Deprresiv oder am druchdrehen?

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AfricanSun
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Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Deprresiv oder am druchdrehen?

Beitrag von AfricanSun »

Hallo,

Ich weiß diese Themen sind schon öfters hier angesprochen worden aber ich muss das mal los werden und da ich weiß das ich hier so sein kann wie ich bin, tue ich es.

Heute war wieder ein so beschießner Tag gewesen. Auf Arbeit hat mich alles nur noch angenervt, die Türe flog auch schon weil mir alles zu laut ausserhalb des Büros war, ich habs einfach nicht mehr ertragen. Habe mich kaum mit meinen Kollegen/innen unterhalten nur auf das nötigste beschränkt. Mein Gift habe ich auch wieder mal unbewusst verspritzt leider.

Ich kotz mich selber einfach nur noch an, kann mich selber nicht ausstehen mehr, bin selbst sehr kritisch mit mir selber. Habe vor allem Angst, schon wenn ich früh aufstehe. Im inneren merke ich wie die Kälte sich immer breiter macht und ich kaum noch weinen kann und fast nur noch wütend bin. Bin Lustlos sehr unruhig und Schlafen was ist Schlafen kenne ich schon garnicht mehr richtig. Meine Hände sind nur noch am zittern, ich könnte ständig nur noch rauchen und Kaffee drinken und mich zuhause verkriechen. Vor der stationären Therapie hab ich sehr große Angst. Spiele allen Leuten ein Theaterstück vor, das ja keiner merkt was mit mir wirklich los ist. Als ich bei meiner Schwester war heut nach Arbeit und dachte die hört mir mal wenigsten zu, ja falsch gedacht, hatte nur negative Sachen zwecks Klinikaufenthaltes und hörte mir nicht zu. Freunde habe ich zwar, aber will ja niemanden mit belästigen.

Ich hoffe das ich das noch durchstehe mit dem inneren Druck, komme mir vor wie ein Dynamitstange deren Zündschnur gleiche das Feuer sieht.

Ich bin ausgelaugt, halt den inneren Druck nicht mehr Stand, den nach Außen hin will ich Stark sein und muss ja funktionieren.

Kennt Ihr das auch oder habt Ihr so ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich denke manchmal das ich am Durchdrehen bin und mich keiner so richtig versteht oder verstehen will, deshalb versuch ich es über diesen Weg.

Sorry wenn ich jetzt doch soviel geschrieben habe und vor allem etwas durcheinander aber in mir herscht nur noch Chaos. Drehe ich doch allmählich durch oder bin ich schwer depressiv?

Es grüßt euch ganz lieb Mone



Bedrachte jeden Menschen mit deinem bloßen Auge, so wie du selbst betrachtet werden möchtest.
Lioness
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Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Deprresiv oder am druchdrehen?

Beitrag von Lioness »

Liebe Mone,

Deine Zeilen haben mich sofort an meine Situation im letzten Jahr erinnert - ich habe ganz ähnlich gefühlt: Allgemeine Angst, Gereiztheit, die Angst vor dem "Durchdrehen" etc. Hört sich an wie meine "Akute Belastungsreaktion", gepaart mit einer Depression. Aber da werden die Ärzte / Therapeuten in der Klinik sicher ihre Diagnose stellen.

Für diesen Aufenthalt möchte ich Dir Mut machen. Es passiert nichts Schlimmes, nichts, was Du nicht willst, und Theater spielen musst Du dort auch nicht. Du musst nicht stark und unendlich leistungsfähig sein! Du darfst so sein wie Du bist - nämlich definitiv und ernsthaft krank. Dieses vermaledeite "ich muss stark sein" geht übrigens auch eine unheilige Allianz mit der Depression ein.

Lass' Deine Schwester reden, die bedient nur die gängigen Vorurteile und Missverständnisse, mit einer modernen Psychiatrie hat das nichts zu tun. Bei einem stationären Aufenthalt erfährt man einen geschützten Raum, kann sich voll und ganz auf sich konzentrieren, muss nicht mehr im Alltag funktionieren. In der Regel hat man das Gefühl, gut aufgehoben zu sein, trifft auf LeidensgenossInnen und professionelles, unterstützendes Pflegepersonal. Vergiss die Vorstellung einer Psychiatrie á la "Einer flog über's Kuckucksnest", du wirst keine sadistischen Pfleger mit einer ko-Spritze hinter dir herlaufen haben!

Und das Gefühl "durchzudrehen" hat mich letztes Jahr auch lange begleitet. Auch hier Entwarnung: Es sind Symptome der Krankheit und der Überlastung - man dreht nicht so einfach "durch", wird im landläufigen Sinne "verrückt", "durchgeknallt" und was der gängigen Ausdrücke mehr sind.

Kannst Du Dich für die "Wartezeit" auf die Klinik nicht krankschreiben lassen? Aus einem anderen Thread meine ich zu erinnern, dass es nicht mehr lange dauert? So, wie Du Deinen Zustand und Dein entsprechendes Verhalten auf der Arbeit beschreibst, wäre dies für beide Seiten besser, glaube ich! Dann könntest Du Dich in Ruhe auf die Klinik vorbereiten.

Alles Gute

Lioness
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
AfricanSun
Beiträge: 101
Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: Deprresiv oder am druchdrehen?

Beitrag von AfricanSun »

Lieber Lioness,

erstmal danke für deine lieben Worte. Ich könnte mich krankschreiben lassen wenn ich wollte, das Problem ist ich möchte wiederum nicht meine Kollegen in Stich lassen, da ich nächste Woche noch jemanden einarbeiten muss an meinen Arbeitsplatz, da ich ja länger weg bin, anweisung vom Chef. Irgendwie tut mir die Arbeit gut, meine ich zumindestens, da ich über vieles nicht nachdenken muss, da ich im Kopf nen Schalter habe den ich umlege sobald ich auf der Arbeit bin, dann ist das private und ich weitweggeschoben, nur habe ich die Kraft nicht die letzte Zeit um den Hebel ganz umzulegen, das ist mein Problem.

Was meine Schwester betrifft, habe ich Probleme weil es so noch die einzigste die ich habe von der Familie, Mutter und andere Schwester verstarben 2003 und mein Bruder mit dem habe ich nicht viel zu schaffen mehr wie ein Hallo geht nicht über unsere Lippen wenn wir auf einander treffen leider. Ich klammere zu sehr, das weiß ich, da ich Verlustängste habe, wieder jemanden zu verlieren. Es ist trauig, das mir andere Leute oder Freunde zuhören und meine Familie nicht richtig hinhören, vielleicht denke ich mal anders darüber.

Genau das auf sich konzentrieren macht mir Angst sich mit allen auseinanderzusetzen und das alles wieder hoch kommt und mich meine Vergangenheit einholt, aber ich weiß es muss sein, habe lange dazugebraucht, das ich sage ja ich mach den Schritt und gehe stationär, hat auch ein teil meine Sozialpädagogin mit beigetragen um mich in die richtige Richtung zu schupsen.

Ja du erinnerst dich richtig, in einem anderen Tread hab ich schon mal geschrieben zwecks Klinikaufenthalt, mein Termin ist am 29.03, noch 1,5 Wochen.

Aber schon mal gut zu wissen, das ich allmählich doch nicht durchdrehe, die Angst kamm weil ich hab zwei Freunde innerhalb kurzer Zeit gesehen, die durchdrehten, die eine war in der Klinik (hab ich veranlasst sie einzuweisen), die andere geht nächste Woche stationär.

Ein Frage ist es bei der Krankheit normal das man sich lieber um andere Kümmert den es seelisch scheiße geht, als um sich selber? Den das mach ich ständig.


Aber ich danke dir ganz herzlich für die lieben und aufmunterten Worte und es tut gut zu wissen das es mir nicht allein so geht.

Liebe Grüße sendet dir Mone
Marie14
Beiträge: 321
Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Deprresiv oder am druchdrehen?

Beitrag von Marie14 »

Hallo Mone,
ich hab deinen sten beutrag im Forum gelesen und der hat nir sehr imponiert!!!
Du erkennst deine Krankheit ziemlich klar und kannst sie auchgur beschreiben.
Ich glaube schon.dass es normal ist, dass man sich in diesem Stadium viel mit den Problemenvon anderen beschäftigt, das lenkt dann so schpn von der eigenen Nisere ab.
das ist so ähnlich(bitte nicht falsch versthen9 warum viele Eltern gern die Super Nanny ansehen
dann kann man sich beruhigt im Wohnzimmersessel zurücklehnen und feststellen, dass die eigenen Kinder doch ganz wohl geraten sind
Also, ich kann dir versichern, ich bin da auch Meister drin, wenn es mie delber schlecht geht, versuche ich auchimmer noch anderen zu helfen, obwohl ich selber kaum noch krabbeln knn, gelingt mir dann das auch maistens
Also, ich wiss ja nicht ob u Angst vor der Klinik hast, ich war auch erst Ende 05 und hatte vorher eine Hedenangst, aber ichhbe vielgelernt dort und möchte den Aufenthalt auf keinn Fall mehr missen
Alles Liebe und wenn wir vorher nichts mehr voeinander hören, wünsche ich dir einen erfolgreichen Aufenthalt
Liebe Grüsse Marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
AfricanSun
Beiträge: 101
Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: Deprresiv oder am druchdrehen?

Beitrag von AfricanSun »

Liebe Marie,

ich danke dir für die Geduld um die langen Beiträge von mir hier zu lesen ich kann mich schwer kurz fassen.

Bevor ich zu diesem Forum dazugestossen bin war mir nicht klar das ich krank bin, aber das lesen hier und die Antworten von einigen haben mir nochmal alles klar werden lassen das ich wirklich Krank bin, ich hab mir halt eingeredet ist ein vorübergehendes tief und das ich jetzt anders denke dafür bin ich den lieben Schreiberlingen hier sehr dankbar, sie haben mir geholfen wach zu werden.

Nein das mit der super Nanny verstehe ich was du damit sagen wolltest, hab zwar selbst keine Kinder noch nicht, das ist auch gut so im Moment, aber irgendwann hoffe ich doch.

Es tut gut zu lesen, das es mir nicht damit alleine geht, wenn anderen es schlecht geht dennen zu helfen obwohl man selber keine Kraft hat mehr. Ich war der Meinung, ich du das dann um mich selber nicht mit meinen Problemen auseinander zu setzten oder besser gesagt ich kann es dann wieder schön in die Schublade packen und es ist weg für eine Weile, bis es wieder zum Vorschein kommt.

Ja ich habe eine heiden Angst vor der Klinik, weil ich nicht weiß was mich erwartet und dann wieder neues Vertrauen aufbauen müssen das ich mich öffne und sagen kann was mich beschäftigt und mich so fertig macht. Bei der Sozialpädagogin dauerte es 3 Monate bis ich mal mich geöffnet habe und jetzt muss ich wieder einen neuen Versuch machen es zieht an meinen Kräften, aber ich weiß auch ich muß, es geht nicht anders mehr.

Ich danke dir mal wieder für die lieben und aufbauende Worte ich hoffe ich kann dir auch mal welche geben wenn es dir dann schlecht geht. Sollten wir uns nicht mehr lesen vor meinen Termin in der Klinik dann wünsch ich dir alles erdenklich liebe und gute. Bericht gibt es dann wenn ich zurück bin.

Liebe und herzliche Grüße sendet dir Mone
Marie14
Beiträge: 321
Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Deprresiv oder am druchdrehen?

Beitrag von Marie14 »

Liebe Mone, ich empfinde dich als sehr liebenswerten menschen und würde mich freuen nach deinem Klinikaufenthalt von dir zu hören,
Versuh, keine so grosse Angst zu haben, irgendwann kommt für fast jeden dieser schritt und was ichhier schon so gelesen habe, den allermeisten hat die Klinik geholfen
Mochmals alles Liebe Marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
AfricanSun
Beiträge: 101
Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: Deprresiv oder am druchdrehen?

Beitrag von AfricanSun »

Liebe Marie,

vielen Dank für den liebenswerten Menschen, das meinten zwar schon viel Menschen in meinen Umfeld, so recht kann ich das nicht glauben, aber da liegt das Problem eher bei mir, aber ich danke dir dafür.

Von mir wird man auf jedenfall noch was lesen hier länger, wenn ich zurück bin. Den ich möchte anderen hier auch liebe Worte spenden oder dergleichen wenn sie in Not sind, so wie mir auch hier beiseite gestanden wurde.

Ich wünsch dir alles liebe und erdenklich gute, wir lesen uns auf jedenfall bis dahin.

Viele liebe und herzliche Grüße sendet dir Mone
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