Frage an Dr. Niedermeier

zicke
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Beitrag von zicke »

Lieber DR. Niedermeier, ich weiß dass es eine schwierige frage ist. Ich habe nur so eine Angst alles falsch zu machen. Es tut so weh, sein eigenes Kind zu verlieren in einer Situation wo man eh schon so hilflos ist. Meinen sie das es Grundsätzlich möglich ist, einer Mutter das Sorgerecht auf Grund von Depressionen zu entziehen? Ich meine ist das etwas das einem den Stempel schlechte Mutter aufdrückt?
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Liebe Zicke, grundsätzlich natürlich nicht...im Gegenteil, das wäre eine grosse Ausnahme...und wenn geht das sicher nicht mit der Begründung Depression....höchstens mit möglichen Folgen von Depression wie: häufige Suizidversuche, Verwahrlosung des Kindes ..etc aber nur wegen der Diagnose Depression sicher nicht Gruss Dr. Niedermeier
zicke
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Beitrag von zicke »

Lieber Dr. Niedermeier, danke das beruhigt mich doch schon ein wenig. Vielen Dank zicke :-)
lenja
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Beitrag von lenja »

lieber dr. niedermeier, vielen dank für die antwort. ich versuche, wieder ruhiger zu werden, mal nicht auf das schlimmste zu warten... grüße lenja
Dring
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Beitrag von Dring »

Ich möchte auch nochmals sagen, daß ich das Forum sehr vermissen würde, wenn es einmal nicht mehr da sein sollte. Gerade wenn man eine schlechte Phase hat, ist niemand da, mit dem man reden kann und der einem zuhört. Ins Forum kann ich meine Ängst und Sorgen schreiben und bekomme immer Zuspruch, weil man mich versteht. Gerade so ist es mir wieder vor einigen Tagen gegangen. Allen "Dankeschön" wie mir wieder Zuspruch und Mut gegeben haben. @ Faustus, ich suche auch oft jemanden, weil ich nachfragen möchte , wie es ihm geht und leider finde ich ihn nicht mehr (es gibt einfach zu viele Überschriften). Auch postet mancher nicht mehr; aber aus eigener Erfahrung weiss ich, daß ich selber auch nicht immer antworte, weil es mir einfach oft zuviel ist. Gerne würde ich viel mehr antworten und trösten, aber ich schaffe es nicht. @ Chrissy Ich gebe Dir vollkommen recht, daß Forum ist eine große Hilfe, mir hat es so gut getan. Ich bedauere auch, daß in letzter Zeit soviel dumme Antworten kommen und das gerade jemand, der neu hier im Forum ist, sich nicht mehr traut, hier seine Sorgen und Kümmernisse aufzuzeigen. Wenn jemand nur angreifen kann, sollte er die Menschen die Rat suchen und die Zuversicht an andere weitergeben, nicht angreifen und beleidigen. Nicht jeder kann das so einfach verdauen. Eigentlich sollten diese Angriffe sofort entfernt werden. @Lenja Habe lange nichts mehr von Dir gehört. Schön daß Du noch da bist. Ähnlich wie Dir ging es mir kürzlich auch. Mir ging es einige Tage besser und an einem Tag so gut, daß ich fast übermütig wurde. Das hat aber schnell wieder nachgelassen, im Augenblick fühle ich mich so schlecht, wie lange nicht mehr. Fast so schlecht wie zum beginn meiner Depressionen (ich habe des öfteren Nächte, in denen ich kein Auge zu bekomme). Muß am 13. zu einer neuen Neurologin. Es tröstet Dich sicher nicht, aber ich möchte Dir nur damit sagen, daß es scheinbar ganz normal bei uns ist, daß es wieder eine Talsohle ist, es aber wieder besser wird. Mal sehen, was die Ärztin sagt. Vielleicht geht es Dir in einigen Tage wieder besser, das wünsche ich Dir von ganzem Herzen, ich weiss, wie schnell man Angst und Panik bekommt. @Waltraut Ich kann dem, was die gesagt hast, nur zustimmen. Mein Mann ist übrigens sogar sehr froh, daß ich das Forum gefunden habe und er merkt, daß dieses mir immer wieder Mut und Kraft gibt. Schöne Grüße und alles Liebe betina
winnie
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Beitrag von winnie »

Liebe Zicke, der Doc hat Recht. Das Sorgerecht entziehen kann übrigens nur das Familiengericht - und für so einen Schritt braucht es schon gewaltige Gründe, die von Gutachtern, Jugendamt etc. ausgiebig geprüft werden. Das Schlüsselwort heißt "Kindeswohl" - die Behörden werden erst tätig, wenn das Kindeswohl gefährdet ist. Allerdings will ich Dir nicht verschweigen, daß es zu einem schlimmen Prozeß kommen kann, wenn der eine Elternteil den anderen irgendwelcher - erst nachzuprüfender - Dinge beschuldigt. Mein Exmann hatte das damals auch versucht, und da er unglaublich skrupellos die wildesten Behauptungen aufstellte (die ich ja erst mal alle widerlegen mußte!), hatte ich eine Höllenzeit. Nicht zuletzt deshalb, weil von seinen Beschuldigungen doch ein paar Spuren bei Gericht und Jugendamt hängenblieben, und mir daher von dieser Seite aus während der ganzen Monate sehr kühl begegnet wurde. Am Ende ging es - für mich - gut aus. Aber es war haarscharf, glaube ich. Ich würde an Deiner Stelle auch einfach mal mit einer/m BeraterIn im Jugendamt sprechen und ihr Deine Situation schildern. Denn schon mein Exmann hatte damals (zu meinem Glück...) angenommen, daß es SEINER Sache dient, wenn er seine Kinder mir zu entfremden versucht. Allerdings haben die Gutachter das ganz anders gesehen... Hast Du einen guten Anwalt? Wäre sehr hilfreich. Alles Gute und viel Erfolg! Winnie
zicke
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Beitrag von zicke »

Liebe Wiennie, alles was ich möchte ist meiner Tochter nicht weh tun. Ich bin so dermassen verunsichert und ängstlich. Was soll ich gegen die Aussage machen sie möchte nicht zu mir? Seit einigen Tagen sagt sie mir auch nicht mehr das sie mich lieb hat. Mein Exmann hüllt sich in Schweigen und seine Neue setzt alles daran mich los zu werden. Ich habe so Angst bin so traurig und ich kann nicht klar denken. Alles was ich tue und versuche war doch auch für meine Tochter. Wie soll ich leben ohne sie? *weinend* zicke
lenja
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Beitrag von lenja »

hallo betina! ganz kurz nur - denn ich muss jetzt ins bettchen ;-). hab mich über deine zeilen gefreut. bin heute schon wieder besser drauf. das ändert sich wirklich ständig in den letzten tagen. ist aber auch kein wunder, denke ich. ich drücke uns beiden ganz fest die daumen melde mich mal wieder, sobald ich kann n'en lieben gruß lenja
winnie
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Beitrag von winnie »

Liebe Zicke, ich versteh gut, wie Du Dich fühlst, kenn das aus eigener Erfahrung. Und ich kann Dir da nur den Rat geben, einfach so zu sein, wie Du bist. Deiner Tochter Deine Liebe zeigen, ohne daß sie sich dadurch unter Druck gesetzt und hin- und hergerissen fühlen muß. Wenn Dein Exmann es für der Seele Deiner Tochter gut tuendes Verhalten hält, sie gegen Dich aufzuhetzen, dann ist das bitter, aber bitte begeh nicht diesen gleichen Weg! Versetz Dich mal in die Situation Deines Tochter. Der Papa macht die Mama ständig schlecht, hetzt gegen sie, versucht dem Kind beizubringen, daß es SCHLECHT ist, wenn es auch mal gern bei der Mama ist, wenn es auch die Mama liebt. Und Du machst es bitte NICHT im Gegenzug auch so. Sondern läßt Deine Tochter machen, setzt sie NICHT unter Druck, bist einfach für sie da, wenn sie Dich braucht, und gibst ihr einfach ohne Bedingungen Deine Liebe. Und - was GANZ wichtig ist: Läßt Deiner Tochter ihren Papa! Auch wenn's Dich innerlich noch so würgt - lächle und hör aufmerksam zu, wenn sie sagt "Der Papa hat..." oder "Der Papa sagt..." Erwähne ihren Papa ganz normal, hetz nicht gegen ihn, laß Deine Bitterkeit über ihn nicht an dem Kind aus. Sie darf keine Angst haben, in Deiner Gegenwart ihren Papa auch lieb zu haben, sie muß jederzeit fröhlich sagen können "Ich geh jetzt zum Papa, bis später!" Denn wo wird sie sich auf Dauer wohler fühlen? Dort, wo sie die Hälfte ihrer Gefühle verleugnen muß, wo sie über Dich nur Übles zu hören kriegt? Wo sie sich nicht trauen darf, zuzugeben, daß sie ihre Mama lieb hat? Wo auf ihrem Rücken der Trennungsstreit ausgetragen wird? Oder da, wo sie alles sagen und denken darf, was sie fühlt, wo sie Mama UND Papa lieben darf, wo sie NICHT unter Druck gesetzt wird, wo man sie NICHT dauernd mit dem häßlichen Scheidungskrieg konfrontiert? Kinder sind nicht so dumm, wie man meint. Klar lassen sie sich anfang leicht blenden, wenn zB der Papa plötzlich mit Geschenken kommt und lauter tolle Sachen mit ihnen unternimmt, usw. Aber letztlich am liebsten werden sie da sein wollen, wo ihr bisheriges Leben am reibungslosesten weitergeht, und wo sie am wenigsten in häßliche Konfrontationen mit hineingezogen werden. Laß Deine Tochter machen, wie sie es im Moment meint zu wollen, Zicke - gib ihr die Sicherheit, daß Du sie TROTZDEM immer liebst, und sie wird sich mit größter Wahrscheinlichkeit am Ende für Dich entscheiden. Liebe Grüße von Winnie
artemis
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Beitrag von artemis »

Hallo Lenja Ich hatte in den letzten 6 Wochen auch eine relativ schlaflose Zeit. Es wird jetzt von selbst langsam wieder besser. Ich habe das Problem auch bei meiner Psychiaterin angesprochen, aber sie wollte da vorläufig noch nicht mit Medikamenten eingreifen, solage ich es irgendwie aushalten kann. Erst war ich enttäuscht, andere bekommen ja auch Benzos oder zusätzlich schlafanstoßende ADs für den abend. Jetzt, da es sich scheinbar von selber wieder einpendelt, bin ich froh, nicht eingegriffen zu haben. So bin ich mir wenigsten sicher, daß Ich es bin die wieder besser schläft. Aber wenn es noch schlimmer geworden oder noch sehr lange gegange wäre, dann wäre ich bestimmt nochmal zu meiner Ärztin deswegen gegangen. Vielleicht hilft dir meine Erfahrung etwas beim Umgang mit deiner Schlaflosigkeit. Arte
schnabel
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Beitrag von schnabel »

Hai, Zicke, das ganze Phänomen hat mittlerweile auch schon einen - natürlich amerikanischen - Namen bekommen: Nennt sich "Parental alienation syndrome". Wenn Du danach googlest, findest jede Menge. Gesammelt, allerdings sehr parteiisch aus Männersicht (die ja trotzdem noch meistens die Leidtragenden sind, nach den Kindern), gibt´s Infos bei www.pappa.com. Und strategisch hat auf jeden Fall Winnie recht. S.
winnie
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Beitrag von winnie »

...wobei ich das durchaus nicht strategisch verstanden haben wollte, sondern tatsächlich im Hinblick auf das seelische Gleichgewicht der Kinder. Grüße von Winnie
Kugler Silke
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Beitrag von Kugler Silke »

Hallo alle zusammen, bin neu hier und weiss noch nicht so recht was ich schreiben soll.Ich habe auch keine Diagnose oder Therapie. Fühle mich nur die ganze Zeit nicht glücklich, unzufrieden und traurig. Keiner versteht warums mir nicht gut geht.Ich sehne mich so nach liebe und jemanden mit dem ich reden kann.Meine Probleme tauchen immer wieder auf,es gibt Tage oder Wochen da scheint alles ok zu sein und dann falle ich wieder in ein Loch. Ich bin 22 und habe keine Ahnung wie ich da raus komme, mir fehlt der Mut etwas zu tun. Bitte,helft mir.
blackeagle
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Beitrag von blackeagle »

Hallo Herr Dr. niedermeier Auch wenn sie mich nicht gerade leiden können, hoffe ich dennoch das sie mir eine Frage beantworten können. Wie sie wissen habe ich ja eine Epilepsie. Kann diese Krankheit und das medikament diazipam die Persönlichkeit stark verändern?ich habe früher nie so oft dunkle Gedanken gehabt und das Gefühl gehabt in einem Loch zu spuken. Teilweise aber nicht immer habe ich große Angst nur in ein Geschäft zu gehen. Ich bekomme in Läden ab und an oder in Straßenbahnen Schweißausbrüche und mir wird schwindlig. Mein Mutter sagt das wären Panikattacken sowas hätte sie auch mal gehabt, aber woher kommt sowas und wie bekomme ich das mit eigener Kraft weg. Ich will demnächst mein Abi machen und studieren, deshalb möchte ich das vorher ganz gerne in den Griff bekommen und soviel Zeit habe ich nicht mehr. Ich fange im August an. Ich hoffe sie können mir eine Antwort geben. Ich wäre sehr dankbar... Ruhige Woche noch!
zicke
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Beitrag von zicke »

Hallo Winnie, hallo Schnabel, danke für eure Worte. Genau das was du gesagt hast Winnie versuche ich zu tun, hatte aber langsam Zweifel ob das "genug" ist. Ich hoffe das ich bald den Termin für die Klinik bekomme, vielleicht kann ich dannach besser mit dem Problem umgehen und besser handeln und reagieren und nicht wie jetzt immer in einen "Schockzustand" zu verfallen, der mich hilflos und ängstlich macht, mir das Gefühl gibt, alles was ich mache ist falsch. liebe Grüße zicke
Tim Pfeiffer

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Beitrag von Tim Pfeiffer »

Liebe Blackeagle, das Medikament Diazepam (z.B. Valium) verändert die Persönlichkeit nicht. Es wird insbesondere als "Angstlöser" eingesetzt und insbesondere bei Epilepsiepatienten zur Vorbeugung eines Status. Panikattacken lassen sich heute sehr gut verhaltenstherapeutisch bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten behandeln. Das Verfahren ist bewährt und zuverlässig und basiert auf Expositionstraining. U.U. ist die Begleitung durch einen Facharzt angezeigt. Viele Grüße Tim Pfeiffer Kompetenznetz Depression, Suizidalität
I.M.
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Beitrag von I.M. »

hi blackeagle, ein tip von mir für dich... es geht doch nicht darum, dass der doc DICH eventuell nicht leiden kann. er hat lediglich DEIN VERHALTEN damals kritisiert. das ist ein großer unterschied. wenn man das mal kapiert hat geht vieles leichter. gruß, inka
lenja
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Beitrag von lenja »

hallo arte! danke für dein posting. ich habe es nun einige tage mit den medis versucht. naja, begeistert bin ich nicht gerade von der sache. wenn ich die vom arzt empfohlene dosis einnehme, dann kann ich zwar prima schlafen - aber tagsüber würde ich eigentlich schon ganz gerne wieder halbwegs fit sein. das ist nunmal anscheinend nicht der fall. ich habe ständig das gefühl, als hätte mir jemand "eine über die rübe gezogen". ohne das medikament geht es mir wesentlich besser. dann muss ich mir wenigstens keine gedanken machen, wenn ich mich hinters steuer setze. inzwischen vertraue und hoffe ich darauf, dass sich das von alleine wieder einpendelt. grüße lenja
Gretchen
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Beitrag von Gretchen »

Lenja!!!! Auch lange nichts von Dir gehört, ich muss Dich mal kurz knuddeln, nicht erschrecken... Achtung... Danke Alles Liebe! Gretchen
artemis
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Beitrag von artemis »

Hallo Lenja, Welches Medikament hast du denn zum Einschlafen bekommen? Ein schlafanstoßendes AD oder ein Benzo? Bei den ADs ist es wohl so, daß man zu Anfang auch am Tage recht müde ist, daß soll sich aber mit der Zeit geben. Wenn man eigentlich ein anderes AD nimmt und von dem schlafanstoßenden eben nur diese Wirkung haben möchte, soll man sie aber auch wesentlich geringer dosieren können als wenn man auch eine antidepressive Wirkung von ihnen habe möchte. Die vielen Benzodiazepine unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Halbwertszeit, sprich darin, wie lange sie wirken. Die mit kurzer Halbwertszeit nimmt man meist bei Einschlafstörungen. Geht es mehr um Früherwachen müssen sie etwas länger wirken und die mit großen Halbwertszeiten, wirken eben noch in den nächsten Tag hinein. Vielleicht solltest du auf ein Benzo wechseln, das nicht so lange wirkt. Ganz wichtig bei Benzos ist auch wie man sie einnimmt. Nicht auf vollen Magen und nicht zu spät am abend. Es gehört also etwas Selbstdisziplin dazu, wenn man eine gute Wirkung haben will. Ich hab mal einige Tage Tavor genommen. Zu der Zeit habe ich zu halbwegs normaler Zeit zu abend gegessen, habe die Tavor spätestens um 22 uhr genommen und bin spätestens eine halbe Stunde später schlafen gegangen. Mit der Strategie habe ich gut geschlafen, bin morges gut aus dem Bett gekommen und die kleine Restwirkung, die am Tage noch da war, konnte ich zu der Zeit gut gebrauchen. Aber wie schon geschrieben, die letzte schlaflose Phase habe ich ohne Medis bewältigt und das ist sicherlich das beste, wenn es irgendwie geht. Inzwischen schlafe ich wieder relativ viel (fast zu viel). Ich bin zwar meist so gegen 4 mal kurz wach, habe aber keine schlechten Gedanken und schlafe spätestens ne stunde später wieder ein. Ist zwar etwas nervig, aber ich komme klar so. Ich wünsche dir, daß du bald wieder erholsame Nächte hast Arte
lenja
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Beitrag von lenja »

vielen dank, arte! nochmals. was medis angeht - da habe ich wirklich erklärungsbedarf. momentan bin ich aber auf grippemittel umgestiegen. ich habe das stangyl einfach abgesetzt - war mir egal, ob man das darf oder nicht. denke, dass ich es auch nicht wieder nehmen werde. selbstdisziplin? - da muss ich wohl noch an mir arbeiten. ich führe momentan wahrlich kein gesundes leben. frage mich selbst: warum lasse ich mich nur immer so gehen? keine erklärung. oder doch? - ich habe es so satt, immer stark sein zu müssen, zu funktionieren. ich lebe mein "kranksein". vielleicht das. muss man jetzt nicht verstehen. körperlich geht es mir immer schlechter - es ist seltsam, dass das so umgekehrt zu meinem seelenzustand ist. ganz liebe grüße lenja hat auch keine schlechten gedanken, wenn sie nachts wach ist. warum dann medikamente?
Dring
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Beitrag von Dring »

Liebe Lenja, lese gerade Deine letztes Schreiben. Zu dem körperlichen Zustand. Die Depressionen die ich habe, machen sich auch bei mir wohl körperlich bemerkbar. Ich muß auch bei den Ärzten immer darauf hinweisen, daß ich mich auch körprlich sehr schlecht fühle. Nur möchte ich auch nicht immer klagen und sagen, meine Ellenbogen tun so weh, habe dauern Magen- und Darmkrämpfe (Erbrechen usw.) starke Kopfschmrzen, manchmal weiss ich auch nicht, ist es die Selle oder der Körper. Muß schon wieder zum MAgen- und Darmspiegeln, obwohl ich das schon oft mitgemacht habe, immer ohne Befund. So, jetzt noch kurz zu meinem letzten Arztbesuch. HAbe dieses zwar auch schon unter einem Forumpunkt geschrieben, könnte sein, daß es der ein oder andere schon kennt. war also Donnerstag bei der neuen Ärztin (Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie). Nun, ich frage mich jetzt, was sind wir Depressiven für Menschen. Wie sieht man uns eigentlich. Ich habe immer mehr das Gefühl, daß man uns nicht erst nimmt. Was mache ich falsch?? Ich bin so enttäuscht, ich weiss nicht, ob ich überhaupt noch irgendwann einmal zu einem Arzt gehe. Evtl. zu meinem Hausarzt. Nur der ist in bezug auf Depression für die zuständigen Stellen wie MDK und Krankenkasse und BfA nicht kompetent. Ich bin so quasi von der Ärztin heute ohne große Worte, ich möchte fast sagen, rausgeschmissen worden. Gesten war ich noch bei meinem Hausarzt, da z. Z. dauernd wieder starke Magen- und Darmkrämpfe habe und mich oft übergeben muß. Ich möchte, daß ich mich vorsichtshalber nochmals spiegeln lasse. Habe Anfang März entsprechende Termine beim Internisten. Auch sagte er mir nochmals, ich solle den Behördenkram nicht so ernst nehmen. Aus seiner Sicht sei es für mich z. Z. unmöglich zu arbeiten. Und er meint auch, daß ich es bis August zur Aussteuerung auch nicht sein werde. Hat mich weiter krankgeschrieben. Nun, war mit meinem Mann heute nachmittag bei der Ärztin. Sie sagte mir, sie könne mich nicht behandeln, da ich ja bereits meine Neurologin habe und diese mich kennt. Sie kennt mich nicht, hat nur die Berichte und der Medizinische Dienst wird wie angekündigt im Februar nachfragen, und zwar bei meiner vorherigen Neurologin. Habe ihr dann erklärt, daß sie mir bezügl. der Medikamente gesagt hat, davon hätte ich nicht zugenommen, ich solle weniger essen und hat mir keine neuen Medikamente aufgeschrieben. Ich mußte abrupt absetzen, es wäre mir sehr schlecht gegangen, Krankenhaus usw. und mein Arzt hat mir zwischenzeitlich mein altes Medikament Cipramil aufgeschrieben. Sie sagte mir dann auch, von Medikamenten nimmt man nicht zu, ich solle wenige essen. Habe ich gesagt, daß ich morgens nur 1 Brötchen esse, mittags meistens gar nicht oder ein wenig Salat und abends Quark mit Apfelsine. Früher habe ich sogar viel Schokolade gegessen und auch teilweise viel mehr und habe immer ein Gewicht von 54 57 kg. gehabt und nicht wie jetzt 72 kg. Sie hat also die Behandlung abgelehnt. Ich sage dann noch, daß ich auch zum Hausarzt gehe und mich dieser überwiegend krankschreibt; Antwort: Ob er das verantworten kann?? Auch sei hier nur die Auskunft von den Fachärzten gültig. Ich habe jegliches Vertrauen verloren; mein Mann sagt auch inzwischen, nimm das doch nicht so ernst. Gut und schön, aber wer setzt sich denn mit mir noch auseinander. Evtl. muß ich in Kürze arbeiten, ich kann aber doch nicht. Alles war ich versuche mir mühsam aufzubauen, bricht zusammen. Was würde denn passieren, wenn ich in ein normales Krankenhaus gehe?? Aber was wollen die mit mir machen?? Ich kann mir doch nichts antun, nur um denen zu zeigen, daß ich nicht kann, was soll ich machen. Ich bin so allein, so allein, ich will mich nicht mehr aufraffen. Warum, Warum???? Mußte noch zur Mammographie ; habe ich erst einmal abgesagt. Habe gestern 2 Hörgeräte bekommen. Auch Gott, mal sehen wie das klappt. Die Ohren sind jetzt so zu. Man bekommt erst ein wenig Angstgefühle. Aber auch das schaffen wir. Wir müssen. Alles Liebe und Gute an alle betina
artemis
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Beitrag von artemis »

Hallo Lenja, dann hoffe ich mal, daß meine Erklärungen dir etwas geholfen haben im Medi-Dschungel. Warum bist du auf Grippemittel umgestiegen? Wegen Grippe oder der beruhigenden Wirkung mancher solcher? Von Letzterem halte ich nichts. Und das Stangyl einfach von heute auf morgen abzusetzen, ist vielleicht auch keine so gute Idee. Du solltest, gerade am Anfang, deine Therapie schon mit deinem Arzt absprechen. Bei Depri ist es, meiner Meinung nach, sehr wichtig sich helfen zu lassen. Denn von alleine wird die sie wahrscheinlich nicht, oder nicht dauerhaft verschwinden. Diese Hilfe besteht meist in Medikamenten und/oder Psychotherapie und wenn man in der Richtung was anfängt sollte man schon auch etwas Geduld haben, die ein oder andere Nebenwirkung übergangsweise aushalten und auch bei kleinen Rückschlägen nicht aufgeben. Stangyl ist ein Antidepressivum (AD), das wohl schon ziemlich müde machen kann. Die Tagesmüdigkeit gibt sich aber meist mit der Zeit. Wie wäre es, wenn du dich in der Einschleich-Phase für 1 bis 2 Wochen Krankschreiben läßt? Selbstdisziplin meinte ich in diesem fall nur in Punkto Medikamenteneinnahme. Da sollte man schon mit Konsequenz und möglichst auch einigem Sachverstand rangehen. Die Selbstdisziplin in anderen Dingen kann da schon mal eine kurze Zeit etwas vernachlässigt werden. Wahrscheinlich läßt du dich gehen, weil die Krankheit deine ganze Kraft verbraucht und das führt meistens auch zu körperlichen Symptomen. Du mußt jetzt nicht funktionieren und stark sein. Das einzige, was du zur Zeit tun solltest (mußt) ist eine geeignet Therapie für dich finden. Der Rest wird in Angriff genommen, wenn du wieder stabiler bist. Meist beginnt eine Therapie mit der Suche nach dem passenden Medikament und das heißt oft: Versuch und Irrtum. Ein entsprechend ausgebildeter Arzt wird, nach einem ausführlichen Gespräch schon einschätzen können, welches Medi in Frage kommt und welches überhaupt nicht. Bei den in Frage kommenden kann man dann leider nur ausprobieren. Oft ist schon das erste passend, manchmal muß man auch 2, 3 oder noch mehr ausprobieren. Jedes Medi mindestens 1 Woche besser 2. Es sei denn, die Nebenwirkungen sind zu heftig, dann gleich wieder ab zum Doc und das nächste probieren. Es kann also schon etwas dauern bis man das richtige Medi gefunden hat, aber es lohnt sich. Wenn man das passende Medi gefunden hat, oder evtl. auch schon parallel, kann man sich eine Psychotherapie suchen. Die Kombination von Psychotherapie und ADs soll die besten Erfolge bringen. Wenn man Medikamente ablehnt, oder es auch noch ohne geht, kann man sich aber auch gleich eine Psychotherapie suchen. Es ist etwas persönliche Geschmackssache und von Fall zu Fall verschieden, was einem weiter hilft. Es gibt kein Patentrezept, aber mit etwas Geduld wirst du deinen Weg aus der Krankheit finden. Alles Liebe von Arte
lenja
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Beitrag von lenja »

gretchen !!!!!!! doch, doch - bin ganz schön erschrocken - so ein knuddelangriff - ohne vorwarnung! hatte nicht mal ne chance, meine stacheln auszufahren, und das "grrrrr" blieb mir doch glatt in der kehle stecken! hoffe, dir geht's gut. liebes grüßle lenja
lenja
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Beitrag von lenja »

hallo arte :-)! wäre gar nicht auf die idee gekommen, dass mein mittelchen gegen erkältung auch beim schlafen hilfreich sein könnte. ;-) nein, nein - lenja schnieft und röchelt hier vor sich hin. wäre auch zum arzt gegangen, aber die praxis hatte gestern nachmittag geschlossen. die idee mit dem krankschreiben ("einschleichphase") - im prinzip gar nicht so schlecht. momentan ist mir sehr danach. welch ironie, dass man mir gerade letzte woche bei der arbeit gesagt hat, ich müsste mich in den kommenden tagen auf überstunden einstellen. oh prima! kenn mich gut genug - "nur" wegen depressionen hätte ich mich bestimmt nicht krankschreiben lassen. ist aber möglich, dass mein körper klüger ist als ich. werde auf jeden fall montags nochmal zum arzt gehen. psychotherapie? ich habe wieder kontakt zu einer therapeutin aufgenommen. sehr nette frau - sehr sympatisch. jedoch - irgendetwas stimmt nicht. immer wieder habe ich gedanken wie: "ist ja alles schön und gut, aber das habe ich doch vorher schon gewusst." ärgere mich selbst darüber. wie soll man mir denn da helfen können?! lenja - manchmal "ekelhaft siebengescheit". wahrscheinlich kommts daher, dass ich praktisch mit meinen problemen aufgewachsen bin. während andere händchenhaltend durch den stadtpark schlenderten und erste zahnspangenküsse verteilten - da saß ich daheim in der ecke und habe mein leben "analysiert". irgendwie befürchte ich wirklich, dass es gar nicht so leicht ist, mich zu therapieren. außerdem will es nicht in meinen dick(heute brumm-)schädel rein, weshalb ich mich gerade jetzt mit meinen problemen von gestern bechäftigen soll. sicher - da ist noch eine ganze menge, das mich jederzeit ins wanken bringen könnte. kaum ein tag, an dem ich nicht einen kleineren absturz erlebe. solange ich es ebenso oft schaffe, wieder aufzustehen....? ach, ich merke schon, dass wird wieder sehr doof, was ich hier schreibe. ich widerspreche mir ständig selbst. ist mir eh manchmal so, als wäre das eine fremde, die da momentan kämpft und handelt. steh daneben, grübel vor mich hin und denke mir: hoffentlich bleibt sie noch ein bisschen! ganz, ganz lieb, arte, dass du mir geschrieben hast. hat mir sehr geholfen. denk dir - vor ein paar wochen habe ich noch gefragt, was die abkürzung AD denn eigentlich bedeutet! so viel zur siebengescheiten lenja, gg. grüße an dich lenja
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