Was ist los mit mir?

Antworten
sn
Beiträge: 4
Registriert: 17. Mär 2006, 23:31

Was ist los mit mir?

Beitrag von sn »

Hallo ihr (könnte ein bissl länger werden...)

ich fühl mich schon etwa ein dreiviertel Jahr furchtbar. Also ab und zu gehts mir zwar a bissl besser aber im großen und ganzen recht schlecht. Inzwischen kann ich mich zu nichts mehr aufraffen.
Fürs Abi lernen kaqnn ich total vergessen, bekomm nichts mehr auf die Reihe... und dazu vergraul ich mir meinen Freund demnächst auch noch mit meinen ectremen Stimmungsschwankungen...
Ich kann nicht mehr schlafen, wenn die Tür nicht abgeschlossen ist. Teilweise bekomm ich fürchterliche Angst, wenn ich abends in meinem Zimmer steh, dass ich kaum etwas anderes tun kann, als in mein bett zu rennen/springen und mich unter der decke zu verkriechen. Ich hab Angst im Dunkeln aufzustehen - weil ich Angst habe meine Füße auf den dunklen Boden zu stellenn. Oft auch Albträume.

Ich habe wenn ich mich anschaue das Gefühl, dass das icht mein Körper ist, kann mich nicht damit identifizieren, habe einen hass auf diesen körper der da an mir hängt... teilweise verletze ich mich selbst...

Ich weiss nicht was mit mir los ist, weil richtig depressiv bin ich ja wohl nicht, aber normal ist das ja alles auch nicht, bin mir selber so fremd und schaff nichst mehr, häöng nur noch müde rum oder renn nervös auf und ab . Fühl mich so unglücklich und kann michb kaum noch über was freuen...

War gestern bei meiner Ärztin, weil ich mich so unmotiviert und atriebslos fühle.. Die hat mich zur Neurologin weiterüberwiesen... häh versteh ich irgendwie nicht, sie hat sicha uch zu nix geäussert, weil sie sowas anscheinend nicht diagnostizieren darf...

könnt ihr mir sagen, was das alles zu bedeuten hat..

werde noch ganz verrückt, ausserdem hab ich jetzt nen termin bei der neuro ausgemacht und den hab cih erts im juni.. - was soll ich denn nun solange machen?!
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von tommich »

Hallo Snowie,

erst einmal willkommen hier im Forum, das war schon mal gut, dass du dich hier angemeldet hast.
Deine Hausärztin hat ganz gut daran getan, dich zu einem Neurologen zu überweisen, aber du solltest bei der Auswahl darauf achten, dass derjenige auch Facharzt für Psychiatrie ist (meiner z.B. ist so einer). Der eine kümmert sich um dein Zentralnervensystem als physische "Masse", der andere um die psychischen Auswirkungen irgendwelcher Fehlfunktionen darin. Aber nicht erschrecken, das hat nichts mit den gängigen Klischees von "verrückt" oder "irre" zu tun, du hast ganz einfach ein Problem, und diese Fachleute sind die richtigen, dir dabei zu helfen. Und Hilfe benötigst du, soviel ist klar, denn du schilderst Selbstverletzungsverhalten, Antriebslosigkeit und weitere Symptome. Wegen der Diagnose mache dir bitte jetzt noch keinen Kopf, wichtig ist, dass man dir helfen kann.
Wenn dein Leidensdruck so groß ist wie er auf mich wirkt, solltest du nicht bis Juni warten sondern darauf drängen, als Notfall kategorisiert zu werden. Mache der Sprechstundenhilfe klar, dass es dringend ist. Oder schau ob du jemanden findest, der dich früher drannimmt.

Deinen Freund bitte um Verständnis, und Geduld, ich wünsche dir, dass er sie aufbringt. Es wird auch wieder besser.

Alles gute für deinen Weg

Thomas
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



Zum Plaudern und mehr: http://www.depriforum.de.tt
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von Lioness »

Hallo Snowie,

ich kann mich Thomas nur anschließen! Bis Juni warten geht grad gar nicht! Versuche woanders (und es sollte wirklich ein Psychiater sein!) einen Termin zu bekommen; ich weiß leider, dass das normalerweise lange dauert.

Ich bin letztes Jahr - in ähnlich aufgelöstem Zustand - dann schließlich von einer Freundin ins nächste Krankenhaus gefahren worden, dass eine Psychiatrische Abteilung hatte, bin sofort stationär aufgenommen worden und 4 Wochen geblieben. Dein Zustand hört sich nach einer sehr ernsthaften Störung an - drei Monate Wartezeit ohne Medikamente ist ein Kunstfehler! Gibt es in Deiner erreichbaren Umgebung ein Krankenhaus mit psychiatrischer Abteilung, die vielleicht sogar eine Ambulanz hat? Dorthin kann man sich immer wenden; es lohnt sich auch ein längerer Anfahrtsweg, z.b. in die nächste Kreis- oder Unistadt.

Es ist gut und verständlich, dass Deine Ärztin Dich sofort an einen Facharzt überwiesen hat - das heißt, sie nimmt Deinen Zustand ernst und weiß, dass sie für diesen Bereich nicht wirklich kompetent ist (was normal ist, da sie nicht die entsprechende Ausbildung hat). Gehe nochmal hin, erkläre die Wartezeit und sage, dass Du es nicht so lange ohne jede Unterstützung aushälst.

Wie auch immer, Du brauchst Hilfe, und zwar jetzt! Lass Deinen Freund oder eine Freundin die Anrufe bei verschiedenen Psychiatern machen, wenn es Dir zu viel ist - auch das ist OK!

Lass' doch bitte von Dir hören, wenn Du magst!

Bis dahin liebe Grüße und alles Gute

Lioness
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
sn
Beiträge: 4
Registriert: 17. Mär 2006, 23:31

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von sn »

Erstmal danke für eure Antworten. Es tut unheimlich gut zu merken, dass man nicht allein auf der Welt ist und dass es so liebe Menschen wie euch gibt!

Also die Neuro zu der ich überwiesen wurde ist auch fachärztin für Psychiatrie.
Mir selber fällt es immer schwer meinen Zustand einzuschätzen, ich neige immer dazu das dann imemr zu verharmlosen ("Es gibt viele Menschen denen es noch schlechter geht"...)
Meine Ärztin hat mir halt gesagt, dass ich unbedingt zu genau der geh n soll... Es gibt in der Stadt leider nur eine Parxis für Neuro/Psychiatrie und der andere typ ist anscheinend auch ewig "ausgebucht" (ich glaub soagr noch länger)

Evtl ruf ich nochmal an, ob ich eher kommen kann, aber die sprchstundenhilfe hat gesagt dass da nur im mai noch ein paar termine wären, aber das geht nicht weil ich da meine abi-prüfungen habe.

Das ist auch der Grund, dass ich nicht zu nem Krankenhaus hin gehn will - was wenn die mich etwa stationär aufnehmen, muss doch in die schuel und mein abi machen!

Ich weiss auch net wie ich den ganzen Lernstress jetzt dann durchhalten soll, werd nächste woche mal schaun, dass ich da nochmal anruf und mit meiner Hausärztin spreche.

aber das geht mri alles schon wieder so drüber und drunter, hab in den nächsten 3 wochen 5 klausuren und muss da jetzt gut sein, nachdem ich die letzten wochen schon so schlecht war!

Heute fühl ich mich dank Beruhigungstropfen/tabletten (was auch immer) einigermaßen, aber es dauert und ich werd wohl bis spät in die Nacht lernen, weil einfach nix in meinen Kopf reingeht --> ich hoffe, dass ich das mit der Ritzerei unterdrücken oder so kann. Ich kämpfe mit mir, aber heute vormittag bis vor einer stunde gings eigtl.

das ist eigtl. nicht typisch für depressionen, dass es einem teilweise doch ganz gut geht - also dass man nicht unbedingt besser drauf ist, sondern einfach doch wieder sich zamreisst und alles einigermaßen hinbekommt? oder doch? bin total verunsichert..
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von Lioness »

Hallo snowie,

doch, das ist normal für einen Zustand der totalen Überlastung - den kann man parallel zur Depression haben! Es gibt unendlich viele Ausrucksformen der Depression, ich will mir hier nicht anmaßen, alles darüber zu wissen, bin keine Fachfrau - aber aus eigenem Erleben und den Erzählungen von Mitleidenenden - gerade auch hier im Forum - weiß ich, dass solche Stimmungsschwankungen vorkommen. Teilweise fühlt mensch sich in bestimmten Lebensbereichen ganz normal, in anderen - die für die Depression maßgeblich waren - wieder ganz und gar nicht. Bei mir hatte letztes Jahr an den Tagen vor der Aufnahme in die Klinik die Stimmung und auch meine Befindlichkeit fast stündlich gewechselt - die Psyche versucht halt verzweifelt, den Status Quo wieder zu erreichen.

UND: Abiprüfung hin oder her, so geht's doch auch nicht weiter! Jede Prüfung kann man wiederholen, ein Jahr verschieben - das ist bei weitem nicht die Katastrophe, nach der es im Moment aussieht. Wie soll dein Hirn den Lernstoff aufnehmen können? Mit Gewalt ist das nicht zu erzwingen!Ich kann ein Lied davon singen, bin gerade in der Lehrerausbildung und musste ganz ähnliche Erfahrungen machen.

Und wenn du jetzt stationär aufgenommen wirst, hättest Du die Chance, bis Mai wieder etwas stabiler zu werden (womit ich nicht sagen will, dass das dann tatsächlich auch klappt....). Zu Lernen versuchen kannst Du auch in der Klinik, man hat da nicht von früh bis spät durchgehend Programm.

Ich will dich nicht verschrecken, sondern - aus eigener Erfahrung - realistische Möglichkeiten aufzeigen. Du stehst unter einem enormen Druck, den Du Dir zum großen Teil auch selbst machst - was in Deiner Situation ganz normal ist, ich hab's ja nicht anders gemacht. Eine wegen Krankheit verschobene Abiprüfung ist wirklich nicht der Weltuntergang! Aber wenn Du an Deiner jetzigen Situation nichts änderst, hast Du auch "gute" Chancen, dass aus dem Abi dieses Jahr nix wird. Wenn man stationär in einer psychiatrischen Klinik ist, heißt das nicht, dass man dort festsitzt und von allem abgeschottet ist.

Weiterhin alles Gute

Lioness
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
sn
Beiträge: 4
Registriert: 17. Mär 2006, 23:31

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von sn »

Ja ich weiss was du meinst, aber ich glaub, dass ich im moment einfach nicht den Mut hab, wegen depris (die nich mir selber kaum eingesteh) einfach mal alles so schnell mir nix dir nichts aufzschieben! Jetzt sind es nur noch 2 Monate und dann ist das ganze Zeugs vorbei... - würde das halt gern parallel angehn, kann doch nicht sein dass ich jetzt só kurz vorm ziel aufgebe, oder?
Ich weiss es hört sich bescheuert an, istr aber so! Will das nicht verschieben, hab wegen eines klinikaufenthalts schon die 11te wiederholt... - und dann bin ich ewigst alt bis ich mein abi hab!


So und jetzt verscuh ich mich mal zu motivieren ein bisschen spazieren zu gehn (die sonne scheint nämlich aussen...)
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von Lioness »

Gute Idee!

Ich war selber übrigens auch fast 21, als ich mein Abi gemacht habe.....

LG

Lioness
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
AfricanSun
Beiträge: 101
Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von AfricanSun »

Hallo snowie,

ich bin der selben Meinung wie Thomas und Lioness, du solltest nicht solange warten.

Das mit der Ritzerei ist nicht auf die leichte schulter zu nehmen, das hatte ich auch vor 2 Jahren. Damals machte ich schulische Ausbildung und konnte mich auch nicht auf das Lernmaterial konzentrieren. Den ganzen Druck den ich hatte hab ich mit Ritzerei an mir ausgelassen, deshalb verstehe ich dich nur zugut. Ich hab trozdem meine Ausbildung mit guten Abschluß gemacht obwohl ich stationäre Therapie 2 Wochen gemacht habe, danach konnte ich wenigstens an der Prüfung teilnehmen.

Zwecks deinen Klausuren kannst du mit der Schule reden, das das private erstmal im Vordergrund steht da du sonst das Abi nicht schaffst.

Mach Alarm bei dem Arzt wo du den Termin hast das du früher dran kommst, wenn es nicht klappt soll dein Hausarzt/ärztin das in die Hand nehmen, wenn nicht gehe stationär, denn es wird immer schlimmer. Lass es nicht noch schlimmer kommen, bevor schlimmeres passiert.

Was deinen Freund betrifft, rede mit Ihm sag was dich betrükt oder versuche es zumindestens und ich wünsch mir das er dann verständniss dafür hat.

Es ist normal für die Krankheit, dass man sich nicht eingesteht das man Krank ist und es abtut ach nicht so schlimm wird wieder, kenne ich zugut nur von mir.

Ich wünsch dir alles liebe und die Kraft das du dir Helfen lässt und nicht mehr damit lange wartest.

Liebe Grüße sendet dir Mone
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von tommich »

Danke Lioness, du hast mir gerade wieder eine Erkenntnis verpasst. So ganz nebenbei...

Hallo Snowie,

dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen außer:
Bedenke bitte noch, was ein versautes Abi bewirken würde. Das letzte Jahr zu wiederholen unter der Maßgabe, es diesmal unbedingt schaffen zu müssen, mit dem "Versagen" des ersten Mals im Hinterkopf, unter diesem Druck lebt es sich auch nicht angenehm. Ich für meinen Teil lebe jedenfalls ganz gut in dem Gedanken, eine echte Krankheit zu haben. Ich nehme sie nicht als Ausrede, mich vor Herausforderungen zu drücken, nicht dass wir uns da mißverstehen. Aber wenn etwas nicht klappt oder meine Kraft versiegt weiß ich, dass ich nicht zu doof oder zu faul bin, sondern einfach krank. Das ist KEIN Versagen. Und dann ist es gestattet, sich auch mal herauszuziehen.

Ich stoppe jetzt, denn ich will dir keine Tendenz aufzwingen. Aber überdenke das Gesagte bitte in Ruhe.

Alles gute und liebe Grüße

Thomas
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



Zum Plaudern und mehr: http://www.depriforum.de.tt
sn
Beiträge: 4
Registriert: 17. Mär 2006, 23:31

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von sn »

Danke fü^r eure Antworten!!

Komm gerade vom spazierengehn zurück, war nicht so mega-entspannend, da ich furchtbar gefroren habe!

Ich musste schon die 11te whl. wegen eines klinikaufenthaltes, .. - also weiss gar net wie das is, ich darf ja offiziell gar nimmer..

ausserdem will ich das jetzt auf alle fälle durchziehen, weil ich mir ja grad auch wegen der schule so nen druck mach,das will ich noch länger (aber ob das dann im studium besser wird?!)

Ich werd jetzte rst mal versuchen ein bisschen zu lernen, schrieb am monatg klausur! bio... - vielleicht wirds ja doch was...
klatschmohn
Beiträge: 81
Registriert: 4. Jan 2006, 21:36
Kontaktdaten:

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von klatschmohn »

liebe snowie,

deine gedanken kann ich gut verstehen - mir geht es gerade mit meinem studium ähnlich, ich stehe irgendwo kurz vor dem examen und eigentlich will ich nichts mehr, als es auch zu machen, einfach, weil noch so viel anderes auf mich wartet. andererseits weiß ich aber auch, dass es so nicht unbedingt so enden wird, wie ich mir das vorstelle und dass es mir eigentlich gut täte erstmal zu schauen, dass es mir selber wieder gut geht, damit auch das examen gut geht.
die entscheidung musst du letzten endes selber für dich treffen, aber informiere dich doch einfach mal, ob es nicht eine möglichkeit gibt noch einmal zu wiederholen, einfach um das ganze dadurch schon etwas entspannter für dich zu machen, durch das wissen, ich MUSS nicht, aber ich WILL.
denke an dich, wenn ich jetzt auch versuche zu lernen!
grüßles neka
-
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Was ist los mit mir?

Beitrag von Lioness »

Hallo,

@Thomas: Bitte, bitte (äh, für welche Erkenntnis?)

@ Snowie: Thomas hat praktisch alles gesagt, was zu sagen ist! Mit Druck (ich muss - ich will) geht die Abwärtsspirale munter weiter!

Alles Gute

Lioness
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
Antworten