Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Mike1111
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Registriert: 28. Sep 2005, 16:48

Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von Mike1111 »

hallo heidi,

hab bis vor ein paar tagen auch cymbalta genommen ca. 4 monate lang 60 bzw 80 mg pro tag, war überhaupt nicht zufrieden damit, hat fast keine wirkung gezeigt bei mir, bin jetzt vor ein paar tagen auf aurorix umgestiegen, spüre aber auch hiervon noch nichts, ausser die nebenwirkngen, die spüre ich sehr wohl, kämpfe nun schon fast 5 jahre gegen meine depri und meine angstzustände, war auch schon 2 mal in einer kinik, leider alles ohne erfolg, irgendwie fühlt man sich furchtbar allein gelassen von der medizin und von den ärzten, mir ist so gar schon mal der gedanke gekommen, das es vielleicht längst ein medi gibt das wirklich hilft, doch man bringt es nicht auf den markt, weil dann wären plötzlich alle gesund und ein boomender psychomarkt würde plötzlich zusammen brechen, die ganzen psychiater, therapeuten und sonstige scharlatane wären plötzlich arbeitslos, ganz zu schweigen von den einbussen der pharmaindustrie, na ja, ist nur so ein gadanke von mir....

diese zaps kenne ich übrigens auch sehr gut, hab in den letzten 5 jahren die ganze latte an medis durchprobiert, so richtig geholfen hat leider nix, bin zig mal ausgeschlichen und wieder eingeschlichen, aber diese zaps hatte ich nur bei bestimmten medis und meist nur beim schlagartigen absetzen oder bei schnellem ausschleichen, ist grausam dieser zustand, ich hasse ihn, nun nehme ich meinen mao hemmer aurorix, mal sehen was der so alles mit sich bringt...

tschaui mike
HS
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Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Mike,

Aurorix hat mir meine Ärztin auch vorgeschlagen - hab ich aber abgelehnt.
Ich müsste vorher 14 Tage Pause machen, bevor ich mit Aurorix anfangen hätte können - aber 14 Tage bei meinem (zur Zeit) schlechten Zustand..... eher nicht.

Ich nehme jetzt ein trizyklisches Medikament - Nortrilen.....
Vor einer Woche hab ich begonnen einzuschleichen - bin jetzt bei 75mg.
Stehe ein bischen "neben mir", bin ein bischen benommen und etwas schwindel.....


Ich brauche vorwiegend ein antriebsteigerndes Medi, da ich seit 9 Jahren mit einem unaufhörlichen Erschöpfungszustand kämpfe.

Ach ja Mike, bezüglich der Klinik - ich war 3x in der Psychosomatischen Klinik St. Irmingard in Prien am Chiemsee - herrlich die Gegend..... kann ich nur empfehlen.
Dort sind Patienten über BFA und auch Kassenpatienten - ich hatte lediglich einen Überweisungsschein meines Arztes.

Ich stamme auch aus Bayern.......


Machs gut - Heidi -
charlynoa
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Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von charlynoa »

Hui, das hat jetzt eine Weile gedauert sich durch den gesamten Thread zu kämpfen und auch, wenn das letzte Mal vor über einem Monat geschrieben wurde, möchte ich noch antworten.

Diese "Zaps" kenne ich (leider) auch sehr gut. Bei mir ist das nicht nur im Kopf, sonder führt manchmal auch zu sowas wie Ausfällen von Gliedmaßen (aber nur immer Bruchteile von Sekunden lang). Hab mich sogar einmal echt auf die Nase gelegt deswegen

Vor einigen Wochen war ich für kurze Zeit (18 Tage) stationär in einer offenen Psychiatrie (freiwillig, nicht akut... längere Geschichte), wo leider meine AD abgesetzt wurden. Ich hatte Zoloft 4 Jahre lang bekommen.
Mein Psychiater hat die, direkt als ich Mitte letzten Jahres zu ihm gewechselt habe, von 150mg auf 100mg, dann auf 50mg reduziert (ich habe immer 25er- Schritte gemacht, weil ich die Absetzungserscheinungen ja kannte, er fand das scheinbar lächerlich, hat es aber akzeptiert).
In der Klinik wurde dann von 50mg auf Null abgesetzt (kein Ausschleichen).
Nebenbei habe ich da sozusagen Schlafentzug bekommen (von benötigten 10-14 Stunden nächtlich auf 8 und das Verbot sich tagsüber auch nur auf's Bett zu begeben... Sofas gab's auch nicht, zum wenigstens gemütlichem sitzen).
Tja, die Nebenwirkungen waren heftig.
Zum Einen die "Zaps", außerdem wurde ich verdammt aggressiv (wahrscheinlich vor Allem wegen des Schlafmangels)... insgesamt hielt dieser Zustand über 2 Wochen an.
Vor allem die "Zaps" zogen sich lange hin, teilweise hatte ich sie noch 4 Wochen nach Absetzung, aber dann nur sehr sporadisch (ein paar Mal täglich).

Naja, mittlerweile geht es mir ziemlich sch**** und ich habe am Do. einen Not- Termin bei meinem Psychiater.
Ich werde dort wieder Medikamente verlangen, weil es ohne einfach nicht geht.
Er hatte die damals reduziert, mit den Worten "sie wollen doch irgendwann mal Kinder kriegen"
(sorry, fand ich einfach nur daneben... ich komme kein Stück mit mir selbst klar und dann sowas? kann ja schon sein, dass die Medikamente negative Auswirkungen auf die Gesundheit eventueller späterer Kinder haben, das will ich gar nicht bestreiten. Aber ohne eine gesundheitliche Besserung wird es bei mir eh nie zu Kindern kommen *angenervt bin*)

Ich schätze, dass ich schlechte Karten habe, wieder AD zu bekommen, werde wohl (mal wieder) den Arzt wechseln müssen.
Hatte das eigentlich eh vor, nur hab ich irgendwie bei Wechseln immer schlechtere Erfahrungen gemacht und langsam verlässt mich der Mut.

Oh... ich hoffe ich habe nicht sehr Zusammenhangslos geschrieben.
Meine Geschichte ist einfach zu lang, da ist es schwierig einen authentischen Auszug zu liefern.
Naja, danke für's lesen...

Liebe Grüße,
~charly

PS:
@ Nicole (Goldy): Du hast geschrieben Deine Gedanken waren "bitte bloß keine Chemie für mich".
Falls Du immernoch zweifelst: Das, was in unserem Gehirn abläuft, sind alles chemische Reaktionen. In Deinem Kopf befindet sich also eh reine Chemie... wenn dabei aber "Fehlreaktionen" stattfinden, wie soll man da anders eingreifen, als mit anderen chemischen Mitteln?
Vielleicht hilft das ja Deinen inneren Zweiflern
LG
HS
Beiträge: 327
Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Frage an den Doc - "Stromschläge" nach Absetzen

Beitrag von HS »

Hallo Charly

wie geht es Dir mittlerweile - hast Du wieder ein Medikament?

Was mich interessieren würde - warum solltest Du keine Medikamente mehr nehmen - waren die Depressionen weg?

Gruß Heidi
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