefühlen, einem schon enorm helfen kann.

Denn es ist ja wirklich so: Depression ist eine schwere Krankheit und nicht umsonst entwickelt sich die Krankheit langsam zu einem Flächenbrand.
Und Du bist sehr sensibel, so sensibel, dass Dir auffällt, was für unglaublich herrliche Menschen, Menschen mit Downsyndrom sind, und dass so ein Kind zu bekommen, viel mehr ein Segen als ein Fluch ist, weil sie einen mit unglaublicher Geduld und Wärme, Liebe und Freude lehren.
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