Liebe und Depression

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monesi
Beiträge: 15
Registriert: 12. Mär 2006, 14:44

Liebe und Depression

Beitrag von monesi »

Hallo,

ich hätte eine Frage an Euch: Könnt Ihr so richtig Liebe empfinden, wenn ihr in einem Lich steckt? Oder seid Ihr lieber alleine (sprich: verkriechen) und könnt Z.B. Eurem Partner oder Eltern nicht die Liebe entgegenbringen, wie zu deprifreien Zeiten? Da man ja doch sehr mit sich selbst beschäftigt ist...

Freue mich auf Antworten...

Monesi
monesi
Beiträge: 15
Registriert: 12. Mär 2006, 14:44

Re: Liebe und Depression

Beitrag von monesi »

Ach ja: möchte noch etwas hinzu fügen: Mir kommen manche Personen so fremd vor. Mein Partner zum Beispiel. Der wirklich alles für mich macht. Das macht mir Angst. Manchmal habe ich das Gefühl, ichhabe mehrere Monate in einer Blase von Gedanken gelebt und wache jetzt auf und frage mich: was mach ich hier eigentlich? Das macht mir Angst. Kennt das jemand von Euch?
DYS-
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Re: Liebe und Depression

Beitrag von DYS- »

Hallo Monesi

Ich bin lieber alleine wenn es mir nicht gut geht. Es sei denn, es sind Menschen bei mir, die Verständnis für meine Gefühle haben. Bin dann einfach froh, wenn jemand „ein Auge“ auf mich wirft. Bei mir kommt immer noch eine Portion Angst zu meinen Depris und ich bin irgendwie entspannter, wenn ich das Gefühl habe, da passt jemand auf. (Vielleicht ein Gefühlsüberbleibsel aus den Urzeiten, als Gefahr durch wilde Tiere lauerte? Ich weiß nicht!)

Tja, Liebe empfinden…Was ist denn Liebe? Ist es das Verantwortungsgefühl für die Angehörigen? Ist es die Gewohnheit, nach vielen Jahren Ehe? Ist es der Lohn für die Aufwendungen die man für einen Menschen erbringt? Ich weiß es wirklich nicht. Aber das ist bei mir auch ganz normal, ich empfinde auch keine Wut oder Hass.

Gruß
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Liebe und Depression

Beitrag von skip »

Liebe Simone,

auch ich bin lieber für mich alleine in diesen extremen Phasen. Es fällt mir dann sehr schwer, dass überhaupt jemand in meine Nähe kommt (auch mein Mann).

Denn ich fühle mich dann eh von allen und allem unverstanden und das Wort Liebe ist dann auch ganz weit weg von mir.

Liebe ist eh für mich ein zu weiter Begriff, den ich heute kaum noch gebrauche. Klar hab ich meine Familie sehr lieb, aber warum wünsche ich sie mir dann weg wenns mir dreckig geht? Es wiederspricht sich alles leider zu sehr um diese Worte wirklich zu gebrauchen. Denn ich will ja auch nicht das mich jemand liebt, denn denjenigen werde ich eh immer wieder verletzen(((((

LG Gaby
Der Weg war schon immer das Ziel
gm1076
Beiträge: 142
Registriert: 15. Feb 2006, 14:15

Re: Liebe und Depression

Beitrag von gm1076 »

Liebe Monesi,

bei meinem Freund ist es auch so, sogar ziemlich extrem. Er kann dann Nähe überhaupt nicht ertragen, will weder angesprochen geschweige denn angefasst werden. Er kann dann auch überhaupt keine Gefühle rüberbringen, zumindest keine Positiven. Wenn etwas von ihm kommt, dann ist es Negativ. Er ist dann auch absolut leicht reizbar, und wird oft (auch oft grundlos) sehr schnell total sauer. Geliebt fühle ich mich dann überhaupt nicht. Im Gegenteil...

Bei mir ist es seltsamerweise genau anders. Ich brauche dann Nähe, in den Arm genommen werden, Zuneigung etc. Ich kann meine Liebe dann zwar wahrscheinlich nur anders zeigen als sonst, aber ich kann sie meinem Freund durchaus entgegenbringen, auch wenn es mir sehr schlecht geht. Ich glaube aber, daß das eher der Ausnahmefall ist.

Liebe Grüße
Gina
blubb
Beiträge: 10
Registriert: 7. Mär 2006, 18:01

Re: Liebe und Depression

Beitrag von blubb »

Bei mir ist es eher so, dass ich mir dann nichts sehnlicher wünsche, als in den Armen von meiner Freundin zu liegen. Sie gibt mir das Gefühl von Geborgenheit.
Robina
Beiträge: 2
Registriert: 14. Mär 2006, 13:27

Re: Liebe und Depression

Beitrag von Robina »

Hallo Simone,
vor ca.einemJahr habe ich zum erstenmal Depressionen bekommen.
Damals wusste ich nicht was mit mir los ist. und kurze Zeit später dachte ich das ich meinen Freund nicht mehr lieben würde. Als ich mich später mit der Krankheit befasst habe, merkte ich das ich ihn liebe aber nichts empfinden kann.Ich möchte dir damit sagen das du auch wenn du eine Zeit lang nichts fühlst, nicht aufgeben darfst.Heute wo es mir wieder gut geht kann ich mehr liebe empfinden als vorher. Und das ist ein wunderbares Gefühl, auf das es sich lohnt hinzuarbeiten!!


simone schrieb:
> Hallo,
>
> ich hätte eine Frage an Euch: Könnt Ihr so richtig Liebe empfinden, wenn ihr in einem Lich steckt? Oder seid Ihr lieber alleine (sprich: verkriechen) und könnt Z.B. Eurem Partner oder Eltern nicht die Liebe entgegenbringen, wie zu deprifreien Zeiten? Da man ja doch sehr mit sich selbst beschäftigt ist...
>
> Freue mich auf Antworten...
>
> Monesi
leorosalie
Beiträge: 96
Registriert: 6. Mär 2006, 09:33

Re: Liebe und Depression

Beitrag von leorosalie »

Hallo Robina,

wie hast Du das geschafft, wieder Gefühle zu "fühlen"?
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Liebe und Depression

Beitrag von Chiron »

Liebe Monesi,

in einer Depri-Phase wünsche ich mir nichts sehnlicher als liebevolle Zuwendung.
Nicht erotischer Art, einfach ein zärtliches in den Arm nehmen oder ein paar liebe aufmunternde
Worte.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Robina
Beiträge: 2
Registriert: 14. Mär 2006, 13:27

Re: Liebe und Depression

Beitrag von Robina »

Hallo Anton,

so genau kann ich das nicht sagen. Als ich gelernt habe was mit mir los ist, hatte ich auch keine Angst mehr das ich Ihn nicht lieben könnte. Ich hab aus Erfahrungsberichten im Internet erfahren das man oft bei einer Depression keine Gefühle empfinden kann. Das hat mich erst mal ruhiger gemacht. Und das Gefühl kommt mit der Zeit wieder von ganz allein.
Bis heute hat mir ein Satz aus dem Internet immer sehr geholfen. Er stammt von einer Frau, die in Ihrem Leben schon 3 Depressionen hatte. "Jede Depression geht vorüber!"
Diesen Satz sollte man sich immer vor Augen halten. Ich kenne die Augenblicke in denen man nicht mehr will oder kann. Doch gerade in den schlimmen Phasen sollte man sich diesen Satz vor Augen halten.
Habt Mut, die Gefühle kommen von ganz allein wieder.
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