Schlafen

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MaikeQ
Beiträge: 17
Registriert: 20. Mär 2006, 18:33

Schlafen

Beitrag von MaikeQ »

Ich habe ja schon viel gehoert und gelesen, dass Depressionen muede und kraftlos machen. Die meisten Menschen berichten, dass sie staengig schlafen wollen, aber wenn sie dann im Bett liegen nicht aus dem Gruebeln kommen, die Decke anstarren und schlaflos/ruhelos sind.
Ich koennte allerdings immer und ueberall schlafen. Wenn da nicht Pflichten und andere Dinge waeren, koennte ich sicherlich tagelang durchschlafen.
Geht es anderen hier auch so?
Carpe Diem
delfi
Beiträge: 97
Registriert: 6. Mär 2006, 17:33

Re: Schlafen

Beitrag von delfi »

Hallo Sunshine!

Ja, mir ging es ganz genauso wie Dir! Konnte den ganzen Tag schlafen, habe sowas wie Bettflucht gemacht denke ich! 12 oder 14 Stunden waren normal, und nachmittags war ich auch total hinüber!

Habe jetzt ein antriebssteigerndes Medi bekommen, damit ich wenigestens ausm Bett komme und den Haushalt machen kann!

Welche Synptome hast du noch?

Liebe Grüße Delfi
MaikeQ
Beiträge: 17
Registriert: 20. Mär 2006, 18:33

Re: Schlafen

Beitrag von MaikeQ »

Hallo Delfi,
ich habe eigentlich das Gefuehl, ich habe alles (das wird wohl vielen hier so gehen). Also, wo fange ich an?
Ich komme einfach nicht aus dieser Traurigkeit raus. Ich hab das Gefuehl total allein zu sein. Nein, eigentlich nicht allein, sondern einsam. Obwohl ich einen total lieben und verstaendnisvollen Freund, ganz tolle Eltern und klasse Freunde habe (in der Hinsicht bin ich wirklich gluecklich). Aber ich habe einfach das Gefuehl, dass mich keiner versteht.Ich war schon immer die Zuhoererin und habe schon seit meiner Kindheit darunter gelitten, dass mich im Gegenzug keiner so richtig verstanden hat. Ausserdem habe ich das Gefuehl wertlos und nicht gebraucht zu sein.
Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren. Ja, sogar fernsehen ist mir zu anstrengend.
Heute schien seit langem das ersten Mal die Sonne (wohne zur Zeit in England), daher muss ich gestehen, habe ich heute einen recht guten Tag, was es wiederum schwer macht meine Symptome zu beschreiben.
Das ich unter Depressionen leide wurde erst im letzten halben Jahr diagnostiziert und da ich in der letzten Zeit staendig am Umziehen war/bin, bin ich auch nicht in der Therapie. Ich weiss, dass ich damit unbedingt anfangen muss, aber dann denke ich immer (wie jetzt), ich weiss gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Ausserdem habe ich Angst vor der Antwort "Du musst Dich nur zusammenreissen". Das habe ich selbst schon oft gehoert und wie ich gelesen habe, geht es anderen hier genauso.
Tut mir leid, dass das alles so ein Durcheinander ist, aber da siehst Du gleich mal, wie schlecht meine Konzentration ist.
Vielen Dank uebrigens fuer die Antwort.
Lieben Gruss,
Carpe Diem
gm1076
Beiträge: 142
Registriert: 15. Feb 2006, 14:15

Re: Schlafen

Beitrag von gm1076 »

Hallo Ihr Beiden,

ja, mir geht es auch so. Je nachdem wie ausgeprägt meine Depression ist, habe ich das Gefühl rund um die Uhr schlafen zu wollen und zu können. Ich komme auch kaum aus dem Bett, es kostet oft viel Kraft, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu fahren. Ich falle auch oft schon gegen 22 Uhr ins Bett, und bin morgens um 7 immer noch (oder wieder?) todmüde. Auch in der Arbeit könnte ich oft am Schreibtisch einschlafen...

Delfi, was für ein Medikament ist das, das Du bekommen hast? Ist das ein AD?

Viele Grüße
Gina
delfi
Beiträge: 97
Registriert: 6. Mär 2006, 17:33

Re: Schlafen

Beitrag von delfi »

Huhu ihr beiden!

Ich nehme seit 14 Tagen ein AD Fluoxetin, es hilft sehr den Antrieb wieder zu bekommen, naja hat aber auch seine Nachteile, kann sehr sehr schlecht schlafen, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, doch über vier Stunden komme ich selten!

Verhaltenstherapie muss ich auch unbedingt noch beginnen, diesen Antrieb habe ich allerdings noch nicht!

Depression ist eine Krankheit @sunshine, die musst du auf jeden fall behandeln lassen und kann auch gut behandelt werden!
joy
Beiträge: 460
Registriert: 12. Mai 2011, 17:32

Re: Schlafen

Beitrag von joy »

Hallo Sunshine,
als ich deinen Beitrag gelesen habe, habe ich mich selbst darin wiedererkannt. Alles ist mir so sehr bekannt. Der verständnisvolle Freund, der wirklich in den letzten Jahren unendlich viel einstecken musste, mir aber so viel Halt gegeben hat. Und dann die liebevollen Eltern, die manchmal leider zuviel des Guten getan haben.
Ich habe mich nie wirklich verstanden gefühlt. Aber im nachhinein bin ich auch ehrlich mit mir selber. Ich war oft sehr schwierig. Wie kann man als gesunder immer genau das verstehen, was gerade in einem kranken Kopf und einer kranken Seele vorgeht.

Im Moment geht es mir schon wesentlich besser. Habe meine Therapie beendet, die mir sehr viel gebracht hat. Ich bin immer noch unter ärztlicher Behandlung und nehme mein AD.
Auch das Schlafen ist bei mir schwierig. Ohne zusätzliches Medikament kann ich nicht einschlafen. Die Gedanken im Kopf lassen mir keine Ruhe. Auch werde ich nachts von Träumen geplagt, die so real sind, als ob ich noch mal einen ganzen Tag erlebe.

Aber warum ich das hier schreibe, ich möchte dir Mut machen. Halte durch und mach eine Therapie. Vor allen Dingen musst du Geduld haben. Ich bin jetzt schon so weit gekommen, dass ich wieder rausgehen kann und ein wenig Spass am Leben gefunden habe. Man entdeckt langsam wieder, wie schön manche Dinge sein können.

Liebe Grüsse
Joy
lilly
Beiträge: 360
Registriert: 24. Jan 2006, 11:06

Re: Schlafen

Beitrag von lilly »

Hallo Delfi,

ich konnte mit Fluctin auch nicht gut schlafen und habe es wieder abgesetzt. Aber wenn es Dir nicht soviel ausmacht und hilft, dann ist das o.k.
Thuja
Beiträge: 444
Registriert: 16. Mär 2004, 20:59

Re: Schlafen

Beitrag von Thuja »

Hallo allseits!

Also mit dem Fluctin hab' ich keine Probleme, mit Solvex konnte ich nicht mehr richtig schlafen, das war eine Katastrophe... und mit Amioxid war ich nur noch "platt", genau das Gegenteil...
Bei mir zeigt sich die Depri aber viel mit Erschöpfung, und da MUSS ich einfach schlafen, bin sonst absolut unbrauchbar... und es kommt auch zu "normaleren Zeiten" (waren allerdings schon länger nimmer) schon vor, daß ich nach anstrengenden Tagen einen Tag (z. B. Sonntag) fast ganz im Bett bleib' und nur schlafe... aber dann ist's auch wieder o.k.
Jetzt in der Klinik hab' ich einiges dazugelernt: Einerseits ist Schlafen auch eine Möglichkeit, aus dem Grübeln auszusteigen, die Zeit vergeht allein,
ich weiß, danach kommt ein Morgen, was viellecht nicht mehr sooo schlimm ist...
Und andererseits ist Schlafen eine gute Auftank-Möglichkeit, währenddessen nichts anderes gefordert ist! Mein ganzes "inneres Team" ist ständig am "Rappeln", arbeitet dabei gut eingespielt "vor sich hin", aber nicht zusammen und das überfordert bestimmte andere Teile ständig... es sind Anteile dabei, die VIEL langsamer sind als andere und auf die ich nie Rücksicht genommen habe. Wenn ich das in Zukunft nicht tue, werd' ich nie gesünder!!! Diese Zusatz-Ruhepausen DARF ich mir erlauben, das ist ganz o.k., eben im Sinne "gut für mich sorgen"... hab' da in der Klinik einen guten Weg gezeigt bekommen, wie's gehen kann... muß ich jetzt im Alltag umsetzen!

Das so als Anregung für Euch!

Liebe Grüße
Annette
elvis
Beiträge: 188
Registriert: 20. Nov 2005, 18:03

Re: Schlafen

Beitrag von elvis »

Ich habe noch nie Medis genommen.
Schlaftechnisch kenne ich ziemlich alles. Während des Studiums waren 10-14 h völlig normal; aufstehen eher Glücksache, denn kontrollierbar.
Inzw. höre ich zum Glück den Wecker, schlafe auch nicht mehr so viel. Dafür habe ich häufiger (mäßige) Schlafstörungen.
LG Annette
charlynoa
Beiträge: 15
Registriert: 4. Apr 2006, 16:53
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Re: Schlafen

Beitrag von charlynoa »

Hallo!

Ich brauche auch sehr viel Schlaf.
Habe bis vor einigen Wochen noch Sertralin (Zoloft; antreibssteigernd) bekommen, trotzdem aber auch da schon 10-14 Stunden Schlaf gebraucht.
Zwischendurch versucht, mit 8 Stunden klar zu kommen (längere Geschichte), aber das klappt gar nicht, dadurch geht's mir nur richtig schlecht.



@ Annette (Thuja):
Was Du schreibst, hört sich interessant an.
Würde gerne mehr von Dir lesen, aber irgendwie ist komme ich mit der Suchfunktion hier nicht klar.
Mich würde interessieren, was Du zu Deinem "inneren Team" geschrieben hast und den verschiedenen Anteilen und in welcher Klinik Du warst.
Kannst mir auch gerne per Email antworten: charlynoa(at)gmx.de , damit das hier nicht zu off-topic wird.

Liebe Grüße,
~charly
Thuja
Beiträge: 444
Registriert: 16. Mär 2004, 20:59

Re: Schlafen

Beitrag von Thuja »

Hallo Charly!

Ich hab's in folgendem Thread (so ziemlich in der Mitte) gepostet, da geht's ganz viel um das "Innere Team" oder die "inneren Kinder" oder wie auch immer Du's nennen willst:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1143471661

Ich war in der Klinik St. Irmingard in Prien, bereits das 3. Mal, auch diesmal wieder 10 Wochen, zu Jahresbeginn.

Für weitere Fragen o. ä. können wir uns ja auch 'mal im Chat verabreden...

Viele Grüße
Annette
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