Depression und Alkohol

steppenwolf1

Depression und Alkohol

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo zusammen,

es fällt mir nicht leicht dieses Thema anzuschneiden, selbst im Internet, da ich mich unheimlich schäme. Selbst in der Kunsttherapie kann ich es kaum konkret ansprechen, obwohl ich z.B. so ein Motiv gemalt habe.

Hin und Wieder, manchmal auch öfter kommt es vor, dass ich eher zum Alkohol greife und versuche meine Einsamkeit und Traurigkeit hinunterzuzuspülen und zu vergessen. Wirkt auch etwas lockernd. Vielleicht ist es manchmal auch eine Spur von Aggression, um mir Schaden zuzufügen - ich weiss nicht.
Ich habe aber auch Angst, ich könnte abhängig werden. Deshalb auch eine konkrete Frage. Ab wann ist man abhängig (psychisch) ? Ist das abhängig von der Konsumhäufigkeit oder Menge ?

Viele Grüße,
steppenwolf
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von Emily »

Hallo Steppenwolf,

hier findest du vielleicht erste Antworten:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1085232581

Gruß,
Emily
Naru
Beiträge: 97
Registriert: 7. Jun 2004, 08:57

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von Naru »

Hallo Steppenwolf,

ich habe dieses Problem auch immer wieder.
Ich trinke inzwischen meistens nicht mehr, weil es mir schmeckt, sondern weil ich angetrunken sein will. Denn für den Moment geht es mir dann gut. Ich nehme dann alles nicht so schwer und lasse es nicht mehr so sehr an mich heran. Das was eigentlich normal sein sollte. Ich bin dann leicht euphorisch und spüre die Endorphine regelrecht.

Wir sollten aufpassen.

Nadine


*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Es ist besser sich ein kleines Licht anzuzünden als über die Dunkelheit zu fluchen. (Konfuzius)
BeAk

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von BeAk »

Lieber Steppenwolf,

Stell die Frage doch mal in eine Alkoholiker-Forum. Einfach mal Alkoholismus Forum googlen.
barney

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von barney »

Hallo Nadine,

worauf solltest Du denn Deiner Meinung nach aufpassen? Das, was Du beschreibst, erfüllt bereits alle Kriterien einer Alkoholabhängigkeit.

Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, da die Meinung von Medizinern in diesem Forum offenbar nicht erwünscht ist.

Dennoch würde ich Dir raten, etwas gegen Dein Suchtverhalten zu unternehmen.
Wie wäre es mit: "Ab heute trinke ich nichts mehr!"? Oder geht das bereits nicht mehr?

Ja, das ist provokativ und soll es auch sein.

Gruß
Bernd
malin
Beiträge: 454
Registriert: 27. Jun 2003, 22:57

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von malin »

Hallo Bernd,
die Meinung von Medizinern ist hier im Forum nicht erwünscht??? Woraus ziehst Du diese Schlußfolgerung?
Außerdem bist Du doch nicht nur Bernd, der Mediziner, oder?
Hier im Forum bist Du doch eigentlich als Bernd, der Forumsteilnehmer registriert, hier ist also nicht unbedingt Deine Meinung als Mediziner, sondern als Mensch mit Depressionserfahrung gefragt.
Aber ich kann in der letzten Zeit von Dir als Depri nichts mehr lesen, über Dich selber schreibst Du nichts...es kommen nur medizinische Ratschläge...warum bist Du eigentlich hier, wenn Du Dich anscheinend nicht mehr als Betroffener austauschen willst?
Fragt sich Nele...
barney

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von barney »

Hallo Nele,

ich habe mich mit meinem Posting keineswegs an Dich, sondern an Nadine gewandt.

Dass Du offenbar ein Problem mit mir hast, ist mir bewusst. Daher frage ich mich, warum Du immer wieder auf meine Beiträge antwortest, obwohl ich Dich nicht angesprochen habe.

Ich bin bislang davon ausgegangen, dass hier nach Hilfe jeder Art gesucht wird. Dazu gehört nicht zuletzt auch die Hilfe und die Erfahrung von Ärzten. Wenn Du persönlich darauf keinen Wert legst, ist das Deine Sache. Dies ist ein Selbsthilfe-Forum, wobei der Tenor auf "Hilfe" liegt. Es geht hier nicht um das gegenseitige Bedauern, sondern um die gegenseitige Hilfe.

Warum ich mich hier nicht mehr zu meiner eigenen depressiven Problematik äussere, dürfte gerade angesichts Deiner "Antworten" wohl erklärlich sein.

Gruß
Bernd
Frauw
Beiträge: 115
Registriert: 13. Jan 2004, 14:55

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von Frauw »

Hallo Steppenwolf, hallo Nadine,

Steppenwolf, ich kann mich der Meinung von Bea nur anschliessen, am besten Du stellst die Frage in einem Alkoholiker Forum, ich glaube die können die besser beantworten.

Nadine, dass man zum Alkohol greift, nicht weil es einem schmeckt, sondern weil man betrunken sein möchte, kenne ich selber auch und kenne ich von meinen Freunden genauso (nicht depressiv). Das ist noch keine Alkoholabhängigkeit.
Es ist nur die Frage, wie häufig Du das tust, mehrmals die Woche?
Das vielleicht auch nochmal zu Steppenwolf, wegen der Frage der Häufigkeit und der Menge: Ich glaube es kommt zu allererst auf die Häufigkeit an, wenn Du Dich einmal am Wochenende betrinkst, bist Du noch nicht alkoholabhängig, so lange Du auch ein Wochenede ohne auskommen kannst.
Aber das ist nur meine bescheidene Meinung, allerdings hat mir meine Therapeutin das gleiche gesagt, als das mal Thema war.

Aber ich glaube, ein Alkoholiker Forum kann da sicher besser helfen.

Viele Grüße
Silke
BeAk

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von BeAk »

Es gibt auch Quatalstrinker.
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von fish »

Hi @ all,
gemeinsam ist den Alkoholikern das "craving" (der starke Drang, Alkohol zu sich zu nehmen, alias "Saufdruck" ohne Rücksicht auf angenehmen/unangenehmen Geschmack des Getränks)UND das Unvermögen, nicht aufhören zu können.

Das ist z.B. bei meinem Mann der Fall. Er kann nicht aufhören. Eher gar kein einziges Glas Bier trinken, denn nach 2 Bieren aufhören. da fängt er dann erst richtig an. Er trinkt, bis nix mehr da ist. Daher hat er ganz aufgehört, ist "trocken" und geht in regelmäßigen Abständen zu den AA.

Zu den einzelnen "Unterarten" und "Stilrichtungen" des Alkoholismus gibt es ellenlang Internetseiten, vom Spiegeltrinker bis zum Gamma-Trinker und Quartalstrinker ist, wie Bea schreibt, alles erwähnt.

Mein Gedanke zum Anfangsposting ist, wer trinkt, um das betrunkene Gefühl zu haben, ist einer ohne Umschweife. Egal welche Untersorte dann.

Wünsche viel Einsicht, das in den Griff zu kriegen. Alkoholismus ist medizinisch als Krankheit definiert, nicht als seelische Schwäche. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen, aber viele gute Gründe, damit aufzuhören.
Dafür gibt es Kliniken und darauf spezialisierte Einrichtungen, weil es eben eine Krankheit ist.

Liebe Grüße

die Wanda
aude
Beiträge: 15
Registriert: 21. Jul 2005, 18:13

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von aude »

lieber steppenwolf
ich denke, dass es ganz wichtig ist, zu erkennen, wann du zum alkohl übergehst. ich würde noch nicht von alkoholiker sprechen, sondern würde es so sehen, dass der alkohol manchmal dein retter, dein selbstschutz ist. auch wenn mir jetzt die meisten wiedersprechen werden, aber davon bin ich sehr überzeugt. ich selber habe auch lange gedacht, alkoholikerin zu sein. manchmal in einer depression ist das aber leider (!!!) der einzige weg sich zu spüre und etwas distanz zu gewinnen. klar, sollte sich das über einen längere zeit abzeichnen, solltest du dich mal fragen, ist es der alkohol, den du spüren willst oder den zustand, der damit herbeigeführt wird?wie sieht denn das bei dir aus?


sei lieb umarmt aude
malin
Beiträge: 454
Registriert: 27. Jun 2003, 22:57

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von malin »

Hallo Bernd,
mal ehrlich...der Satz: "...da die Meinung von Medizinern hier im Forum nicht mehr erwünscht ist..." ist doch nicht direkt an Nadine gerichtet gewesen, oder?
Nadine hat doch nichts in der Richtung angedeutet, also ist es doch an irgendjemand anders gerichtet, jemand der Dir hier im Forum das Gefühl vermittelt, Mediziner seien unerwünscht.

Dein Satz ist doch eine Erwiderung an irgendeine andere Äußerung, die mal in einem anderen Thread gefallen sein muß, ich weiß nicht genau, worauf Du Dich da beziehst...und leider gehst Du nicht genauer darauf ein und somit enthältst Du Dir die Möglichkeit einer Lösung der Situation vor.
Und da fühlte ich mich halt angesprochen...warum schreibst Du denn nicht was dazu, wie Du zu Deiner Meinung kommst, dass Mediziner hier nicht erwünscht sind?
Denn das es so ist, glaube ich nicht...ich finde es halt merkwürdig, dass Du Dich in einem Selbsthilfeforum aufhältst und Hilfe anbietest, aber von Dir nichts mehr preisgibst...man nimmt Dich nicht mehr als Betroffenen wahr, aber Moderator bist Du auch nicht...hm...
Du willst helfen, aber keine Hilfe annehmen?
OK, letzten Endes mußt Du das selber entscheiden, aber es wirkt halt mit der Zeit komisch auf mich...Du tauchst auf, gibst kurze, knappe Ratschläge (kennst Du den Spruch: "Ratschläge sind auch Schläge"?) und dann verschwindest Du wieder, ohne dass man mit Dir persönlich etwas zu tun hatte, es entsteht keine "Beziehung"...
Ich habe es auch schon mal geschrieben, dass Deine Tipps sicher manchmal gar nicht verkehrt sind, aber das WIE ist beim Schreiben auch mitentscheidend...
Na gut, ich lasse Dich hiermit dann auch in Ruhe, ich wollte Dir nur mal zurückmelden, wie es so auf mich wirkt...vielleicht kannst Du damit ja etwas für Dich persönlich anfangen, auch wenn Du Deine Probleme hier im Forum nicht besprechen möchtest.
Viele Grüße
Nele
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Steppenwolf,

die Angst alkoholabhängig zu werden begleitet auch mich (oder bin ich es bereits?)
Ich trinke, wenn meine Stimmung im Keller ist und dies für mich sehr qualvoll ist. Wobei ich nicht weiß, ob meine Hemmschwelle zu trinken immer tiefer sinkt. Ich weiß lediglich, dass es mir momentan besser geht, wenn ich Alkohol getrunken habe. Insofern glaube ich, weiß es aber nicht, dass/ob ich bereits psychisch abhängig bin.
Wie definiert man eigentlich "psychische Abhängigkeit"?

Physisch (noch) nicht, da ich kein Verlangen/Gier danach verspüre, wenn es mir nicht so bescheiden geht.

Das Thema Alkohol habe ich offen bei meinem Psychiater angesprochen. Er meinte, dass es der schnellste Weg in die Abhängigkeit sei, zu trinken wenn es einem grad so bescheiden geht.

Deine gestellten Fragen kann ich dir nicht beantworten, da ich mich ansonsten damit noch nicht näher befaßt habe. Vielleicht helfen dir meine Zeilen dennoch etwas weiter.

Viele Grüße
Edeltraud

Ich sehe eben, mein 1111 Posting - eine Schnapszahl *g*
steppenwolf1

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo an alle, die mir geantwortet haben,
(ob Mediziner oder nicht),

danke erstmal für die Antworten. Es ist ein schwieriges Thema finde ich und auch schwer einzuschätzen.
Ist man schon Alkoholoker, wenn man jedes Wochenende trinkt, um zu vergessen, abzulenken, sich besser zu fühlen ...was auch immer ? Eigentlich fühle ich mich nicht als Alkoholiker, deshalb bin ich auch nicht auf die Idee gekommen, die Frage in einem Alkoholiker-Forum zu stellen.
Aber wenn ich so betrachte, von der psychischen Seite aus, dann möchte ich auf der einen Seite nicht verzichten auf der anderen Seite schon (ich bin mir ja schließlich bewußt, was für Folgen es haben kann). Ich kann die Woche über ohne Alkohol auskommen, wenn ich es wirklich will ... andererseits ist es schon länger her , dass ich das getan habe.
Werde mich auf jeden all mal mit dem Thema beschäftigen ... weiss zum Beispiel nicht so richtig, wie genau man z.B. Quartalssäufer von Gelegenheitstrinker abgrenzt etc. etc.
Ich denke aber der Hauptpunkt ist, dass man irgenwas entfliehen will und deshalb trinkt, um sich entweder zu spüren oder gewisse Gefühle eben nicht mehr spüren will. In diesem Sinne ist Alkohol auch kein Genußmittel mehr.

Viele Grüße,
steppenwolf
Nakotika
Beiträge: 5
Registriert: 16. Aug 2005, 21:39

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von Nakotika »

Hey Steppenwolf!

Hm, leider hast Du geschrieben das Du schon länger nicht mehr in der Woche ohne ausgekommen bist. Aber meinst Du könntest es (?) Wie ist denn das Gefühl, wenn Du keinen Alk getrunken hast, also schon länger nicht?

Glaube es ist nicht wirklich eine Frage der Menge, eher der Häufigkeit. Wenn Du süchtig nach Alkohol bist, dann brauchst Du es, spürst das Verlangen, dann ist es erst gestillt, wenn Du die Wirkung spürst. Dazu brauch jeder Mensch eine andere Menge,klar. Wie soll man dann eine "Grenzmenge" festlegen können? Je öfter Du zur Flasche greifst, desto mehr wirst Du jedesmal trinken müssen, um zu vergessen. Denke aber das die Depris dadurch auch irgendwann noch schlimmer werden, irgendwann bist Du dann nämlich abhängig, weißt es innerlich auch. Leider hab ich mich auch in den letzten Wochen schon öfter dasselbe gefragt. Lange hab ich kaum Alk getrunken. Aber seit ein paar Monaten genieße ich es, dass ich dann, wenn ich angetrunken bin, endlich leichter und vorallem lockerer mit anderen reden kann, lustig bin und mir nicht soviele Gedanken mache, wie sonst jede Sekunde. Ich fühle mich dann "dazugehörig", sonst nicht. Ich merke manchmal auch in der Woche, wenn ich nix vor hab, dass ich gern was trinken würde, dann kann ich wenigstens alles vergessen. Manchmal richtig doll, dass macht mir Angst. Aber ich lass es sein, weiß das es allein irgendwie nochmehr depressiv macht, vorallem danach. Trinkst Du auch wenn Du allein bist? Hast Du einen Therapeut, ihn schonmal darauf angesprochen?
steppenwolf1

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Nakotika,

ich denke, schon, dass wenn ich mich sehr zusammenreisse ohne auskomme. Was heisst auskommen. Ich glaub ich bin dann gereizter als sonst, aber wen kümmerts, ich lebe allein.
Hab jetzt mal gelesen, dass das so ne fatale Schlussfolgerung ist: wenn ich wöllte, könnte ich ja jederzeit aufhören.
Ach Mensch, mich macht einfach nur die Traurigkeit und Einsamkeit zu schaffen.
Also heisst die Device einfach tun, anstatt nur drüber nachdenken, oder ??

Gruss, steppenwolf
zwerg174
Beiträge: 270
Registriert: 21. Mär 2006, 10:54

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von zwerg174 »

Hallo steppenwolf,

ich denke dass es oft schwierig ist zu unterscheiden ob nun die Depression durch den Akohol ausgelöst wird oder umgekehrt. Die schon fast lächerliche Frage, war zuerst das Ei da oder das Huhn? Auch schätze ich, dass man nach einer gewissen Zeit nicht mehr weiß wie oder womit es angefangen hat.
Ich selbst wünsche mir oft in depressiven Phasen Alkohol trinken zu können, in größerer Menge natürlich, sozusagen zu trinken um zu vergessen. Leider oder Gott sei Dank hatte ich einen Vater der Alkoholiker war und habe sehr darunter gelitten, deshalb kann ich dem Alkohol und seinem Geschmack nichts abgewinnen, abgesehen von einem Glas Rotwein hin und wieder.
Ich kann mir gut vorstellen dass die Versuchung groß ist wenn Du Dich traurig und einsam fühlst, so fühlt man sich aber ganz sicher nicht nur wenn man alleine lebt. Ich bin verheiratet, habe einen Mann und bin trotzdem oft traurig und einsam, und das tut wirklich weh.
Was ich dagegen tue? Meistens nichts und hoffe es geht wieder vorbei.
Den Rat ein Forum der AA's zu besuchen halt ich persönlich für sehr sinnvoll und gut. Ganz bestimmt aber musst Du Dich nicht schämen! Ich habe einen lieben Bekannten, den ich schon fast 40 Jahre kenne, der hat eine Therapie gemacht und ist seit vielen Jahren vom Alkohol weg. Mit dem Alkohol ist es wohl wie mit dem Krebs, früh erkannt und etwas unternommen, kannst Du ihn am besten bekämpfen.

Liebe Grüße
Brigitte
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von tommich »

Hallo meine Wölfin,

mir fällt gerade auf, du warst lange nicht auf unserer Insel, oder täusche ich mich. Komm doch mal wieder vorbei.

Zum Thread-Thema kann ich leider nur beitragen, dass ich mich in schwierigen Zeiten (und davon gab's genug) ganz bewußt vom Alkohol ferngehalten habe. Selbst auf Feiern war dann schon nach einem Bier Schluß. Das gönne ich mir jetzt aber auch mit den AD noch dann und wann. Nun hatte ich aber auch ein Umfeld, wo Alkohol trinken nicht zu einer Pflichtübung erhoben wurde, um dazuzugehören oder "cool" zu sein.

Ich wünsche dir jedenfalls, dass du den Umgang mit Alkohol in den Griff bekommst, denn eines steht zumindest fest: er macht die Depressionen ziemlich sicher schlimmer, und er beeinflußt die Wirkung der Medikamente, sofern du welche nimmst.

Alles liebe

Thomas
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



Zum Plaudern und mehr: http://www.depriforum.de.tt
steppenwolf1

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Brigitte,

vielen Dank für Deine Antwort. Leider hab ich auch einen Vater,der dem Alkoholnicht abgeneigt war ... um so mehr stösst es mich ab, dass es bei mir selbst eben mehr als 1 Gläsl Wein ist. Ich kotze mich da so an, aber auf der anderen Seite wünsche ich mir mich hin und wieder mit Alk und Tabletten wegzubeamen.

Viele Grüsse, steppenwolf
steppenwolf1

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Thomas,

hab mich gefreut, dass du hier geschrieben hast. Das mit dem Alkohol hat ich ja oben schon erklärt, ich meide ihn leider nicht, auch nicht wegen der Medis.

Dass ich schon lange nicht mehr auf der Insel war liegt daran, dass ich den Anschluss verloren habe. Ich habe extreme Schwierigkeiten lange Beiträge zu lesen oder viel zu lesen und ich möchte nicht irgendwas dazwischen schreiben, was dann gar nicht passt.

Viele Grüsse, steppenwolf
zwerg174
Beiträge: 270
Registriert: 21. Mär 2006, 10:54

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von zwerg174 »

Hi steppenwolf,

nicht passende Postings gibt es doch unter uns garnicht oder? Ist doch egal ob es passt oder nicht, Du schreibst so wie Du gerade fühlst, denkst und bist. Das ist, wenn ich das richtig mitgekriegt habe doch der Sinn der Inseln. Trau Dich!

Liebe Grüße
Brigitte
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von zweifler »

Hallo Steppenwolf!


Wenn du mal anfängst Alkohol bei dir Zuhause
zu bunkern und du dich zb sehr unwohl fühlst wenn du nichts trinkbares daheim hast kann das schon eine Sucht anzeigen.
Ich kenne das vom Tabak,ist aber schon lange her.
Bei mir war Alkohol in geringen Mengen immer eine Art Medizin. Da bei mir in Räumen mit vielen Menschen mir immer schwindelig wurde mit anschließender Panickattacke habe ich mir bei Lokalbesuchen den Schwindel in Form von Alkohol absichtlich beigebracht.Dieser mir sehr vertraute Schwindelzustand den man auch erklären konnte hat bei mir den anderen nicht nachvollziehbaren Zustand uberdeckt.
Dazu reichte mir ein Gläschen Sekt oder ein paar schlucke Bier.
Bei mir läuft meine Strategie aber unter Tricks und Hilfmittel und nicht als Sucht obwohl ich eine "Abhängigkeit der besonderen Form" nicht abstreiten kann.
Von selbst diese Frage mal zu stellen ist aber schon mutig.Einen gute Weg wünsch ich dir...


mfg herbert
steppenwolf1

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Herbert,

wenn Du den Alkohol anders benutzt als als Genussmittel ist es doch auch eine Art Missbrauch oder ?
Ich weiss noch nicht, ob ich es wirklich will, darauf verzichten. Irgendwie ist er ja ein guter Freund von mir geworden. Aber genau das ist wieder problematisch, ich weiss. Wobei ich mich jetzt nicht (vielleicht noch) als abhängig bezeichnen würde.

Gruss, steppenwolf
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von zweifler »

Hallo Stepppenwolf!

Danke für deine Antwort.
Spontan fällt mir jetzt dazu Schlangengift ein.In großen Mengen tödlich in therapeutischen Mengen eine Medizin.
So sehe ich mein Verhältnis zu Alkohol.Würde das so nicht funktionieren hätte ich auf sehr viel verzichten müssen oder wäre auf pillenschlucken angewiesen.
Wenn ich mit einem Gläschen Bier am Abend gescheit schlafen würde,dann wäre das doch eine bessere alternative zb zu Remergil oder zu Benzos zu greifen.Nur leider funktioniert das mit dem Bier nicht.Schade
Aber ich finde es schon mal gut wenn dich dieses Thema beschäftigt.
mfg herbert
adelgunde
Beiträge: 80
Registriert: 10. Jan 2006, 11:48

Re: Depression und Alkohol

Beitrag von adelgunde »

Liebe Steppenwolf,

in Deinem letzten Psoting hast Du geschrieben, daß der Alkohol Dir zum Freund geworden ist. Und da sehe ich die große Gefahr. Alkohol ist eine echt sichere Sache. Du kannst ihn immer und überall kaufen. Freunde nicht.

Mein Ex-freund ist wahrscheinlich Alkoholiker. Und ich wollte gerne, daß er weniger trinkt. Mein Therapeut meinte dann, daß, wenn er sich zwischen mir und dem Alkohol entscheiden müßte, er durchaus den Alkohol wählen könnte, weil der ihm eben sicher ist. Alkohol kann nicht weglaufen, sich jemand anderem zuwenden etc. Wie ist das bei Dir?

Du sagst, Du trinkst aus Einsamkeit. Wie wäre es, wenn Du statt dessen hier im Forum dann auf die Insel gehst? Oder noch besser im wirklichen Leben mit echten Menschen versuchst auszukommen? Das ist halt nicht so leicht, wie sich eine Flasche Wein zu kaufen. Aller Anfang ist schwer. Aber Du hast doch auch was zu bieten, darum poste doch einfach fröhlich mit auf der Insel oder sonstwo, statt Dich in die Hängematte Alkohol fallen zu lassen. Ich sehe das als Flucht davor, enttäuscht zu werden. Ist aber meine Meinung, Du brauchst sie nicht zu teilen.

Und ich finde es echt toll, daß Du es angesprochen hast. Und du hast ja gesehen, daß es viele Antworten darauf gab.

Liebe Grüße
Inga
Antworten