"Kalender-Sprche"

christabelle
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"Kalender-Sprche"

Beitrag von christabelle »

Hi,Inka - ohne ein paar Einzelheiten ist es schwer, etwas zu sagen, ohne zu Platitüden zu greifen - ich wünsche Dir sehr, daß Du Deinen persönlichen Teufelskreis bald durchbrechen kannst - oder daß er sich vielleicht sogar von selbst auflöst... Gruß Christabelle
I.M.
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Beitrag von I.M. »

hi christabelle - die paar einzelheiten sind soviele, dass ich gar nicht erst anfangen kann sie zu schildern. denn wenn ich anfinge nähme es kein ende. ich kann es umreißen mit: trauma, amnesie und erinnerung,panikattacken, körperliche schädigung, verständlose freunde/umwelt bzw. inzwischen gar keine mehr, einsamkeit, unfähigkeit neue kontakte zu knüpfen, druck von krankenkasse und arbeitsamt, keine erinnerung an das was ich mal gelernt habe und konnte und wollte, keine therapeutische begleitung, und so weiter. der raum wird enger. und das schlimmste ist, dass ich das alles genau sehe und schön analysieren kann, aber nichts dagegen tun kann. und gefühlsmäßig diesem schutthaufen nicht gewachsen bin. naja, ich hab ja die glücksformel..das ist zur zeit mein sauerstoffgerät. vielleicht löst es sich tatsächlich auch von selber. klingt ziemlich depressiv, was? vielleicht muß ich auch einfach ganz einfach den veränderten ist-zustand akzeptieren. so wie jemand der gelähmt ist auch nicht mehr 100 meterläufers sein kann. vielleicht ist das die lösung. gruß inka
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hi, Inka - ja, klingt ziemlich depressiv... zu akzeptieren, daß man im Moment gar nicht alles schaffen KANN (und das bißchen, was noch geht, nicht in der gewohnten Qualität) ist sicher ein Anfang - aber über den Anfang bist Du ja schon längst hinaus, vielleicht brauchst Du auch einfach mal eine Pause, um gefühlsmäßig hinter Deinen Analysen hinterherzukommen? Was fehlt Dir denn am dringendsten - ein Therapeut, der Dich begleitet, reale Freunde zum Reden oder etwas anderes? Und was ich noch fragen wollte: wie meintest Du das mit der "last chance", hast Du Dir eine "Frist" gesetzt? (Keine Ahnung, ob Dir nach Ablenkung ist, aber kennst Du den Film "Was ist mit Bob?" mit Bill Murray und Richard Dreyfus (hab' ich glaub' ich schon mal gesagt, weiß nicht mehr)? Der Typ traut sich auch nicht mehr aus dem Haus, bis er in einem Psycho-Bestseller vom Prinzip der "Baby-Steps" liest...ist halt eine Komödie, hat aber einen wahren Kern) Gruß Christabelle
I.M.
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Beitrag von I.M. »

hi christabelle- ja ich brauche eine pause. dringend. aber das AA sitzt mir im nacken. ich brauche wirklich zeit um hinter meinen analysen herzukommen. das hast du richtig erkannt. ich habe ja auch schon fortschritte gemacht. aber der druck wirft mich immer wieder zu boden. das ist mörderisch. was ich am meisten brauche ? bis vor einigen tagen hätte ich noch geantwortet: einen menschen, der sich meine geschichte anhört und mir glaubt und mir hilft das geschehene zu betrachten und zu verarbeiten. ein einziger mensch der mir glaubt und der mich ernst nimmt. das ist nun nicht mehr so. es ist genug. ich glaube mir wieder selber. reden will und kann ich auch nicht mehr. selbst wenn jetzt noch jemand käme, es ginge nicht mehr. klingt vielleicht bockig, aber es ist mir unmöglich. was ich jetzt brauche ist zeit. zeit und ruhe. ich kann es schaffen das weiß ich. das mit der last chance meinte ich so, dass ich mit meinem latein am ende bin. ich habe schon soviel ausprobiert und ich kann langsam nicht mehr. ich glaube ich bin jetzt auf dem richtigen weg. mit eine bißchen freiheit könte ich es schaffen. den film kenne ich noch nicht. sowas seh ich ja gerne. klkennst du "reine nervensache" mit de niro? der ist auch gut. ein mafiaboss mit angsattacken. hat auch n wahren kern. gruß, inka
I.M.
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Beitrag von I.M. »

mir ist grad beim kochen, beim essen kochen, ein lichtlein aufgegangen. warum es mir so wichtig war, dass irgendjemand mir glaubt. weil ich die vorfälle selber nicht glauben, nicht fassen konnte. und weil nicht sein kann, was nicht sein darf hab ich mir selber nicht mehr geglaubt. und weil man als modernenr mensch ja eine gehörige portion reflektionsfähigkeit und-willen hat und introspektionsfähigkeit bis zum abwinken. ich wußte zwar, dass die dinge passiert sind, aber ich war so destabilisiert, geschwächt und verunsichert, dass ich letztendlich mir selber keinen glauben mehr schenken konnte. ich wollte verstehen. warum? welche manipulativen strategien angewendet wurden um mich in den zustand zu kriegen. warum menschen solche dinge tun. warum? und, wie kann ich weiterleben mit diesen neuen erfahrungen? damit sowas nie wieder passiert. damit es irgendeinen sinn ergibt. die offenen datei muß irgendwie geschlossen werden. vielleicht ist der sinn, MIR selber zu vertrauen. ganz einfach.
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Klar kenne ich "Reine Nervensache"; die Idee fand' ich gelungen, die Umsetzung weniger - aber sie drehen ja gerade (oder bald) Teil II - Ja, das mit der Ruhe und Zeit, die man braucht, um zu heilen, Kraft zu schöpfen und wieder ganz zu werden, kenne ich auch (dauert mir natürlich viel zu lange) - hoffe, Du findest sie (oder kannst sie Dir nehmen, trotz AA) Und um meine Anwesenheit in diesem Thread zu rechtfertigen: Das sogenannte Glück will gelernt werden wie das Koloratursingen. Franz Blei Gruß Christabelle
I.M.
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Beitrag von I.M. »

stimmt - nur durch regelmäßiges üben kann es gelingen. schönes beispiel. nannannananonnnonnonnno barbarabadetebarbarabdetebarbarabadete inka
I.M.
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Beitrag von I.M. »

um zum thema zurückzukehren: es entbehrt nicht der ironie: je formloser das leben wird, desto mehr formulare muss man ausfüllen. andre maurois
I.M.
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Beitrag von I.M. »

Leben muss man das Leben vorwärts, verstehen kann man es nur rückwärts. Sören Kierkegaard, dän. Philosoph
caroline

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Beitrag von caroline »

Ein sehr richtiges, aber offensichtlich für viele Menschen schwierig umzusetzendes Statement. Danke Inka
I.M.
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Beitrag von I.M. »

Vor dem Ende sprach Rabbi Sussja: "In der kommenden Welt wird man mich nicht fragen: Warum bist du nicht Mose gewesen? - Man wird mich fragen: Warum bist du nicht Sussja gewesen?" Martin Buber - Aus den Erzählungen der Chassidim
susan
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Beitrag von susan »

"Wer auf andere mit dem ausgestreckten Zeigefinger zeigt, der deutet mit drei Fingern seiner Hand auf sich selbst." Gustav Heinemann


I.M.
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Beitrag von I.M. »

nach dem sinn des lebens fragen was hier not tut, ist eine wendung in der ganzen fragestellung nach dem sinn des lebens: wir müssen lernen und die verzweifelten menschen lehren, dass es eigentlich nie und nimmer darauf ankommt, was wir vom leben noch zu erwrten haben, vielmerh lediglich darauf: was das leben von uns erwrtet! aus: frankl. ...trotzdem ja zum leben sagen
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Redet jemand schlecht von dir, sei es ihm erlaubt; du aber lebe immer so, dass keiner es ihm glaubt. (weiß nicht mehr woher)
pascale
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Beitrag von pascale »

tja, jaisst, das ist das problem der meisten depris: sie leben in der tat so. dem nächsten nützt das - sich selbst schadet man oft damit. deshalb finde ich die aussage auch nicht schlecht, daß selbst "ein schlechter ruf verpflichtet". pascale
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

klaro Pascale, ich find Deinen Spruch auch gut; das heißt ja nicht, dass man ohne Fehl und Tadel und spießig dahinleben leben soll, das wäre schrecklich langweilig, aber wenn's geht authentisch mit allen Macken. Gruß von Jaisst
susan
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Beitrag von susan »

Die Werkzeuge des Geistes werden zu Ballast, wenn die Umgebung, die sie notwenig gemacht hat, nicht mehr existiert. Henry Bergson


I.M.
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Beitrag von I.M. »

die große frage in dieser welt ist nicht, wo wir sind, sondern in welche richtung wir uns bewegen. oliver wendell holmes
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Vertrauen entsteht, wenn jemand wirklich zuhört, anerkennt, entgegnet, ernst nimmt, weiterführt und nicht recht haben muss. (Ruth Cohn)
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Wir erweitern unseren Horizont, indem wir in den anderen hineinlauschen, und nicht, indem wir ihn beherrschen. (Zenta Maurina)
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

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susan
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Beitrag von susan »

Es ist besser etwas zu tun und es zu bereuen, als es nicht zu tun und es bereuen.


Demi
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Beitrag von Demi »

JETZ ODER NIE Wann kommt die Zeit zwischen" Dafür bist Du noch zu klein" und "Aus dem Alter sind wir raus?" Das fiel mir spontan wieder ein, als ich Deinen Spruch las, Susan. Ganz liebe Grüße und gute Gedanken für Dich von Demi
Mirjam
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Beitrag von Mirjam »

Sage nicht Morgen du schiebst das Jetzt über die Kante ins Nimmermehr. (Bruno Hillebrand) Gegen das Verhängnis setze den Widerstand gegen das Verhängnis (René Char) Luxa
Muriel
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Beitrag von Muriel »

"Ich bin oft hingefallen. Aber man hat ja immer die Möglichkeit, wieder aufzustehen und noch mal von vorne anzufangen." (Charlie Chaplin)
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Muriel
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Beitrag von Muriel »

Anderssein Solange du dem anderen sein Anderssein nicht verzeihen kannst, bist du noch weit ab vom Wege der Weisheit. (Chinesisches Sprichwort) Andersdenkende sind oft ganz anders als wir denken. (Ernst Ferstl) Lerne ich Menschen kennen, sind sie fasziniert von meiner Art. Sehe ich sie öfter, haben sie Angst vor dem Anderssein. (Damaris Wieser) Je kleiner der Geist, um so mehr verachtet er jene, die anders sind als er. (Carl Peter Fröhling) Er war ihnen ein Dorn im Auge: er sang am Abend Morgenlieder. (Wolfgang Reus) Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn verleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten als den Andersdenkenden. (Friedrich Nietzsche)
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

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