Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

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Dorothee
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Registriert: 3. Jun 2005, 09:02

Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von Dorothee »

Hallo,

ich habe eine Major Depression und nehme derzeit 300 mg Trevilor, 2 x täglich 1 mg Tavor sowie abends 1-1,5 Zopiclon 7,5 mg.
Trotz der Menge komme ich nachts einfach nicht zur Ruhe. Ich schlafe ca. 2-3 h ein, und dann bin ich wieder hellwach, versuche wieder einzuschlafen jedoch ohne Erfolg. Ich habe schon einige "ältere" AD wie Stangyl probiert jedoch ohne Erfolg. Auch Stilnox schafft mich leider nicht. Auch die begleitende Psychotherapie läßt mich nachts nicht zur Ruhe kommen. Meistens bin ich tagsüber auch nicht müde, renne wie ein Stehaufmännchen nervös hin und her, bin aber trotzdem ausgepowert. Nur selten werde ich mal tagsüber müde. Das wirklich einzigste was mir hilft ist Remergil, allerdings habe ich das vor 2 Jahren schon mal genommen mit dem Erfolg von zusätzlichen 10 kg. Das Schlimmste jedoch war für mich, dass ich nur noch ans Essen denken konnte, das ist ähnlich wie Kettenrauchen. Jetzt habe ich mir überlegt ob ich vielleicht Remergil mit Cymbalta kombinieren könnte, weil das eine ja appetitsteigernd und das andere -mindernd ist. Hat jemand Erfahrung damit oder kann mir etwas zu der extremen und langandauernden Schlaflosigkeit sagen? Gerne auch von Expertenseite. Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar!
Viele Grüße
D.
lilly
Beiträge: 360
Registriert: 24. Jan 2006, 11:06

Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von lilly »

Hallo Simone,

ich habe auch extreme Schlafstörungen und nehme Doxepin und Chlorprothixen. Außerdem könnte man noch Zopiclon dazunehmen.

Leider sind Doxepin und Chlorprothixen auch appetitanregend, jedoch bekommst Du das Gewicht mit einer Diät prima in den Griff.

Liebe Grüße Barbara
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von zweifler »

Hallo Simone!


Auf Trevilor habe ich schon bei einer Dosis von 75mg nicht mehr schlafen können.Ich lag nächtelang mit herzrasen im Bett und wälzte mich von einer auf die andere Seite. Es kamen dann noch heftige Schwindelattacken bei Tag dazu und eine Vertiefung meiner Depri.Habe das nicht kompensieren können und somit Trevilor wieder abgesetzt.
Bin in Zeitrente insofern sind meine gesamten Probleme sehr viel leichter zu händeln.Keine Billiglösung aber dafür absolut Nebenwirkungsfrei.

mfg herbert
Träumer29
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Registriert: 1. Feb 2005, 20:43

Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von Träumer29 »

Hallo du Ärmste,

was du an Medis nimmst ist schon ganz schön viel. Aber wenn du nicht schlafen kannst hat das ein Grund. Ich kenn das von mir, schlafe seit knapp eineinhalb Jahren nicht mehr, liege ewig lang wach und bin am nächsten Tag topfit. Nicht mal schwerste Arbeit macht mich müde.

Was ich dir raten kann: du musst unbedingt deinen Zentralkonflikt aus der Welt schaffen. Wenn du sogar mit Zopiclon nicht schlafen kannst, bist du so weit wie ich: die Mittel werden von deinem Gehirn einfach ignoriert, weil es dir unbedingt mitteilen will, dass da was ist was du lösen musst. Daher rate ich dir schnellstens alternative Wege wie Therapie, Entspannungstechniken, Akkupunktur, Energiemedizin u.ä. zu machen!
Viel Kraft dafür wünsche ich.
zweifler
Beiträge: 629
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Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von zweifler »

Hallo Simone!


Das mit dem "Zentralkonflikt aus der Welt schaffen" wie Hartwig meint ist einer der besten Ansätze um eine Besserung zu erreichen.Obwohl mein Problem sehr komplex ist ( Da hat sich das eine zum anderen gesellt)genügte bei mir die Verrentung auf Zeit.
Kein mobbing mehr,kein rumscheuchen mehr am Arbeitsplatz,kein schwimmen mehr gegen den Strom,kein Gefühl mehr der Ohnmacht und Hilflosigkeit und ob ich schlafe oder nicht war plötzlich ohne Bedeutung.Ich mußte ja nicht mehr fit um halbsechs aufstehen.Unter diesen guten Bedingungen konnte ich mich in kleinen Schritten erholen.
Aber ich fürchte den Tag wo ich wieder um eine Verlängerung meiner Rente kämpfen muß wie der Teufel das Weihwasser.

mfg herbert
lilly
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Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von lilly »

Hallo Herbert,

auch ich bin nicht mehr in der "Tretmühle", kann aber Schlaflosigkeit trotzdem nicht hinnehmen und nehme Medis dagegen. Finde ich gut, dass Du so zurechtkommst. Alles Gute weiterhin!

Barbara
proscrito
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Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von proscrito »

hallo simone!

dem problem auf den grund gehen sollte hauptziel sein. begleiten kann man es mit medikamenten wie cymbalta statt trevilor z.b.. zuviel trevilor macht höllisch mobil,steigert den antrieb vielleicht zu sehr. das cymbalta appetitszügelnd wirken soll, davon habe ich persönlich noch nichts bemerkt. nehme cymbalta seit etwa 5 monaten
und habe in den letzten 2 monaten ordentlich zugenommen.(lag nicht am medikament).
mit tavor und stillnox würde ich vorsichtig sein.(suchtpotential)
wenn es bei dir am durchschlafen hapert würde ich mal levomepromazin probieren. tip probiere es erst mal am wochenende aus, ist ziemlich starker tobak.
ansonsten rat ich dir wie schon andere vorher. dring zum kern des problem´s vor(therapeutische gespräche,o.ä.)bringt dir auf länge gesehen einengesünderen und erholsameren schlaf.

mfg

proscrito
Melody
Beiträge: 8
Registriert: 8. Mär 2006, 17:39

Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von Melody »

Hallo erstmal, ich bin neu hier und wollte da auch mal was dazu schreiben!

Ich mußte vor 4 Wochen zur stationären Klinik, weil ich mit mir selbst nicht mehr zurecht gekommen bin. Dort habe ich mit Ärzten und Pflegern sehr viel geredet und es gab auch noch sonstige "Behandlungen/Therapien" um zu mir selbst wieder zurück zu finden......
z.B. Musiktherapie, Kunsttherapie u.s.w.
Das war mal eine richtig schöne Auszeit vor dem Alltag für mich. Davor hab ich schon so ca. 3 Jahren unter Sshlafstörungen gelitten oder länger......ich weiß es schon gar nicht mehr.

Dort habe ich auch "Remergil" bekommen und das mit dem gesteigerten Appetit stimmt. Ich glaube aber auch, mich so zügeln zu können, das ich nicht zunehmen werde. In den 4 Wochen jedenfalls hab ichs nicht getan.
Mir wurde ein Rezept mitgegeben, welches genau die gleichen Wirkstoffe wie Remergil enthält: Mirtazapin/Ratiopharn.

Bei Einnahme von Mehreren Medikamenten gleichzeitg würde ich ehrlich gesagt erst mal nen Arzt fragen. Denn der Beipackzettel lässt nichts gutes erahnen.

Ausserdem haben mir geholfen, was ich auch in der Klinik so hatte, : Kein Kaffee mehr nach 16.00 Uhr und keinen Alkohol. Das wirkt auch schon mal gut.

Dann bin ich gerade ein Buch am Lesen, was sehr interessant ist:
Mein Buch vom guten Schlaf/ Prof.Dr. Jürgen Zulley...ein Schlafforscher....sehr informativ, kann ich nur empfehlen.

Ansonsten muß man wirklich auch mal nach den Ursachen im Schlafzimmer suchen....zu alte oder kleine Matratze, zuviel Fernsehen, Probleme werden mit ins Bett genommen (Tagebuch schreiben kann auch helfen-tue ich auch). Panik vor "keinem Schlaf"?....

Ich habe mir mal neue grössere Matratzen gegönnt, Das Fax nachts ausgeschalten. Ab 10.00 Uhr versuche ich auch den Fernseher auszumachen.

Schlafpausen sind übrigens nichts ungewöhnliches. Jeder Mensch wacht nachts ca.28 mal auf. Allerdings kann man sich nur dann daran erinnern, wenn die Unterbrechung mehr als 3 min dauert, alles was darunter ist, ist auch weg. Steht aber z.B. auch in dem Buch so drin.......

Grüsse
Melody
Beiträge: 8
Registriert: 8. Mär 2006, 17:39

Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von Melody »

Nachtrag:

Tavor: Das würde ich überhaupt nicht nehmen wollen.....das macht sehr schnell süchtig. Neben mir in der Klinik hatte ich eine Frau auf dem Zimmer, die genau diese Problem hatte, und sie war dann auf Entzug......
pittromi
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Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von pittromi »

Hallo Herbert,
habe mit Interesse deinen Artikel mit der Frührente auf Zeit gelesen. Auch ich habe auf Anraten der Fachärzte zur Zeit einen Rentenantrag am laufen. Zweifellos würde mir eine Rente helfen um dem psychischen Streß zu entgehen und meine Ängste zu lindern. Gleichzeitig aber habe ich Angst eine Rente zu bekommen. Der Grund ist das Geld. Eine Rente ist finanziell nicht tragbar und ein vollschichtiges Arbeiten gesundheitlich nicht mehr möglich. Wie es auch ausgeht, ich bin immer der Dumme. Wie kommst du denn mit einer Frührente zurecht?
Servus, Toni

zweifler
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Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Extreme Schlaflosigkeit seit 9 Monaten, Remergil/Cymbalta Lösung?

Beitrag von zweifler »

Hallo Peter!


Erstmal danke für deine Post.In meinem Fall war das alles nicht so einfach.Ich sah mich lange Zeit eigentlich zwischen zwei Stühlen sitzend und ich fand diese ungeregelte Situation als sehr belastend. Auf der einen Seite konnte ich nicht mehr zurück an meinen ehemaligen Arbeitsplatz (Mobbing) und ob mein Rentenantrag Erfolg haben würde war auch noch offen.Besser ging es mir als ich mich dann durchgerungen hatte den Rentenweg zu gehen.Die finanziellen Aussichten sind natürlich nicht berauschend,trotzdem habe ich diesen Schritt nie bereut.Dann backe ich halt kleinere Brötchen und als Gegenleistung erhalte ich jede Menge Zeit in der ich mich wieder selber finden und spüren lernen kann.
Ich muß nicht mehr nur funktionieren und in alle Richtungen flexibel sein sondern ich kann es mir erlauben auch nein zu sagen.Meine uneingeschränkte Selbstverwaltung tut mir soetwas von gut,ich kann das nur empfehlen. Ich vermisse zur Zeit nichts außer meine noch nicht wieder hergestellte Gesundheit.Aber es war schon sehr viel schlechter als heute und deswegen will ich nicht undankbar sein.
Klar habe ich speziell im psychosomatischen Bereich noch deutliche defizite doch mit der Rente kann ich damit besser umgehen.Anderweitige Stressoren kann ich eh keine gebrauchen.
Ich kenne den Auslöser deiner Depri nicht aber wenn dir dein Doc schon zu einer Zeitrente rät,dann wird er sich wohl etwas dabei gedacht haben.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Antrag!

Ps:Es gibt auch ergänzende Leistungen vom Sozialamt.Sicher kein Trost aber in der Not besser als gar nichts.Meine Rente reicht für Miete und Essen und Kleinigkeiten.Brauche ich mehr dann muß ein bescheidenes Sparbuch bluten!

mfg herbert
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