Eure Erfahrungen mit Trevilor

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Goldy
Beiträge: 28
Registriert: 26. Jan 2006, 20:59

Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von Goldy »

Vorweg ein freudiges Hallo an alle!

Ich nehme seit 5 Wochen Trevilor, seit 10 Tagen nun 150 mg. Muß im Augenblick tagsüber noch mit Müdigkeit kämpfen und mich manchmal nachmittags hinlegen, aber ansonsten scheinen
die anderen bösen Nebenwirkungen verschwunden zu sein.
(Und tschüs!!! )

Meine ständigen Grübeleien haben schon nachgelassen, und ich bin innerlich auch viel ruhiger geworden. Vorher war ich immer so gereizt und angespannt!

Mich würde interessieren, wie lange Trevilor bei Euch gebraucht hat, um Euch endgültig zu heilen bzw. alle Depri- Symptome zum Verschwinden zu bringen.
Wann sind bei Euch die Konzentrations-störungen verschwunden, wann kam Euer Antrieb, Eure Lebensfreude wieder zurück?

Und, ich versprech`s dies ist die letzte Frage: Welche Dosis mußtet Ihr einnehmen, um Erfolg zu haben?

Viele Grüße von Nicole
Goldy
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von DepriXX »

hallo
hier hast du schon mal etwas zum Lesen:
http://www.kompetenznetz-depression.de/agora/search.php
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von tommich »

Hallo Nicole,

eine gute Idee von dir, nochmal zusammentragen zu lassen, wie es so läuft mit dem Trevilor .

Ich nehme schon von Anfang an 150 mg, das scheint direkt eine therapeutische Dosis zu sein, denn sie zeigte sofort Wirkung. Allerdings mag bei Einzelnen diese Dosis höher sein, je nach Schweregrad der Symptomatik. Ich frage mich noch, ob es auch vom Körpergewicht abhängt, aber je mehr ich höre, desto stärker bezweifle ich das, denn es wirkt ja hauptsächlich im ZNS, das sich von Person zu Person an Umfang wohl nicht so stark unterscheidet. Vielleicht weiß noch jemand mehr dazu?

Reduzierung (besser: Wegblasen) der Ängste: sofort. Innere Anspannung: sofort. Insgesamt war sofort eine große Erleichterung zu spüren.

Verschwinden der Nebenwirkungen: nach drei Wochen, abgesehen von der Müdigkeit. Da Trevilor mehr oder weniger stark sedierend wirkt, wird die auch bleiben. Bei mir aber erträglich. Gelegentlich Gähnanfälle (sorgen immer für Heiterkeit), ich bin auch nicht wirklich schläfrig, nach einer Viertelstunde ruhen kann ich wieder hoch. Unter der Depri habe ich nachmittags oft stundenlang gepennt (um dann nachts wachzubleiben ).

Das Nachlassen der Depressivität begann bei mir nach sechs Wochen.

Der Antrieb kehrt bei mir jetzt langsam zurück, diese Wirkung setzte erst nach ca. 10 Wochen ein. Und wohl kaum durch das Trevilor sondern durch das Nachlassen der Depressivität. Mit der Rückkehr des Antriebs setzten bei mir auch wieder Ängste und Anspannung ein, aber absolut erträglich und kaum belastend. Hängt vielleicht mit der noradrenergen Wirkung des Medikaments zusammen.

So, nu' schaunmermal, was die anderen so schreiben.

Liebe Grüße an alle Venlafaxin-"Junkies"

Thomas

P.S. Wo ich gerade den Wirkstoff erwähne: welche Erfahrungen haben denn die "User" anderer Marken mit diesem Stoff beizutragen? Gibt's Unterschiede/Ergänzungen?
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



Zum Plaudern und mehr: http://www.depriforum.de.tt
steppenwolf1

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo,

bei mir hat Trevilor leider nicht angeschlagen. Hab dann andere Medis durchprobiert und bin bei Edronax gelandet, was mir etwas bei der Antriebsschwäche hilft. Die Konzentrationsprobleme und die Vergesslichkeit bestehen aber immer noch.

Gruss, steppenwolf
Goldy
Beiträge: 28
Registriert: 26. Jan 2006, 20:59

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von Goldy »

@ Hallo SuMu,

danke für den Quellenhinweis!
Habe dort schon viele interessante Infos gefunden!


@ Hallo Steppenwolf,

danke für Deine Antwort! Ich hoffe, dass bald etwas gegen Deine Konzentrationsprobleme hilft! Die sind echt belastend, wenn man nicht ein paar Seiten am Stück aufmerksam lesen kann, sondern ständig aufgrund von Grübeleien oder Träumen abschweift!


Wie gehst Du damit um? Hatte ich das richtig verstanden, dass Du studierst- da muß man doch nun besonders viel lernen und lesen?!



Viele Grüße
Nicole
Goldy
Goldy
Beiträge: 28
Registriert: 26. Jan 2006, 20:59

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von Goldy »

Hallo Thomas,

danke für Deine ausführliche Antwort!

Sag`mal, wann sind denn bei Dir die Konzentrationsbeschwerden verschwunden unter Trevilor bzw. wie bist Du vorher bei der Arbeit damit umgegangen?

Übrigens,habe ich eine Antwort auf Deine Frage " Dosierung nach Körpergewicht?".
Meine Ärztin sagte, dass die Dosierung nicht aufgrund des Körpergewichts erfolgt, sondern nach der Schwere der Depression.

Ach ja, dann gab es ja noch folgendes Rätsel:
Als ich in der Einschleichphase mit 37,5 mg Trevilor begann,haute mich diese Minimaldosis
so richtig aus den Latschen, als wir ein paar Tage später die Dosis auf 75mg erhöhten, hatte ich dieselben ekligen Nebenwirkungen. Vor etwa 10 Tagen erhöhte ich auf 150 mg und.... . Hatte fast keine Nebenwirkungen?!
Wie kann es sein, dass mich eine ganz kleine Dosis so umwirft, ich die 4-fache Dosis dagegen gut vertrage?

Meine Ärztin meinte, dies läge einfach daran, dass der Körper sich an das AD sprich Trevilor gewöhnt hat, und dass sie diese Entwicklung bei vielen Patienten erlebt hat.
Erstaunlich wie schnell sich unser Körper an bestimmte Sachen anpaßt, oder?

Übrigens, welche Funktionen genau haben Serotonin und Noradrenalin im Körper?

Liebe Grüße von
Nicole
Goldy
Shelly
Beiträge: 17
Registriert: 16. Feb 2006, 23:43

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von Shelly »

Hallo Nicole!

Nehme auch seit knapp über nem Jahr Trevilor. Hab zunächst mit 75mg angefangan. Das hat auch ziemlich schnell angeschlagen, so nach zwei Wochen. Dann gings mir ne Weile ganz guit, und jetzt bin ich bei 150mg angelangt. Bei mir war es auch so das die Antriebssteigerung durch das ausbleiben der Depris gekommen ist.
Nebenwirkungen habe ich so gut wie keine, außer halt nen bissl Müdigkeit...

Ich und mein Psychiater schwören jedenfalls auf unser Zaubermittel!

Lieber Gruß, Franzi
ghana
Beiträge: 686
Registriert: 6. Feb 2006, 20:22

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von ghana »

Hallo Nicole,

Serotonin und Noradrenalin sind sog. Neurotransmitter, also Botenstoffe, die im Gehirn dafür sorgen, dass Botschaften von einer Hirnzelle an die andere weitergegeben werden.

Schau dir doch mal folgende Animation an, die zeigt ganz anschaulich, was das Serotonin im Gehirn macht, wie sich eine Depression auf das Serotonin auswirkt und was bei der Gabe eines SSRI passiert:
http://www.depression.ch/hintergrundinfos/gehirn.html

LG

Stefanie
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
Goldy
Beiträge: 28
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Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von Goldy »

Hallo Franzi,

danke für Deinen Beitrag!
Wie schön, dass Trevilor bei Dir so gut geholfen hat, und das ganz ohne Nebenwirkungen! Das hast Du, glaube ich, richtig Glück gehabt!

Wie lange mußt Du Trevilor denn noch nehmen,
mußt Du eventuell noch mal die Dosis von 150 mg erhöhen oder verbleibt es dabei?
Und: Nimmst Du nur Trevilor oder gehst Du zudem noch zu einem Psychtherapeuten
( ich nämlich nicht!)

Entschuldige meine vielen Fragen, aber so kann ich mir am besten meinen Lösungsweg suchen!

Ich wünsche Dir noch einen ausklingenden erholsamen Sonntagabend,

liebe Grüße von Nicole
Goldy
Shelly
Beiträge: 17
Registriert: 16. Feb 2006, 23:43

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von Shelly »

Juten Abend Nicole!

Ja, ähm... also. Ich denke es bleibt bei 150mg. Beginne jetzt grad zusätzlich wieder eine Verhaltenstherapie, nachdem ich fast nen dreivierteljahr pausiert habe, weil ich umgezogen bin und dann erst mal den richtigen finden musste.
Vor Kurzem hatte ich wieder ein ziemliches Tief-daher die Erhöhung auf 150mg. Aber ich denke mit der Thera wird es auch dabei bleiben, oder sogar wieder weniger werden...

Da ich wie gesagt umgezogen bin und sich evt. demnächst auch noch was an meiner berufl. Laufbahn ändert ist es noch nicht absehbar wann ich Trevilor absetze. Auch mein Psychiater warnt davor zu früh aufzuhören. Ich denke der früheste Termin um über absetzen nachzudenken wäre so in einem Jahr - da hat sich beruflich dann alles wieder eingependelt. Aber wie gesagt: Steht noch in den Sternen-und mags auch gar nich wieder hergeben, das tolle Zeug!


Wünsch dir ebenfalls noch nen schönen Abend!

Lieber Gruß von der Franzi!!
Goldy
Beiträge: 28
Registriert: 26. Jan 2006, 20:59

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von Goldy »

@ Hallo Stefanie,

danke für den Internet-Hinweis. Da werde ich mich mal schlau machen!

Einen guten Start in die Woche wünscht Dir Nicole



@ Hallo Franzi,

uih, schön, dass Du gleich heute Abend noch mal geantwortet hast. Erst mal bin ich erleichert, dass jemand so richtig zufrieden mit Trevilor ist, denn bei einigen habe ich gelesen, dass es bei Ihnen gar nichts gebracht hat oder sie es absetzen mußten, weil die Leberwerte sich nachteilig verändert hatten.

Viele scheinen Ihre AD`s über einen längeren Zeitraum nehmen zu müssen. Erst mußte ich schlucken, als ich bei einigen etwas von einer Einnahmedauer von 1 Jahr, mal mehr, mal weniger, las. Meine Ärztin deutete vor ein paar Tagen an, wenn es mir in etwa drei Monaten wieder besser ginge, könnten wir über ein Ausschleichen von Trevilor nachdenken, aber das erscheint mir jetzt nach allem, was ich gelesen habe, als zu früh.


Hm,und wenn Du das gute Trevi schon ein ganzes Jahr mit super Erfolg nimmst... . Das bestärkt mich, weiter durchzuhalten. Habe Dank für Deine Infos, die haben mir echt weiter geholfen!

So, jetzt aber ab in die Federn! Gute Nacht,
Franzi und viel Erfolg bei Deiner Therapie!

Liebe Grüße Nicole
Goldy
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von tommich »

Hallo Nicole,

ich will kurz noch auf deine Fragen eingehen, dann verschwinde ich auch im Bett:

>Sag`mal, wann sind denn bei Dir die Konzentrationsbeschwerden verschwunden unter Trevilor bzw. wie bist Du vorher bei der Arbeit damit umgegangen?<
Das war haarscharf im Herbst. Ich war schon wieder drin im Kreiseldenken, manchmal saß ich 'ne Viertelstunde am Schreibtisch und habe gar nichts gebacken bekommen. Wenn mein Fachgebietspartner irgendwas sagte, bekam ich das häufig gar nicht richtig mit. Allerdings wissen er und auch die Chefs ja von meiner Krankheit und haben viel Geduld und Nachsicht. Daher ging es.
Wann wurde sie nun besser, die Konzentration. Hmmm, gar nicht so genau zu sagen, da es ein sehr langsamer Prozeß war. Aber ich denke so nach drei Wochen fing er an und nach acht bis 10 Wochen (d.h. bei mir Anfang Januar) war die Konzentration wieder auf Normalwerten angekommen.

Vielen Dank für die Info zur Dosierung, das deckt sich mit meinem Verdacht. Und zeigt mir mal wieder die Inkompetenz der Dottores in der Rehaklinik, in der ich 2003 mich aufzuhalten das zweifelhafte Vergnügen hatte. Die sagten nämlich, bei einem Kerl meines Gewichtes wären 20mg Citalopram viiiiiel zu wenig gewesen. Wieviel hätte ich denn noch schwitzen sollen? Der Schwere meiner Depri seinerzeit waren sie jedenfalls angemessen gewesen.

>Erstaunlich wie schnell sich unser Körper an bestimmte Sachen anpaßt, oder?<
Fürwahr, fürwahr, meine Liebe. Man sieht es auch daran, dass, sofern das Mittel passt, die Nebenwirkungen erträglich werden oder ganz verschwinden. Mann, ich habe nicht mal mehr Darmträgheit! (Ich spare mir jetzt aber nähere Erläuterungen ) Meine Therapeutin sagt immer, der Körper braucht den Stoff (immer vorausgesetzt, man findet den passenden), fast scheint es so, als käme er ihm zuerst fremd vor, und er wehre sich, aber bemerke dann doch irgendwann, dass er ihm gut tut.
Noch ein Tip für die Frage nach den Neurotransmittern: de.wikipedia.org
Ist ganz gut geschrieben dort.

Ich alter Sabbelkopp, mit drei Sätzen ist's wohl nicht getan bei mir. Na ja, bekommen wir wenigstens alle die Zeit rum...

Liebe Grüße

Thomas
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



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zweifler
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Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Eure Erfahrungen mit Trevilor

Beitrag von zweifler »

hallo Nicole!


Wo Licht ist ,ist auch Schatten.Ich bin mit
Trevilor 75 nicht zurecht gekommen.
Zum einem ist meine Stimmung schlechter geworden.Dann konnte ich nicht mal mehr meine "gewohnten " drei Stunden schlafen und zu guter letzt hatte ich arge anfallartige Schwindelattacken welche meine diesbezüglichen Panikattacken triggerten.

Vermutlich hätte ich all die Nebenwirkungen mit anderen Medis mit neuen NW kompensieren müssen und das war mir zuviel.
Aber schön wenn es bei euch allen so toll klappt.

mfg herbert
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