Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Ammenhai
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Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Ammenhai »

Hallo, ich bin neu hier im Forum. Ich denke, das ich zu den Leuten gehöre, die einfach zur Zeit in allen Lebenslagen überfordert und total Unglücklich sind. Leider finde ich aber auch keine Lösungsansätze mein Leben zu ändern, da es leider immer Gründe gibt, warum ich es nicht ändern kann, da ich nicht allein lebe.

Ich habe also eingesehen, das ich ein perfektes Leben habe und nur ich leider nicht mehr mitkomme. Jetzt will ich am Donnerstag nach 3 monatigem Kranksein wieder arbeiten gehen. Sollte ich meinen Kollegen und meiner Chefin erzählen, das ich nicht nur eine durch einen Infekt ausgelöste Nervenentzündung hatte, sondern das die Ursache eher ein Nervenzusammenbruch war ?

Auf der einen Seite habe ich Angst wieder arbeiten zu gehen, da ich davon ausgehe das dort Arbeit liegengeblieben ist, und ich diesen Berg erst wieder bewältigen muß. Auf der anderen Seite habe ich aber auch Angst noch weiter zu hause zu bleiben, da ich es nicht länger ertrage den Mann zur Arbeit und die Kinder zur Schule zu schicken und dann den ganzen Vormittag allein zu sein. Ich könnt eine perfekte Hausfrau werden aber ich fang kurz bevor die Kinder nach Hause kommen erst an das Nötigste zu machen und die Blumen vertrocknen auf der Fensterbank...

Ich find mich so furchtbar ... Ich stolpere von einer Krankengeschichte zur anderen, hab so viele Gewissensbisse gegenüber meinen Kollegen, die meine Arbeit mitmachen müssen, gegenüber meinen Kindern, das ich immer wieder krank bin, gegenüber meinem Mann der immer so fleißig arbeitet und immer wieder einen größeren Teil der Hausarbeit übernimmt obwohl er immer so viel beruflichen Stress hat.

Warscheinlich sagt Ihr jetzt das ich mir professionelle Hilfe holen sollte. Das hab ich auch schon probiert aber bislang noch keinen Menschen gefunden der Zeit für mich hätte. Ich glaub ich bin nur von Leuten umgeben, die keine Zeit haben (oder keine Lust sich mit mir näher zu befassen oder es kostet zu viel Geld oder ich bin einfach zu doof ??? Wer weiß das schon).

Ich hab schon daran gedacht meine Arbeit aufzugeben, aber ich glaube nicht das ich danach noch einmal eine neue Stelle finden würde da ich chronisch krank bin. Außerdem ist es eigentlich schon ein Wunder, das ich noch nicht rausgeschmissen worden bin. Da wir auch finanzielle Verpflichtungen haben, kann ich auch nicht einfach so von mir aus kündigen.

Entschuldigt bitte, wenn ich alles etwas durch einander geschrieben hab. Ich hab mir wohl so einiges erst einmal von "der Seele" geschrieben.

Würdet ihr an meiner Stelle so tun als wenn alles wieder OK ist oder würdet ihr erzählen, das ihr nervlich noch recht angeknackst seit ?

Danke für eure Tipps.
skip
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von skip »

Hallo,

na du ich weis net, ob ich es auf der Arbeit erzählen würde. Es kommt drauf an wie gross der Betrieb und wie intensiv mein Arbeitsumfeld wäre. Es kann vor und Nachteile haben sich am Arbeitsplatz zu öffnen. Vielleicht hast du die eine oder andere Kollegin, der du Vertrauen kannst?
Ich weis ja net wie das bei dir so aussieht, aber ich bin selbständig in der gastronomie und ausser meinem Mann und mir weis niemand wie es mir wirklich geht. Für mich ist die Sache auch eher sehr privat!

Im übrigen kommt es hier garnet rüber, dass du schon wieder arbeitsfähig bist*zwinker*
Bei was für einem Arzt warst du denn bisher mit deinem Nervenzusammenbruch? Über die Krankenkasse kommst du 100% an professionelle Hilfe))) Ich denke aber wer sein zu Hause noch nicht wieder im Griff hat sollte auf keinen Fall wieder voll ins Arbeitsleben zurück gehen, denn der Schuss könnte voll und ganz nach hinten losgehen.

Hast du denn vielleicht die Möglichkeit erstmal stundenmässig etwas kürzer zu treten?

Überfordere dich nicht gleich und suche dir bitte professionelle Hilfe, damit soetwas wie ein Nervenzusammenbruch nicht wieder passiert. Es wird jemand für dich Zeit haben, doch du musst etwas dafür tun und evtl. mit einer Wartezeit rechnen..........aber es lohnt sich auf jedenfall*zwinker*

LG Gaby
Der Weg war schon immer das Ziel
S84
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von S84 »

Hallo Ammenhai,

ich denke, es kommt auch darauf an, wie das Verhältnis zu Deinen Kollegen ist. Wenn Du gut mit ihnen klar kommst, wäre es bestimmt besser, mit Ihnen darüber zu sprechen. Wenn sie wissen, dass Du weniger belastbar bist im Moment, können sie Dich besser einschätzen in Bezug auf das Arbeitspensum, das sie Dir zumuten können. Und jetzt zu sagen, Du fühlst Dich schlecht, wenn Dir alle so viel Arbeit abnehmen nützt langfristig einfach nichts. Wenn Du versuchst so zu tun, als sei alles in Ordnung, dann ist der nächste Zusammenbruch schon fast vorprogrammiert. Du musst jetzt meiner Meinung nach ein wenig gesunden Egoismus zeigen. Denn erst wenn DU wieder gesund bist, wirst Du in der Lage sein, Dich wieder um andere zu kümmern. Vorher musst Du Dich aber um Dich selbst kümmern. Bist Du bei einem Therapeuten auf der Warteliste? Es dauert oft eine Weile, bis man einen Termin bekommt (bei mir zum Glück "nur" einen Monat, übermorgen ist die erste Sitzung), aber gib nicht auf, am Ende bekommt man auf jeden Fall einen. Auch wenn es dauert, es ist besser, als gar nichts zu tun.

Ich hoffe mal, ich konnte Dir ein wenig helfen. Verlier den Mut nicht und denk nicht zu viel an andere. Im Moment musst Du Dir selbst am wichtigsten sein, auch wenn es oft schwerfällt (kenne das selbst auch gut).

Kraft und Licht

Sab

Edit: Ich muss dazu sagen, dass ich persönlich nach Jahren der Schuldgefühle jetzt sehr offensiv mit meinen Depris umgehe. Ich erzähle es zwar auch nicht jedem, aber es ist einfach eine Krankheit, für die ich nichts kann, die aber dafür sorgt, dass ich im Moment einfach die Erwartungen nicht erfüllen kann, die andere (und auch ich selbst) an mich haben. Darüber zu reden ist für mich inzwischen besser, als immer Entschuldigungen zu suchen, wenn ich mal wieder was nicht auf die Reihe kriege. Und die Leute, mit denen ich darüber rede wissen auch, dass ich mir Hillfe hole und gesund werden will. Dadurch, dass andere wissen, was mit einem los ist, bekommt man in den meisten Fällen auch das Verständnis, das vorher fehlte. Zwar nicht immer (der Bruder meines Freundes wollte mir hartnäckig einreden, dass Depressionen eine Erfindung der Neuzeit sind und dass ich mich einfach nur zusammenreißen muss... *Augenroll*) aber doch sehr oft.
Ingo
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Ingo »

Liebe Ammenhai, nach dem klar war, dass ich Depris habe, hätte ich es am Liebsten der ganzen Welt erzählt, in der Hoffnung, dass diese (auch rückwirkend) mich besser versteht...
Tatsächlich habe ich es meinem Chef und einer Kollegin erzählt. Ich fand es richtig. Allerdings war die Reaktion nicht 1 : 1, was ich mir vorgestellt habe. Depris sind für viele Menschen eine nebulöse Erkrankung unter der sie sich nur schwer etwas vorstellen können. Es hat also nicht unbedingt dazu geführt, dass ich mich vollständig verstanden fühle, aber es hat deutlich gemacht, dass ich a) Probleme bei mir sehe und b) etwas dagegen tue. Und es führte dazu, dass es für mich leichter ist, meine Grenzen aufzuzeigen.
Ob ein Outing bei Dir ebenso einfach ist, kann ich natürlich nicht wissen. Auf jeden Fall ist die Verbindung mit einer Thera hilfreich, um zu demonstrieren, Du willst nicht nur Verständnis, sondern arbeitest an einer Änderung.
Allerdings: Ein vollständiges Outen gegenüber allen Kollegen wäre für mich nicht in Frage gekommen.
Liebe Grüße, Ingo
Ammenhai
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Ammenhai »

Hallo Gaby, Hallo Sab,

ich arbeite in einem sehr grossen Betrieb. Da es vor einiger Zeit mal eine Entlassungswelle gab habe ich Angst bei der nächsten Welle dabei zu sein. Ob diese Angst berechtigt ist weiss ich leider auch nicht. Ich glaub im Moment hab ich vor tausend Sachen Angst.

Ich bin zur Zeit nicht wegen Überlastung (oder Depressionen oder Burn-Out-Syndrom oder wer weiss was) krankgeschrieben sondern wegen einer Nervenentzündung.

Ich hab meinem Doc gesagt das es besser wird und ich wieder zur Arbeit möchte. Jetzt bin ich aber auch zu Feige um einen Rückzieher zu machen. Wenn ich zu diesem Arzt noch mal gehen würde, dann müsste ich mich ca. 3 Stunden ins Wartezimmer setzen. Das hab ich in letzter Zeit öfters (auch noch bei verschiedenen Ärzten) mal gemacht. Dafür hab ich keinen Nerv und keine Geduld mehr.

Demnächst hab ich noch einen Termin bei einem Neurologen. Dieser kennt mich aber nicht so gut. Vielleicht kann ich mich ja überwinden und das Thema Depressionen ansprechen. Ich fürchte aber das ich zu feige bin. Warscheinlich wird dieser Doc sehen, das die Nerven wieder zu 80 % funktionieren und das war es dann.

Ich wollte mir bei einer Therapeutin schon einen Termin geben lassen. Diese kann man teoretisch aber nur zu bestimmten Zeiten telefonisch erreichen, ansonsten kann man eine Nachricht auf dem AB hinterlassen. In der richtigen Zeit ist diese aber auch nicht zu erreichen und zurückgerufen wird auch nicht. Jetzt hab ich in dieser Hinsicht auch die Nase voll und bin genervt und frustriert und keine Energie mehr mich noch mehr darum zu kümmern.

Ich denk ich werd ganz vorsichtig bei einigen guten Kollegen mal ein paar Andeutungen machen.

Da ich von meiner Familie wenig Verständnis bekomme, muß es glaube ich bei uns erst einmal noch heftiger werden. Ich sollte soviele Sachen mache aber ich hab einfach nicht die Energie und Kraft dazu.

LG
Ammenhai
lilly
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von lilly »

Ja, ich stimme dem zu: Es kommt auf die Kollegen an, ob sie nett sind oder eher distanziert.

Ich werde niemandem mehr von meinen Problemen erzählen, denn psychische Krankheiten sind immer noch (leider!) ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft. Man kann von Bluthochdruck oder Diabetes reden - dann hört jeder zu - bei Depris o.ä., allerdings, hören alle weg, und keiner will etwas damit zu tun haben.

Lieber erzähle ich es meiner Familie und besten Freundin, wenn ich unbedingt etwas loswerden möchte. Das genügt mir. Hier weiß ich, dass meine Probleme angehört werden und man auf mich Rücksicht nimmt.

Durch mein Erzählen in der Firma habe ich überhaupt nicht profitiert. Es war so, als ob ich gegen eine Wand geredet hätte. Außerdem interessiert es meistens keinen, wie es einem geht, und die Büroarbeit nimmt einem sowieso niemand ab.

Ich weiß nur zu gut, wie es Dir zumute ist, und ich kann es verstehen, wenn man sich anderen gegenüber mitteilen möchte. Aber ich habe schlechte Erfahrungen gemacht.

Zum Beispiel hatte ich eine Zeit, in der ich auf der Arbeit öfter mal geweint habe. Zu Weihnachten hat man mir dann ein Paket Taschentücher geschenkt. Ich habe danach in der Firma nie wieder eine Träne vergossen.

Ich will Dich nicht entmutigen, denn Erfahrungen muss jeder selbst sammeln.

Dir das Allerbeste.
Ingo
Beiträge: 35
Registriert: 23. Nov 2005, 13:08

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Ingo »

Liebe Ammenhai,
mir ist nicht ganz klar, wieso eine Depression "peinlicher" ist als ein Nervenzusammenbruch... Wie dem auch sei, wenn Du eine Depression hast, muss diese behandelt werden und das geht nur, wenn Du mit dem Neurologen offen über Dich und was Dich belastet redest. (Ich nehme jetzt mal Dein Erscheinen hier im Forum als "depressive Selbsteinschätzung", der Du nachgehen solltest.)

Für mich klingt Dein Beitrag so, als wolltest Du endlich wieder "funktionieren". Eine Depression wird ein Weitermachen-Wie-Bisher sehr effektiv verhindern. Gaby und Sab haben - ich denke auch aus diesem Grund - Dir schon nahe gelegt, dass Du Dir Hilfe suchen solltest. Ich kann mich dem nur anschließen. LG, Ingo
steppenwolf1

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Ammenhai,

auf Arbeit jemanden etwas zu erzählen ist immer eine Gratwanderung finde ich. Kommt ganz auf Deine Vorgesetzten an, wie die es auffassen und wie die reagieren. Ich hätte da immer Angst, sie könnten einen rausschmeissen und null verständnis entgegenbringen.

Ich habe mich einmal geoutet, allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt da ein Praktikum, was sowieso in 3 Tagen geendet hätte. Geoutet habe ich mich, weil ich nicht mehr konnte und weil es letzten Endes als Praktikant egal war ... na ja, und weil meine Thera mich immer wieder angestubst hatte.

Nochmal mit einem festen Job ? Never!
Ich werde soweit es geht arbeiten - auch wenn ich vielfach "faul" bin (ja, sicher kann man es auch auf die Depris schieben). Wenn es nicht mehr geht, dann gehe ich.

steppenwolf
Caramia
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Caramia »

Im Leben gibt es immer wieder Steine die man nicht wegräumen kann. Darum ist es gut sich neben ihnen einzurichten so gut es geht.















neo3380
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von neo3380 »

ich will hier mal meine Erfahrung erzählen:

Ich war letztes Jahr 4 Wochen in einer Klinik. In der Arbeit hab ich gesagt dass ich in einer Neurologie war und Kopfschmerzen oder Kreislaufprobleme hab bzw. eine Stoffwechselstörung (das ist ja sogar nicht gelogen *g*). Nach meinem Aufenthalt in dem PsychoKrankenhaus hab ich mich dem Betriebsarzt anvertraut und der im Haus sitzenden Krankenkasse. Das war eine sehr gute Idee, weil diese beiden mir sehr geholfen haben und mir erst mal 4 Wochen einarbeitung verschafft haben. 4 bzw 5 Stunden täglich statt 7.5 h.
Mein chef hat so ausgesehen und so getan dass er es versteht wenn jemand eine Stoffwechselstörung hat, und hat mich zum 31.12.2005 gekündigt. Fimen stehen nicht so auf Mitarbeiter die nicht 100% belastbar sind.

Ich würd vielleicht meinem Arbeitgeber sagen dass Du noch nicht fit bist und zur Zeit einfach noch nicht 100% belastbar bist. Dann würd ich zusammen mit Deinem Hausarzt bzw. Deinem Arbeitgeber eine EINARBEITUNG bei der Krankenkasse beantragen. Dürfte nach langer Krankheit kein Problem sein.

Grüße
Thomas
steppenwolf1

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von steppenwolf1 »

>Fimen stehen nicht so auf Mitarbeiter die nicht 100% belastbar sind.

Genau. Entweder Mund halten oder Du kannst Deine Sachen gleich packen. Wer nicht 100% oder 400% leistet hat in dieser Gesellschaft nichts verloren und sollte die Radieschen lieber gleich von unten angucken ???

Rätselnde Grüsse, steppenwolf
Ammenhai
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Ammenhai »

Ja, vielleicht sollte ich wirklich sehr vorsichtig sein mit dem was ich erzähle. In einem grossen Kollegenkreis wird auch leicht mal geredet. Ich denke über mich mit meinen vielen Krankengeschichten wird sowieso schon getratscht. Im übrigen hat mein Betrieb leider vor längerer Zeit schlechte Erfahrungen mit Depressionen gemacht.

Aufgrund von chronischen Schmerzen (offiziell wg. der Kinder) arbeite ich sowieso nur 30 Stunden. Das mit der Einarbeitungszeit hab ich vor einigen Jahren schon mal probiert. Als ich vom ersten Tag nach hause kam konnte ich drei Stunden nicht mehr stehen und sitzen vor Rückenschmerzen. Ein halbes Jahr später bin ich dann nach einer Kur direkt wieder ganz arbeiten gegangen.

Bei dem was ich meiner Familie erzähle bin ich auch sehr vorsichtig. Die verstehen öfter einmal etwas (absichtlich ?) falsch.


LG
Ammenhai
Frauschlotterbeck
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Frauschlotterbeck »

Hallo Hammerhai,ich würde auf keinen Fall mit meinen Kollegen über meine Befindlichkeit reden.

Man wird dadurch sehr angreifbar, muss 150% arbeiten und wird sofort schief angesehen wenn man mal einen schlechten Tag hat; den die Anderen sicher auch mal haben.

Habe selber auf diesem Gebiet sehr negative Erfahrungen gemacht.

Gruss und alles Gute

Juliane
Es geht aufwärts hat die Maus gesagt.............



als sie von der Katze die Treppe raufgetragen wurde
Nachttaube
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Nachttaube »

Hallo Ammenhai,

ich habe großes Verständnis für Deine Misere, möchte Dir dennoch einige kritische Anregungen geben:

Du willst einigen ausgewählten Kollegen ein paar vorsichtige Andeutungen machen? Damit bewirkst Du nichts, außer das die Kollegen evtl. falsche Schlüsse ziehen. Warum willst Du eigentlich umbedingt Deine Kollegen einweihen? Was erwartest Du davon, bzw. dann von Deinen Kollegen? Welche Erwartungen könnten wirklich erfüllt werden? Und könntest Du damit leben, dass der Schuss nach hinten los geht? Bedenke auch, dass nicht umsonst auf der Krankenmeldung für den Arbeitgeber keine Diagnose draufsteht. Der Gesetzgeber schützt Dich, es geht keinem etwas an, welche Krankheit zu hast.
(Sogar ganz liebe Kollegen von mir, haben nicht weiter gebohrt, als ich über die Gründe eines 9wöchigen Klinikaufenthaltes nicht sprechen wollte)

Nun zu Deinen Krankheiten. Ob Nervenentzündung und / oder Depression. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du Deine Befindlichkeiten nicht würdigst, sie nicht anerkennst und nur halbherzig etwas zur gesundung beiträgst. Das ist nicht böse gemeint, aber wenn man nur das Ziel hat zu Funktionieren kurriert man Krankheiten nicht aus, kann man nicht nach den Ursachen forschen. Natürlich hilfst Du dir so nicht (auch nicht Deinen lieben Mitmenschen). Du bist von einem Arzt krankgeschrieben worden. Offensichtlich nicht von einem Facharzt, es wird also Zeit, dass Du zu einem Neurologen gehst. Wieso gehst Du erst so spät zu einem Neurologen? In übrigen ist es gar nicht so selten, dass Schmerzpatienten auch über Depressionen klagen. Vorteilhaft wäre also gewesen, wenn Du dir einen Neurologen gesucht hättest, der auch Psychiater ist. Dann wäre alles in einem Guss. Sprich das ruhig an: Körperliche Beschwerden sind oft Ursachen, manchmal aber auch Symptome von Depressionen.

Ich wünsche Dir viel Mut
Ammenhai
Beiträge: 12
Registriert: 27. Feb 2006, 12:24

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Ammenhai »

Hallo Nachttaube,

ich glaube Du hast Recht. Ich rede viel um den heißen Brei herum und denke andere können in meinen Kopf schauen und dabei hoffe ich wohl das mich irgendjemand an die Hand nimmt. Das passiert aber schon seit Jahren nicht.

Im Entscheidenden Moment kneife ich wohl immer. Wenn ich es hier richtig gelesen habe, dann sind chronische Depressionen nicht so schwer aber lange andauernd. Ich kann sie also seit Jahren prima verstecken. Der Arzt bei dem ich regelmäßig bin sagt es mir schon seit ca. 3 Jahren, warum er mich nicht in die richtige Richtung schubst weiß ich nicht. Warscheinlich weil ich immer andere Gründe vorschiebe.

Aber so langsam will und kann ich nicht mehr !

Mit dem nicht richtig Gesund werden hast Du auch Recht. Wer rastet der rostet, und ich roste sehr. Deshalb will ich mich ja selber zwingen wieder arbeiten zu gehen. Ich hätte ja jeden Tag einen Spaziergang machen können. Ich könnte ja in einen Fitnessclub oder ähnliches gehen. Aber ich kann keine fröhlichen Menschen ertragen, ich bin viel zu trübsinnig um überhaupt irgendetwas zu machen.

Drückt mir die Daumen, das ich morgen meinen Mund aufkriege.

LG Ammenhai
adelgunde
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Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von adelgunde »

Liebe Ammenhai,

ehrlich gesagt kann ich Dir auch nur davon abraten, im Kollegenkreis zu erzählen, was mit Dir los ist. Ich habe es nicht gemacht und denke, ich bin ganz gut damit gefahren. Ich habe aber beobachten können, daß über eine Kollegin, die zugegeben hat, daß sie vier Wochen in einer Klinik war, nicht gut geredet wurde. So abschätzig halt. Als ob sie nicht alle Tassen im Schrank hat. Dann ist sie auch wegen Migräne häufiger mal ausgefallen und da wurde auch geredet. "Die hat doch gar keine Migräne, drückt sich." So in dem Tenor. Und das in der Kuschelecke Öffentlicher Dienst. Ein "ich kann nicht so" wird oft als Drückebergerei gesehen.

Und ich würde auch die Frage stellen: Was erwartest DU? Rücksicht von Deinen Kollegen? Vom Chef? Rücksicht heißt, daß andere dann Deine Arbeit miterledigen müssen, Dich entschuldigen, wenn Du gerade mal nicht so kannst? Das machen sie sicher gerne mal eine Zeit lang, aber auf Dauer? Wenn ich ehrlich bin, würde ICH das auch nicht gerne machen. Selbst als selbst Betroffene. Es würde auch auf mich noch mehr abgeladen.

Das mit den Therapeuten und dem Erreichen derselben ist schon schwierig, aber bleib dran, es lohnt sich! Wenn DU Dich nicht um Dich selber kümmerst, wird es ganz sicher auch niemand anderes tun.

Viel Kraft für den Dir bevorstehenden "Marathon"

Inga
gm1076
Beiträge: 142
Registriert: 15. Feb 2006, 14:15

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von gm1076 »

Liebe Ammenhai,

ich kann Dir nur von mir berichten. Ich arbeite auch in einer größeren Firma, und hatte in der vorigen Abteilung schon Probleme und die Androhung auf Kündigung, nur weil ich öfter mit Grippe, einmal wegen einer Sehnenscheidenentzündung und einmal wegen eines kleinen Autounfalls eine Woche krank geschrieben war.

Dann habe ich meine Versetzung in die neue Abteilung geschafft, in der ich mich bis heute sehr wohl fühle. Leider folgte dann bereits im zweiten Jahr in der neuen Abteilung mein kompletter Zusammenbruch (der mit der aktuellen Abteilung überhaupt nichts zu tun hatte, sondern vermutlich unter anderem eine Folge des Mobbings etc. in der alten Abt. war). Ich bin freiwillig in die Klinik, und habe meinem Gruppenleiter damals erst einmal nur gesagt, daß ich "zur Generalüberholung" muß, und daß ich ca. drei Wochen weg sein werde.

Ich wollte erst auch wirklich nur maximal 4 Wochen in der Klinik bleiben, und als ich nach 3 Wochen gemerkt habe, daß das wohl etliche Monate werden, habe ich meinen Arbeitsplatz innerlich schon abgeschrieben. Ich habe meinem Gruppenleiter per Mail geschrieben (ihn anzurufen habe ich nicht geschafft), daß es länger dauern wird, und daß ich ihm im Moment leider nicht sagen kann, wie lange genau. Anhand der Krankmeldung von der Klinik wusste er ja inzwischen, wo ich war... Ich habe auch meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihm geschrieben, daß es mir leid tut, daß ich total gern bei ihm in der Abteilung bin, und auch daß ich Angst um meinen Job habe.

Seine Reaktion war Klasse, er hat mir zurück geschrieben, daß ich mir deswegen überhaupt keine Sorgen machen brauche und nur schauen soll, daß ich wieder gesund werde. Er hat mich sogar einmal besucht und mir Blumen von meiner Abteilung mitgebracht. Aber das ist leider nicht der Regelfall!

Ich war dann ein halbes Jahr in der Klinik, und habe meinen Job wirklich nicht verloren. Ich habe in der Abteilung dann auch kein Wort darüber verloren, und meine Kollegen haben auch nicht nachgefragt, obwohl sie inzwischen wussten, wo ich war. Das war aber auch nur so, weil wir eine sehr kleine Abteilung mit nur 6 Leuten incl. Gruppenleiter sind, und mein Gruppenleiter wusste, daß sie das nicht weitererzählen. Wäre es eine größere Abteilung gewesen, hätte es wohl keiner erfahren.

Ich habe dann auch nie groß darüber geredet, und wurde auch nicht darauf angesprochen. Ich gehe auch in die Arbeit wenn es mir nicht gut geht, und ich bin sicher, meine Kollegen/gin merken es. Aber es wird akzeptiert und nicht darüber geredet.

Ich möchte auch nicht, daß unsere Cheffin weiß, daß ich nach wie vor depressiv bin, und es mir oft nicht gut geht, denn dann hätte ich schon Angst um meinen Job, und wäre ihn vermutlich auch bald los. Letztes Jahr hatte ich eine ganz schlimme Phase, und wäre liebend gerne wieder in die Klinik gegangen, habe es aber nicht getan aus Angst um meinen Job.

Inzwischen hat meine Kollegin (wir sind nur zwei Frauen in der Abteilung), die etliche Jahre älter ist als ich, auch die Bekanntschaft mit einer Depressiven Phase und Burnout gemacht und war ein paar Wochen krank geschrieben und dann auf Kur, und hat auch AD'S bekommen. Mit ihr habe ich daraufhin mal darüber gesprochen, auch weil ich weiß daß sie dicht hält, und weil wir gegenseitig wissen, daß wir uns verstehen.

Aber sonst habe ich mit niemand gesprochen und werde es auch nicht. Wenn es mir schlecht geht, mache ich meinen Job so gut ich kann, und versuche, es mir nicht anmerken zu lassen. Natürlich klappt das nicht wirklich, aber es wird so akzeptiert wie es ist, und meine Cheffin bekommt es nicht mit, weil sie relativ weit weg in einem eigenen Büro sitzt. Und wenn es mal wirklich überhaupt nicht geht, bleibe ich mal ein oder zwei Tage ohne Krankmeldung wegen Durchfall oder Migräne oder so Zuhause (das geht bei uns), oder wenn es ganz schlimm wird, lasse ich mich von meiner Hausärztin eine oder zwei Wochen krank schreiben und sage in der Firma, daß ich eine Grippe oder einen Magen-Darm-Virus oder sowas habe - auf dem gelben Schein steht ja zum Glück nicht drauf, was Einem fehlt. Aber auch das versuche ich, so selten wie möglich zu machen.

Liebe Ammenhai, ich würde in der Firma nicht darüber reden. Es ist besser, zumindest ist das die Erfahrung die ich gemacht habe, und auch die von etlichen Leuten, mit denen ich gesprochen habe.

Viele liebe Grüße
Gina
ghana
Beiträge: 686
Registriert: 6. Feb 2006, 20:22

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von ghana »

Liebe gina,

ich hab mal ne Frage: Du hast geschrieben, dass auf der Krankmeldung die Diagnose nicht draufsteht. Ich war aber vor kurzem wegen einer Mittelohrentzündung einen Tag krankgeschrieben und diese Diagnose steht auf der Arbeitsunfähigkeitesbescheinigung drauf. Zwar in verschlüsselter Form (ICD-10), aber DEN "Code" kann ja jeder nachschlagen, dens interessiert.

Rätselnde Grüße

Stefanie
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
steppenwolf1

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von steppenwolf1 »

hallo Stefanie, ich glaub das Scheinchen mit dem "Code" ist für die Krankenkasse ??? Kann das sein ? Auf den fürn Arbeitgeber sollte keine Diagnose drauf stehen, auch nicht als Code.

Viele Grüsse, steppenwolf
Chrischan
Beiträge: 22
Registriert: 20. Feb 2006, 12:07

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Chrischan »

Ich möchte mich den Vorpostern anschließen und Dir ebenfalls dringendst davon abraten, Deine Kollegen in Deine Krankheitsgeschichte einzuweihen, und seien Sie noch so verständnisvoll und nett ! Es ist fast unvermeidbar, daß auch noch andere, Dir nicht so nahestende und wohlgesonnene Kollegen im Betrieb davon Wind bekommen werden. Das Risiko, gekündigt zu werden, wird steigen, und selbst wenn Dein Arbeitsplatz relativ sicher sein sollte, Du wärst dann für so manches intrigantes **** das perfekte Mobbingopfer !
Dieses Risiko würde ich niemals eingehen wollen, denn als Depressiver gibt einem das Mobbing dann garantiert den Rest !
Die Depression geht ja sehr häufig mit einem verminderten Selbstwertgefühl einher. Wenn dann also auch noch Deine Mitmenschen anfangen, auf Dir herumzutrampeln, rutschst Du noch weiter ab, mir selbst ist es so ergangen.

Ich habe mir durch langandauernden Stress eine Depression eingehandelt, die vor allem dadurch verstärkt wurde, daß ich von meinen Mit-"Menschen" zunehmends gemieden und dadurch zum Außenseiter wurde.

Ich kann den Wunsch, über seine Krankheit sprechen zu wollen, sehr gut nachvollziehen... doch sind Arbeitskollegen dafür genau die falschen Personen - letztendlich bleibt zwischen Kollegen immer irgendwie eine Konkurrenzsituation bestehen, da sollte man sich keine Illusionen machen. Geeignetere Ansprechpartner sind m.E. noch eher die Familie (Partner) oder private Freunde. Den Gang zum Psychiater sollte man jedoch nicht meiden, ich bereue es schwer, daß ich die Konsultation eines Psychiaters so lange aufgeschoben habe, obwohl ich instinktiv wußte, was mit mir los war, aber das gehört wohl mit zu dieser Krankheit
ghana
Beiträge: 686
Registriert: 6. Feb 2006, 20:22

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von ghana »

@steppenwolf

Vielen Dank für deine Antwort. Ich glaub, du hast recht. Ich hab allerdings nur einen gelben Zettel bekommen. Na, im konkreten Fall ist das eh egal, Mittelohrentzündung ist ja sowieso völlig öffentlichkeitstauglich. Ich wollte mich nur versichern, ob bei einer Krnakmeldung mit Depression an den Arbeitgeber nicht auch das ICD-Kürzel draufsteht. Und da hast du mich beruhigt.

LG

Stefanie
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
Ammenhai
Beiträge: 12
Registriert: 27. Feb 2006, 12:24

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Ammenhai »

OK, ich denke Ihr habt recht. Das meine Gesichtsnerven entzündet waren wissen meine Kollegen und mehr erzähle ich glaube ich auch nicht.

Vermutlich würde ich mir damit auch einfach eine Ausrede zurechtlegen wollen, warum ich nicht so leistungsfähig wie meine anderen Kollegen bin. Anscheinend bin ich der Meinung das chronische Rückenschmerzen, Rheuma, langer Anfahrtsweg, 2 Kinder im Grundschulalter und ein Mann der beruflich öfters weg ist immer noch nicht erklärt warum ich gelegentlich (oder öfters mal) krank werde.

LG Ammenhai
artemis
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von artemis »

Hi Ihr,

eine Kankmeldung vom Doc (gelber Schein) hat immer irgendwie 2 Teile. Der Teil ohne Diagnose geht an den Arbeitgeber, da steht dann nur noch der Zeitraum der Krankschreibung drauf. Der mit, meist verschlüsselter, Diagnose muss zur Krankenkasse für den Fall, dass eine Krankheit über den Zeitraum der Lohnfortzahlung hinaus geht und man irgendwann vielleicht Krankengeld braucht.

Meist erscheinen die beiden Teile als scheinbares Original und Durchschlag, aber die Diagnose wird nur auf einem Teil (lesbar) stehen. Genau hingucken und dann den Teil ohne Diagnose an den AG und den mit an die KK weiterleiten.

Ansonsten habe ich eher schlechte Erfahrung damit gemacht von meiner Depression am Arbeitsplatz zu erzählen. Irgendwie hatte ich den Eindruck seit dem nicht mehr ernst genommen zu werden. Hatte ich Kritik, wurde die nicht ernstgenommen. So nach dem Motto: Die beruhigt sich schon wieder, wenn sie "diese Phase" ertmal hinter sich hat. Am neuen Arbeitsplatz halte ich das nun raus und komme besser damit klar. Aber immer kann man das da auch nicht raushalten. Ist z.B. ein Klinikaufenthalt nötig oder man ist sonst irgendwie länger Arbeitsunfäig, dann ist man vielleicht mit Offenheit besser dran.

Ein Patentrezept gibt es da nicht, denke ich. Aber ich denke auch, meine Depression ist, wie so viels mein ganz privates Ding und ich entscheide mit wem ich das oder die Info darüber teilen mag.

LG Arte
HS
Beiträge: 327
Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von HS »

Hallo allerseits,

ich durchlebe gerade den "akuten Fall" in Sachen Betrieb und Depression.

Seit gut einem Jahr arbeite ich 12 Std./Woche (3Tage a`4,0Std.)in einem Familienbetrieb - sehr familiär. Dort werden Gutachten erstellt über Fahrzeugschäden bei Unfällen.

Der Betrieb ist seeeeehr klein, d.h. die Seniorchefin (70Jahre), der Seniorchef (70 Jahre), der Junior (30Jahre) und meine Arbeitskollegin (57 Jahre).

Mit meiner Arbeitskollegin habe ich ein sehr gutes Verhältnis - die weiß Bescheid.

Sie sagte erst gestern zu mir: Ich solle mit der Chefin reden, weil sie immerzu fragt - was denn los sei - was kann der Frau nur fehlen.....

Ich hatte jetzt gerade Urlaub - auch aus dem Grund, weil mein Medikament umgestellt wird. Leider hätte ich heute wieder mit meiner Arbeit beginnen sollen, was leider absolut nicht möglich ist, da das mit dem Umstellen nicht so recht hinhaut - es geht mir sehr schlecht.

Nun - es kommt doch absolut blöd, wenn ich erst Urlaub hatte und gleich nach dem Urlaub krank bin (und Fasching ist auch noch).......

Nach einem Gespräch mit meinem Mann, haben wir uns dazu entschieden, die Chefin anzurufen und es ihr zu schildern, dass ich Medikamente umstelle usw........

Mein Mann hat mit ihr gesprochen und sie aber gleich darauf hingewiesen, dass wir nicht möchten, dass die Sache weitergegeben wird.......

Wenn ich dann wieder hingehe, werde ich nochmals persönlich darüber mit ihr sprechen und sehen wie`s dann weitergeht.....

Es ist für mich ein komisches Gefühl, dort hinzukommen mit dem Wissen, "dass sie es jetzt auch wissen"......

Sollte sich daraufhin das Arbeitsverhältnis verschlechtern, bzw. ich stoße auf Unverständnis, werde ich diesen Job wieder aufgeben - so habe ich es mit meinem Mann besprochen.

Er war übrigens auch der Meinung meiner Chefin Bescheid zu geben, weil ich momentan noch nicht weiß ob ich für längere Zeit krank sein werde.......

Lieben Gruß Heidi
Ammenhai
Beiträge: 12
Registriert: 27. Feb 2006, 12:24

Re: Kollegen von Trübsinn erzählen ?

Beitrag von Ammenhai »

Mami, Mami, er hat gar nicht gebohrt !

Da hab ich doch so einen Schiss gehabt, den Mund aufzumachen und das Wort mit "D" zu sagen und das Thema anzusprechen. Und dann sagt der liebe Doc, quälen Sie sich doch nicht so, und gibt mir ein Rezept.

Puh, und innerhalb von ca. 30 Minuten war heute dieser Termin erledigt, wo ich die letzte Zeit doch nur noch Wartezeiten zwischen 2 und 3 Stunden kenne (egal ob Termin oder nicht).

Es ist aber auch schon komisch mit so einem Medikament. Da musste die Apotheke es bestellen, und die Apothekerin sagte dann das C... können Sie dann heute Nachmittag abholen. Irgendwie muß ich mich da dann doch noch dran gewöhnen die ganze Sache etwas lockerer zu sehen. Irgendwie hab ich dann gedacht, warum sagt die das Wort so oft und so laut, das hat mich etwas an einen Sketch erinnert in dem die Kassiererin quer durch den Supermarkt nach dem Preis der Kondome fragt. Dabei war gar kein anderer Kunde in der Apotheke. Ammenhai, du bist ganz schön blöd.

Vielleicht beruhigt sich mein Göga auch wieder, wenn ich ihm die Tabletten zeige die ich bekommen habe. Der Haussegen hängt zur Zeit leider wegen mangelndem Antrieb und Motivation meinerseits etwas schief.

Drückt mir bitte die Daumen, das ich das Medikament vertrage und das es mir ein wenig hilft. Vielleicht komme ich damit und mit dem Arbeiten gehen ja wieder aus diesem tiefen Loch heraus. Vielleicht überlegt sich das Wetter ja auch bald mal wieder das es doch Frühling werden sollte.

Das Tabletten nicht alles sind weiß ich, und das mit der Therapie verfolge ich auch weiter, ist aber nicht so einfach. Vielleicht wäre ich zur Zeit auch damit etwas überfordert.

Jetzt muß ich morgen nur wieder den Anfang für´s wieder Arbeiten gehen finden.

Ich hoffe, ich darf mir bei euch noch öfter mal ein paar Ratschläge und Tipps holen. Ohne Eure aufmunternden Worte hätte ich heute auch wieder den Mund nicht aufgemacht, ich bin richtig Erleichtert diesen Schritt hinbekommen zu haben und mal an der richtigen Stelle direkt das Richtige zu sagen.

LG Ammenhai
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