Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

flower76
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von flower76 »

hallo heidi,hallo an alle,

erstmal vielen dank thomas für den interessanten link. ich glaub ich werd mir diesen mönchspfeffer mal von meinem frauenarzt verordnen lassen .

heidi,wie schon geschrieben ich kann das so gut verstehen, mit diesem scheiß gewissen nichts zu schaffen.
bei mir ist es ja auch nicht nur wegen meinem sohn, selbst wenn er die hälfte der woche bei seinem vater verbringt habe ich ja immer noch das ding mit dem haushalt u.s.w.

manchmal hilft es mir wenn ich versuche das so zu aktzeptieren und mir sage, daß es eben zu meiner krankheit dazugehört. mich eben nicht so unter druck zu setzen und zu denken,daß es auch wieder die tage geben wird, wo ich dann in der lage bin dinge zu erledigen.

es ist schön, daß du deinen mann hast der dir deinen rücken stärkt.
bei meinem freund ist das nicht ganz so. er liebt mich und ist auch immer für mich da, aber er hat irgendwie angst mehr über diese krankheit zu erfahren. oft habe ich auch das gefühl, er würde mich nicht wirklich ernst nehmen.

nimmst du denn momentan gar keine medis? vielleicht frägst du mal deinen arzt was er von edronax/solvex hält. denn mir hat das sehr geholfen,was den antrieb angeht.

also wenn ich recht überlege,geht es mir in den wärmeren jahreszeiten schon besser. aber zum beispiel letztes jahr in den sommerferien waren wir in sardinien im urlaub und selbst da hatte ich manchmal diese bleiernde schwere in meinem körper .

ich wünsche dir und euch allen eine erholsame und gute nacht,flower.
tommich
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von tommich »

Hallo Nicole,

so, jetzt schreib ich mal ein klein wenig ausführlicher, muss mich aber zusammenreißen, denn auf deine an sich harmlosen Fragen könnte ich mit einem Roman antworten.

Damit das folgende nicht nach Selbstbeweihräucherung klingt muss ich gleich vorweg sagen, dass die folgenden Dinge andere mir gegenüber geäußert haben.

Zuerst einmal Danke für das nette Kompliment. Das hat mich wirklich sehr gefreut und tut meinem Selbstbewußtsein gut.

Man sagt über mich, ein guter Zuhörer zu sein. Ich versuche, mich auf mein Gegenüber einzustellen (freilich ohne einschlägige Ausbildung). Ich sammle möglichst viel Informationen, bevor ich mir eine Meinung bilde. Die Überleitung an dieser Stelle zu deiner Aussage über mein Wissen die Krankheit betreffend ist: so mache ich es in jeder Hinsicht. Nicht wie ein Schaf auf der Schlachtbank vor dem Psychiater sitzen und nur "mit sich machen lassen" ist meine Devise, sondern das was er sagt mit meinem persönlichen Empfinden abgleichen. In einem Buch über Depressionen stand der Satz "Werden Sie Experte in eigener Sache", das habe ich verinnerlicht.
Ich lese weiter keine Bücher zu dem Thema, da steht teilweise zu viel Geschwaller und Auf-Mich-Nicht-Passendes drin, ich hole mir die Fakten aus dem Internet und suche da hindurch meinen eigenen Weg. Und das mache ich meist gerade dann, wenn es mir schlecht geht, weil es einfach ein konstruktiver Weg ist, mit der Krankheit umzugehen. Und man muß sich eben gerade NICHT lange konzentrieren, weil so eine HTML-Seite in einer Viertelstunde gelesen ist und man kompaktes Wissen bekommt dadurch. Als Experten kann ich mich aber schon deshalb nicht bezeichnen, weil ich demütig vor den Leuten einen Kniefall mache, die im "Genetik-Thread" schreiben.

Genau das was du über meine Art der "Krankheitsbewältigung" sagst hat übrigens vor kurzem auch mein Hausarzt mit staunender Miene gesagt. Ja, ich denke das ist auch so. Zumindest aber versuche ich sie auszutricksen und in Schach zu halten.
Mir hilft, auch wenn das witzig klingt, dass ich beidhändig veranlagt bin. Dadurch sind meine Gehirnhälften im Einklang und ich kann Dinge sowohl emotional wie auch gleichzeitig logisch bewerten. Das führt dazu, dass mein logischer Verstand dabei zusehen kann, wie es meinem emotionalen durch die Depression schlechter geht. Klingt komisch, aber ich habe es im Oktober erst so radikal erlebt, dass ich es nicht anders deuten kann. Binnen Stunden geriet ich in eine dermaßen schlimme Denkspirale, dass sie mich wie ein Strudel herunterriß. Und mein Logikteil saß oben im Boot und holte Hilfe. Ich rief meine Frau an und sagte: "Montag (es war Freitag nachmittag) gehe ich zum Neurologen und lasse mir ein AD geben. Ruf bitte an und sag dass ich komme." Während ich durch die Depression kaum die Kraft hatte aufrecht zu laufen!
Man kann diese Hirnhälften-Balance übrigens auch üben, in der Reha-Klinik, wo ich 2003 war, wurde ein wenig dazu gesagt. Zu wenig, aber ich weiß es gibt Übungen dafür.
Meine Therapeutin sagt übrigens über mich, ich sei "aufgeräumt und strukturiert", ich versuche, so methodisch wie nur möglich an die Krankheit heranzugehen.

Ich würde mich nicht als selbstbewußten Menschen bezeichnen, aber solange ich mich in lockerer Atmosphäre bewege, ist mir so schnell nichts peinlich...
Ich neige zum Trotz, und "Höhergestellten" gegenüber leider zu Sozialphobie, und genau da arbeite ich momentan dran. Denn dies, und damit bin ich wieder beim Thema des Threads *g* sind bei mir Faktoren, welche die Depression begünstigen und am Laufen halten. Also nicht unbedingt Auslöser, nichtsdestotrotz müssen auch diese beseitigt werden.
Deine Persönlichkeitsstrukturbeschreibung erfüll(t)e ich auch. Auch ich würde gerne mit allen in Frieden leben, aber ich habe erkannt, dass das nichts wird. Der Wunsch ist zwar noch da, aber ich setze ihn nicht mehr in die Tat um, denn dafür musste ich mich zu sehr verbiegen. Und das war ein Auslöser. Nett muss man sein, aber man kann auch nett "nein" sagen. Oder sachlich bleiben, wenn man jemandem sagt, dass man ihn nicht mag.
Ach ja, ich habe Überzeugungen und Prinzipien, die mir Halt geben. Und die sagen mir auch: ich muss mich meiner Krankheit nicht schämen. Ich habe nicht "hier" geschriehen, als sie verteilt wurde, sie ist kein Makel. Man darf sich nur nicht Leuten gegenüber outen, die diese "Schwäche" zu ihrem persönlichen Vorteil ausschlachten würden.

Hoppla, ganz schön lang geworden. Das war's erst mal denke ich. Liebe Grüße an alle, in diesem Zusammenhang aber besonders an Nicole und Heidi.

Thomas
Thomas



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HS
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo Svenja,

die Tatsache, dass ich Medikamente nehmen soll/muss hat mir (nur) anfangs große Probleme bereitet - ich wollte es einfach ohne schaffen - ohne dieses Zeugs.

Obwohl ich bis heute noch nicht das richtige Medikament gefunden habe und mir somit (vielleicht) noch ein längerer Weg bevorsteht, bin ich froh, dass es sie gibt.

Froh deshalb, weil ich hoffe, dass ich eben wenigstens durch die med. Unterstützung wieder etwas Fuß fassen kann. Ich wäre wahnsinnig erleichtert, wenn ich endlich ein Medi gefunden hätte, dass mir (wenigstens ein bischen) gut helfen würde.

Würdest Du mir noch sagen, wie Du Deine Depressionen spürst? Eher typische Symptome oder mehr körperlich - würde mich interessieren. Und welches Medikament nimmst Du?

Einen schönen Abend noch - Gruß Heidi
HS
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo flower,

ich versuche es auch immer wieder mir keinen Druck wegen dem "Liegengebliebenen" zu machen. Aber je länger ich nichts machen kann umso größer wird der Berg - was mir letztendlich wieder Druck macht. Stell Dir vor, manchmal war es schon so weit, dass wir (fast) keine Wäsche mehr im Schrank hatten, so dass ich wenigstens die Unterwäsche gewaschen hab, damit wir wieder "frische Unterhosen" haben - traurig aber wahr!!!

Ich glaube, dass kein Mensch der nicht betroffen ist, sich annähernd vorstellen kann, was unsereins eigentlich durchmacht.
Mein Mann zeigt ja absolutes Verständnis, aber wenn wir uns darüber unterhalten (bzw. ich immer am jammern bin), sagt er es ist für ihn sehr schwer zu verstehen - ich mache ihm aber keinen Vorwurf draus - er versuchts wenigstens.

Und all denen, die nur blöd und gescheit daherreden, denen wünsche ich diese Krankheit - vielleicht nur ein paar Monate - dann könnten sie endlich verstehen........

Das Medikament Edronax hab ich schon probiert - leider nicht vertragen. Ansonsten hab ich schon Cipramil, Trevilor, Anafranil, Fluoxetin und Cymbalta (heute die letzte) genommen. Ab Freitag muss ich wieder ein neues probieren........ ich habe Angst davor!!

Viele liebe Grüße - Heidi -
HS
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo Nicole,

Mich würde interessieren, wie Du Deine Depression spürst? Nimmst Du Medikamente dagegen - oder schlägst Du Dich so durch?

Obwohl es mir teilweise sehr schlecht geht, hab ich mir einen Job gesucht. 3 x die Woche a`4 Std. in einem kleinen Betrieb (Familienbetrieb), ein bischen Büroarbeit.
Es strengt mich teilweise sehr an.

Ich war auch schon einige Jahre ganz zu Hause, aber rückblickend war das nicht immer gut für mich. Ich hab den ganzen Tag alleine rumgesessen, bin immer wieder verzweifelt, hab nur über meinen Zustand nachgedacht, also es hat mir nicht sonderlich gut getan.

Der (kleine) Job tut mir (zur Zeit) auch nicht sonderlich gut, aber ich habe dadurch eine kleine Möglichkeit meinem "irren" Alltag zu entfliehen. An manchen Tagen muss ich mich nach den 4 Std. sofort hinlegen....aber wenigstens erkämpfe ich mir ein Stück Normalität.

Ich möchte auch versuchen - anstatt mich ständig zu fragen warum es mir so schlecht geht und ständig nach irgendwelchen Auslösern zu grübeln - mir klarzumachen, dass das eine KRANKHEIT ist - die Depression - ich glaube damit hab ich mich (obwohl es schon so lange dauert) noch nicht ganz arrangiert.

Lieben Gruß - Heidi -
tommich
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Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von tommich »

Hallo Heidi,

darf ich fragen, was es dir so schwer macht, die Depression als Krankheit zu sehen? Warum hälst du fest an dem Irrglauben, er sei eine (Charakter-)Schwäche oder etwas anderes, was uns die Nicht-Betroffenen gerne einreden wollen? Ich finde den Gedanken tröstlich, dass es eine Krankheit ist, ich sage diese Tatsache jedem ins Gesicht, der sie hören will oder auch nicht.

Du hast ja schon einen ganz schönen Chemie-Baukasten durch, oh je. Ich beginne zu verstehen, warum mancher hier solche Angst vor dem Zeug hat. Wieder was nehmen, was vielleicht nur Scheiß-Nebenwirkungen hat und nix bringt. Wieder warten und hoffen, dass es hilft. Oh Mann, ich drücke dir die Daumen, dass das anstehende Medikament hilft.

Ich würde dir so gerne dabei helfen. Vielleicht ein kleiner Tip, auch wenn er saublöde klingt. Aber das beste Medikament kann nicht wirken, wenn man es unwillig einnimmt. Versuche, dich irgendwie geistig so zu konditionieren, dass das Zeug schon helfen wird (sozusagen ein provozierter Placebo-Effekt), das wird etwas bringen. Es geht tatsächlich, man kann sich etwas so lange einreden, bis man überzeugt davon ist. Warum immer nur "Ich bin schlecht" o.ä., warum nicht auch mal: "Das hilft mir bestimmt" ?

Liebe Grüße

Thomas
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HS
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Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo Tom,

was es mir schwer macht, die Depression als Krankheit zu sehen - nun ich glaube, dass bin ich selber.

Zum einem deshalb, weil weder 7 Jahre Therapie noch die Medikamente bisher nicht viel geholfen haben

zum andern weil ich mich (glaube ich) meist immer nur körperlich schlecht/krank fühle

zum nächsten weil mir noch kein Arzt bisher eine eindeutige Diagnose geben konnte

und zum übernächsten weil es mir schon soooo lange schlecht geht. Es waren in den Jahren schon mal höchst. 1 Monat dabei wo`s mir etwas besser ging - aber gut gehts mir seither nicht mehr (die ganzen 9 Jahre)

dann noch zum überübernächsten weil ich einfach keinen Grund für eine Depression sehen kann

und nochwas fällt mir ein: Das macht mich seeeehr traurig und verzweifelt - könnte grad gnadenlos aufgeben!!!!

Mein Therapeut hat mir das mit den Medikamenten auch schon mal gesagt - wie soll/kann ein Medikament den wirken, wenn eine große innerliche Abneigung besteht. Aber wenn man schon desöfteren ein- bzw. ausgeschlichen hat, kriegt man automatisch diese Abneigung davon!!!

Seit heute bin ich auf 0 mit dem momentanen Medikament - ab Freitag "darf" ich wieder mit dem Neuen anfangen. Ich habe gerade Atosil-Tropfen genommen - die machen müde - müsste früh schlafen - fühle mich sehr schwach.

Man Tom sei bloß froh, dass Dir Trevilor so gut hilft - ist das Dein erstes Medi?

Entschuldige bitte, diesen "Jammer-Leier-Brief" - aber es geht grad nicht anders.

Lieben Gruß - Heidi -
Kräuterhexe
Beiträge: 25
Registriert: 4. Jun 2005, 17:04

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von Kräuterhexe »

Liebe Heidi,

ich möchte dir nur sagen, es gibt auch viele körperliche schwere Krankheiten, die einen Menschen treffen können. Niemand fragt da nach einem Grund... das ist immer noch viel leichter zu akzeptieren.
Es ist einfach so, dass einen diese Erkrankung Depression treffen kann, auch wenn man äußerlich gute Bedingungen hat.
Ich glaube das ist wichtig zu akzeptieren... es entlastet einen auch selbst von der ewigen Suche nach dem "WARUM"
Mir hat diese Erkenntnis auch geholfen, mich mit der Krankheit zu arrangieren. Sie gehört zu mir und meinem Leben dazu, und daran bin ich nicht "schuld"...
Viele liebe Grüße an euch alle! Ute
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von tommich »

Hey Heidi,

ich entschuldige alles - außer Entschuldigungen für "Jammer-Leier-Briefe". Erstens ist dieses Forum dafür da, und zweitens ist es unser aller Recht, zu äußern, wenn es uns schlecht geht.

>was es mir schwer macht, die Depression als Krankheit zu sehen - nun ich glaube, dass bin ich selber.<
Es liegt im Wesen der Depression, denke ich, dass man sich selbst im Wege steht. Ergo...

>Zum einem deshalb, weil weder 7 Jahre Therapie noch die Medikamente bisher nicht viel geholfen haben<
Kann ich toppen, bäääätsch
Bei mir sind's mind. 15 Jahre. Trevilor ist mein zweites. Das erste half gar nicht, hatte nicht mal Nebenwirkungen. Beim Trevilor habe ich die Nebenwirkungen herbeigesehnt, denn ich ging davon aus, dass dann auch die Wirkung kommt. So also habe ich mich konditioniert, und es hat gewirkt.

>zum andern weil ich mich (glaube ich) meist immer nur körperlich schlecht/krank fühle<
...schreibst du, und wenige Sätze weiter schilderst du Verzweiflung, tiefe Traurigkeit, Kraftlosigkeit. Hmmmm...

>zum nächsten weil mir noch kein Arzt bisher eine eindeutige Diagnose geben konnte<
Hat bei mir die Psychotherapeutin besorgt. Aber nur so nebenbei: warst du schon mal beim Neurologen/Psychiater? Der schreibt einen ICD10-Code in die Akten und an die Krankenkasse. Den muss er dir sagen (zumindest wenn du fragst). Das IST eine Diagnose.

>dann noch zum überübernächsten weil ich einfach keinen Grund für eine Depression sehen kann<
Zwei Fehler: erstens - nur weil du ihn nicht sehen kannst, heißt das nicht, dass er nicht da ist. Zweitens - du suchst ihn außerhalb, in Traumata und Schicksalsschlägen. Er kann aber auch schlicht in deinem angeborenen Hirnstoffwechsel liegen.

Ich weiß, ich spiele wieder Zahnarzt (bohren und Zähne ziehen...). Vielleicht rede ich auch Zeugs, das gar nicht auf dich passt. Aber vielleicht lässt du das mal sacken.

Was ist denn als nächstes für eine bunte Pille dran?

Ich wünsche dir viel Kraft.

Liebe Grüße

Thomas
Thomas



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flower76
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von flower76 »

hallo heidi,hallo an alle,

oh menno , ich weiß nicht ob es dir hilft , aber du bist nicht allein....

ich verstehe deinen satz : " weil ich mich (glaube ich) meist immer nur körperlich schlecht/krank fühle " nur zu gut.
bei mir ist es nämlich genauso.ich fühle mich vom kopf , von meinen gefühlen her gut aber mein körper spielt einfach nicht mit.
und ich denke , daß ist es was einen einfach verzweifeln läßt.
ich habe übrigens edronax anfangs auch überhaupt gar nicht vertagen. als ich vor 3 jahren in einer tagklinik war hatte ich es verordnet bekommen.
habe es dann aber nicht weiter genommen.
nun habe ich es nochmal versucht, allerdings ganz langsam erst nur eine viertel tablette ( was wirklich nur ein bröckelchen ist ) dann eine halbe u.s.w. das hat funktioniert. und es gibt mir wirklich mehr antrieb.

ich wünsche dir wirklich gaaaaaaaaaaaanz viel glück mit deinem neuen medikament, auch wenn du die schnauze schon langsam voll hast, versuche ein bißchen zu hoffen das es hilft, nur ein bißchen, ok .

ich meine für was schlucken wir denn sonst das zeug, es muß doch irgendwie helfen .

ach übrigens, da ich ja auch immer unter dieser müdigkeit und erschöpfung leide, habe ich mir nun von dr. schüssler das salz für eisen im internet bestellt. ich weiß nicht ob dir das was sagt, schüssler ist homeopathisch und allgemein als sehr gut bekannt.

ich habe das gefühl es hilft mir und es hat gott sei dank keinerlei nebenwirkungen

sodala,ich wünsche dir von ganzen herzen alles gute und viel, viel kraft.alles liebe, die flower
HS
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo Tom,

DANKE für Deine Rückmeldung - habe mich sehr gefreut.

Den Termin bei meiner Ärztin habe ich am Freitag vormittag. Dann werden wir gemeinsam entscheiden, mit welchem Medikament wir weitermachen.

Ich melde mich am Freitag abend wieder.

Noch eine klitztkleine Frage:

Du hattest doch mal erwähnt, dass Deine Frau auch mit Depressionen zu kämpfen hatte (oder täusch ich mich jetzt)? Erzähl mir bitte darüber - wenn es nicht zu neugierig erscheint.

Lieben Gruß von der "Pillenschluckerin"

Heidi
tommich
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von tommich »

Hallo Heidi,

nein nein, wenn ich Neugier nicht abkönnte, hätte ich mich hier nicht anmelden dürfen...

Wie bekomme ich das nur in wenigen Worten zusammengefaßt, hmm. Meine Frau ist, beginnend im Alter von 10 Jahren, vier Jahre lang von einem alten Sack in der Nachbarschaft sexuell missbraucht worden, unter Druck gesetzt worden. Seit sie klein war, wurden ihr von ihrer dominanten Tante Schuldkomplexe eingeredet, die sie völlig in die Opferrolle drängten, was erschwerend hinzukam. An ihre Eltern konnte sie sich auch nicht wenden, der Vater hat sich kaum gekümmert, und die Mutter hat (muß man leider sagen) einen Horizont von der Stirn bis zum Brett vor'm Kopf. Sie konnte diesem Kreislauf erst entfliehen, als sie mich kennenlernte und ich bedingungslos zu ihr hielt.
Gesagt hat sie mir ihr Trauma allerdings erst vor etwas mehr als zwei Jahren. Natürlich wurde mir da einiges plötzlich klar, aber es waren über die Jahre soviel stille Vorwürfe aufgekommen, dass es fast unsere Ehe zerstört hätte.
Sie gehört eher zu denen, die leichtfertig Medikamente nehmen und wieder absetzen, womit sie mich wahnsinnig macht. Dafür überkompensiert sie, indem sie sich mit Arbeit vollstopft, außerhalb des Hauses wohlgemerkt, wo sie ihr Helfersyndrom voll ausleben kann. Damit macht sie mich auch wahnsinnig.
Aber nicht dass du jetzt denkst, hier sei nur Zoff und Streit, unsere Ehe ist momentan sogar ausgesprochen gut, seit dem Riesenkrach im letzten Sommer und seit ich durch das Trevilor emotional wieder stabiler bin.
Im übrigen hat auch sie Riesenfortschritte gemacht, hat mit ihrer Tante abgeschlossen, sagt ihren Eltern ein- ums andere Mal die Meinung, na ja, und der alte Sack ist eh tot und vergraben, da kann man nichts mehr machen.

Ich habe mich die ganzen Jahre blos so hilflos gefühlt, und auch zornig. Irgendein Hindernis war da immer zwischen uns und hat uns die ganze Zeit unser Zusammenleben versaut, so viele Jahre verschenkt. Wie oft habe ich gefragt, und immer wurde abgeblockt, drumrum geredet. Als es dann raus war, habe ich trotzdem noch eine ganze Weile gebraucht, darin den Vertrauensbruch zu sehen, der es war. Es bedurfte einen Vertrauenbruch meinerseits, damit wir uns reinigen konnten.
(Nein ich bin nicht fremdgegangen, das ist nicht mein Stil. Es war etwas anderes, auf das sie genauso empfindlich reagiert.)

Vielen dank für's fragen, da ist noch viel aufzuarbeiten für mich, viel ohnmächtiger Zorn, der sich bei mir in Herzrhythmusstörungen manifestiert hat.

Liebe Grüße an dich und deinen Mann, alles gute und bis Freitag. Ich werde wieder da sein!

Thomas
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HS
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo Tom,

.... alles wird schlimmer - leider!!!!

Ich habe Cymbalta ausgeschlichen - eigentlich relativ schnell - meines Erachtens zu schnell. Habe aber (fast) keine andere Wahl es so schnell zu machen, da ich ja mind. 2 Tage vom Cymbalta weg sein soll um mit dem neuen Medi beginnen zu können.

Laut meiner Ärztin sollte ich ja von 60mg auf Null gehen - 2 Tage warten - dann ´mit dem neuen Medikament anfangen. Irgenwie erschien mir das doch sehr krass und ich habe dann wenigstens 1 Woche auf 30mg reduziert und bin dann auf Null gegangen.

So - nun habe ich die Strafe dafür - ich habe Absetzerscheinungen vom Feinsten. Hast Du schon mal was von "Stromschlägen" oder "Zaps" oder "Blitzen im Kopf gehört"? Es gibt Patienten, die diese Zustände nach dem Absetzen haben - ich bin jetzt auch dabei - es ist furchtbar!!!!!! Es fühlt sich an, als würde ich alle 2 sec. kurz weg sein, d. h. wenn der "Blitz" kommt, hast Du das Gefühl ganz kurz nicht mehr da zu sein - das geht den ganzen Tag so.

Heute war ich bei meiner Ärztin. Das mit den Blitzen habe ich ihr erzählt - darauf wurde nicht weiter eingegangen - ausser, dass es schon immer wieder mal Patienten geben würde, die unter Absetzsymptomen zu leiden haben.......

Nun hat sie mir 3 Möglichkeiten vorgegeben:

1. Stationärer Aufenthalt

2. 14 Tage warten und Aurorix (MAO-Hemmer)
einsteigen

3. Wieder Anafranil zu nehmen (das hatte ich schon mal, habs aber dann abgesetzt, weil ich auf Dauer mit den Nebenwirkungen nicht klargekommen bin.

Ach ja - ein Spruch ist ihr noch eingefallen
Sie kommt sich bei mir so vor als würde ich verlangen: Waschen sie mich aber machen sie mich nicht naß!!! Was soviel heißen soll, sie kann mir nicht viel helfen, wenn ich mich sowieso nicht darauf einlassen würde....

Nun - jetzt habe ich wieder ein Medikament, dass ungefähr so wirkt wie damals das Anafranil.

Jetzt kommen eben zu den "Stromschlägen" auch noch die Einschleichsymptome dazu - wie soll ich das noch aushalten

ICH MAG NICHT MEHR!!!!

Ich fühle mich so im Stich gelassen - so alleine mit der Kranheit.....

Entschuldige Tom.... ich kann (leider)nicht viel positives rüberbringen - geht nicht mehr!!

Gruß Heidi
tommich
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von tommich »

Hallo Heidi,

und ausgerechnet jetzt kann ich nicht viel schreiben, weil ich gleich noch 'ne Verabredung habe. Hatte das wohl aber im Urin mit dir, hab deshalb nochmal schnell reingeschaut.

Von den Absetzsymptomen habe ich erst hier im Forum erfahren, ich hatte damals keine, als ich mit dem Citalopram aufhörte.

Puh, das ist ja heftig, alter Schwede. Ich weiß gar nicht, was ich da sagen kann. Der Spruch von deiner Ärztin kam mit Sicherheit nicht zum richtigen Zeitpunkt und ist viel zu barsch formuliert, was nicht eben von Feingefühl zeugt. Würde ich ihr das nächste Mal sagen. Vor allen Dingen aber muss sie dir dann auch Lösungsmöglichkeiten anbieten. Sie kann nicht einfach von Schuld reden, so wie sie es tut, sondern muss die Mechanismen herausfinden, die bei dir wirken und den Effekt produzieren, den sie so unelegant um deine Ohren haut.

Halte bitte durch. Die Absetzsymptome verschwinden wieder, auch wenn es jetzt grad Quälkram ist (ich weiß, ich habe gut reden...). Und projiziere sie nicht auf das neue Medikament. Es ist wichtig, und da ist der wahre Kern in der Aussage deiner Ärztin, dass du das Zeug mit positiven Gedanken schluckst, sonst verhinderst du seine Wirkung. Ist echt so.

Was kann ich dir denn jetzt gutes tun. Hm, ich mache mal mein Profil auf. Musst gucken, was du dann tust...

Bis dann

Thomas
Thomas



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HS
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo Tom,

na wenn Du "das schon im Urin hattest" - war das Toilette-gehen bestimmt nicht angenehm!!

Vielen lieben Dank für Dein "Dasein" - ich finde es auch super nett von Dir, mir Dein Profil anzubieten. Ich werde es aber dennoch unterlassen Dich privat zu belästigen - da hab ich dann ein schlechtes Gefühl!!!

Gerade jetzt, wo ich so auf meine Ärztin angewiesen wäre, bin ich alleingelassen....

Im Enddefekt hat sie mir das Medikament verschrieben, dass ich vorgeschlagen habe - weil ich ja angeblich mit ihren Vorschlägen nicht einverstanden bin......

Hätte man jetzt z. B. einen Arzt an der Hand, der sich auch mit Absetzsymptomen auseinandersetzt, würde ich ihn fragen was besser wäre:

Noch abzuwarten bis die Zaps leichter werden
oder eben gleich mit dem neuen Medi anfangen...

Vielleicht ist es sorgar schlechter während der "Zapphase" gleich wieder einzuschleichen

Ich hoffe, der Schuss geht nicht nach hinten los.

Wenn Du Zeit und Lust hast, vielleicht wirfst Du mal einen Blick in meinen anderen Thread

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1139585290

Wie war Dein Tag?
Erzähl mir von Deinem Befinden....

Lieben Gruß Heidi
tommich
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Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von tommich »

Hallo Heidi,

ich habe den anderen Thread gerade gelesen und freue mich, dass ihr zumindest noch so bissig und selbstironisch über den Mist schreiben könnte.
TomRörich schreibt, er hat Zaps, wenn er das Trevilor vergißt. Nun, dann kann ich ja guter Hoffnung sein, denn ich hatte das Zeug auch schon zweimal vergessen ohne diese Erscheinungen. Puh, Glück gehabt.

Wie war mein Tag. Super, kann es nicht anders sagen. Bin heute morgen fast wieder gerne zur Arbeit gegangen, hatte Pläne, was ich heute schaffen will, und hat auch geklappt. Es war ruhig (ich bin in der IT tätig, da gibts öfter mal Problemtage mit viel Telefon und Generve). Neuerdings treibe ich wieder Scherze, sogar mit meinen Vorgesetzten. Auf einmal kommt mir mein Chef, vor dem ich fast Angst hatte, wie eine arme Sau vor mit seiner Verantwortung, seinem Bluthochdruck, seinen Herzrhythmusstörungen und dem Druck, unter dem er steht, während ich beinah meinem Hobby nachgehe (ich bin in Schleswig-Holsteins derzeit größter Sparkasse für Telefon und Netzwerk zuständig!). Oh Mann, das kann fast nicht wahr sein. Bitte ziehe etwas positive Energie hieraus, so kann es werden, wenn der Scheiß endlich wirkt. UND DIESMAL WIRD ER WIRKEN! Ich dulde keine Widerrede!!!!!!!!!

Gaaanz vorsichtig würde ich Artemis' These unterstützen, dass die Zaps vielleicht leichter werden, wenn du das neue Mittel einschleichst.

Hab mir gerade das neue Gift mal auf Netdoktor.de angesehen und bin dann den Thread nochmal durchgegangen. Also, du schreibst im wesentlichen über Antriebsschwäche, über fehlende Kraft, anstehende Aufgabe zu bewältigen. Das scheint dein vordringliches Problem zu sein. Nortrilen scheint da die richtige Wahl zu sein, es wirkt hauptsächlich antriebssteigernd, und das ziemlich schnell. Die Stimmungsaufhellung braucht wie bei allen Mitteln etwas Zeit. (...gelöscht...)
Klingt eigentlich alles nicht sooo schlecht, ich denke, gib dem Mittel eine Chance.

In meinem Profil ist eh' nur meine e-Mail-Adresse, keine Angst. Ich war echt gerührt, dass du mich direkt angeschrieben hast mit dem "Alles wird schlimmer", und da wir sowieso hier dauernd hin- und herschreiben... Und - wenn ich annehmen würde, dass du mir zur Last fallen könntest, hätte ich das Profil gar nicht aufgemacht. Aber es ehrt dich, dass du dir darüber Gedanken machst.
Ich lasse es noch eine Weile offen, kannst ja noch mal überlegen. Aber bitte: frei entscheiden, ich werde so oder so nicht böse sein.

Mann, schon zwei Uhr. Ich bin seit einer Stunde vom Billardspielen bei meinem Freund zurück. Und "Fantastic Four" haben wir gesehen auf seiner 4,50 Meter-Leinwand. Das hat was. Na ja, Anwälte halt. Langsam werde ich müde. Also würde ich mal sagen: schlaf schön, ich hoffe die Zaps lassen dich. Und bis morgen, schreib mal, wie du dich entschieden hast.

Liebe Gruße

"Tom" (Eigentlich mag ich den Namen nicht besonders, aber du darfst)
Thomas



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Kroki
Beiträge: 814
Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

.

Beitrag von Kroki »

HS
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Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo Thomas,

natürlich werde ich den Namen für Dich verwenden und Du auch hören willst - ist doch ganz klar.

Ich hoffe Du hast GUT und LANGE geschlafen?
Nimm Dir nicht zuviel für den Tag vor - genieße Dein Wohlbefinden!!!!!

Genauso sollte es sein - Nach der Frage "Wie war Dein Tag" - und es kommt dann "SCHÖN" -
so zu empfinden ist großartig!!!! Es liest sich auch so....

Sag mal, hab ich das richtig verstanden, Du hattest Angst vor Deinem Chef wegen "seiner Verantwortung" - "seinem Stress" usw. - aber WARUM??? Du bist doch nicht verantwortlich für die Zustände Deines Chefes - oder wie soll ich das verstehen??

Billiardspielen - hab ich früher auch gern gemacht - ward Ihr Privat oder in einem Studio?

Bin auch früher gerne Motorrad gefahren (hab selber eins) - das steht seit Jahren in der Garage und verrottet..... früher hab ich es innig geliebt....
Na ja - verkaufen werd ich das Teil nicht, vielleicht kommt`s ja mal wieder

Ich werde heute so ziemlich "liegenbleiben" -da merk ich die Zaps nicht sonderlich!!!!

Mein Mann ist am Vormittag leider nicht da - der hatte einen Termin. Ich werde warten bis der Hase wieder im Haus ist und dann die Tablette einschmeissen - alleine trau ich mich jetzt nicht (soweit bin ich schon...)



Ach ja - Dein Profil kannst Du gerne schließen - hab mir (sicherheitshalber) Deine e-mail-Adresse aufgeschrieben

Soooo - nun schnapp ich mir meine Katze und verschwinde........

Niederbayerischen Gruß

Servus Thomas
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von tommich »

Ganz kurz zu Kroki,

Danke für deinen Einwurf.

Zitat von Netdoktor.de:
>Nortriptylin zählt zur Arzneistoffgruppe der tetrazyklischen Antidepressiva: antidepressiv wirkende Arzneistoffe mit ähnlicher chemischer Struktur.<
http://www.netdoktor.de/medikamente/100002634.htm

Es gibt allerdings auch Meinungen, die Tri- und Tetrazyklische AD in einen Topf werfen, das ist für hier aber zu akademisch.

Beim Trevilor hatte ich was verwechselt, hab mich so ausgestopft mit Fachinfos, dass ich schon Sachen verwechsele, hihi... Passe nächstens besser auf.

Heidi, bitte nicht den Link besuchen, ich glaube für dich ist Nebenwikungen begucken eher kontraproduktiv.

Hallo meine liebe,

neien, du DARFST mich Tom nennen, ich bestehe jetzt sogar darauf. Wenn ich dir was erlaube, dann tue ich das aus Überzeugung, nicht weil ich so 'ne Lusche bin, die vor sich selbst beschützt werden muss...
Nein, ich bin nicht böse, ich sitze hier, grinse und habe den Spass meines Lebens. Ich mag dich, Heidi, und ich bin überglücklich dass ich Menschen das endlich sagen kann.

Schlafen tue ich in letzter Zeit recht gut, das Trevilor macht mich scheinbar ziemlich müde. Nachts muss ich häufig wegen meiner Blase raus (hat sie sich so angewöhnt unter der Depression), früher konnte ich dann nicht wieder einschlafen, jetzt aber gelingt das ohne Probleme.

Nee, hast du nicht richtig verstanden. Ich hatte Angst vor den Chefs wegen meiner Affektstörung, einfach weil sie meine Chefs sind, weil ich es immer auf mich bezogen habe, wenn sie schlechte Laune hatten, weil ich ihre Aussagen immer negativ gedeutet habe. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass sich meine Sicht auf die beiden völlig umgedreht hat. Früher fühlte ICH mich als derjenige, auf den herabgesehen wurde. Jetzt sehe ich auf DIE BEIDEN herab - oder zumindest geradeaus in die Augen.

Mein Freund hat einen eigenen Tisch in seinem Haus, in das das meinige 3x reinpassen würde. Er hat einen Doktorgrad in Jura und ist der netteste, unkomplizierteste Typ der Welt. Aber wehe, man bekommt es mit ihm in seiner Eigenschaft als Anwalt zu tun...

Motorrad, ja als ich Jugendlicher war, wollte ich das auch. Hab es aber dann gelassen, war einfach zu zaghaft damals. Das hole ich jetzt auch nicht mehr nach, (vorgezogene) Midlife-Crisis hin oder her.

Das klingt ja schon besser mit den Zaps. Ich hoffe für dich, dass sie bis morgen weiter abklingen. Schreib mal, wie du das Nortrilen verträgst (oder steht das im anderen Thread? schau gleich mal nach).

Aus Niederbayern bist du? Weiter weg geht's ja fast nicht mehr. Bin aus Ostholstein, ein Stück nordwestlich von Lübeck.

Bis bald. Ich freue mich über unseren Austausch.

Liebe Grüße

Thomas
Thomas



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HS
Beiträge: 327
Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Hallo Tom-Tom

keine Angst - ich schau mir den Link nicht an - hab mich anderweitig kundig gemacht - arzneimittelkompendium


Mein damaliges Medikament ANAFRANIL stammt auch aus dieser Gruppe - also ich weiß was evtl. auf mich zukommen kann.......

Die Zaps sind nicht weniger - nur bin ich mehr gelegen - da spür ich sie nicht so sehr - aber ich hoffe inständig dass das die nächsten Tage ein bischen abklingt.

Mit Chef`s umzugehen, da hab ich irgendwie meine eigene Strategie. Ich kann jemand nur als Chef akzeptieren, wenn derjenige trotz seines Postens und seiner (hoffe ich doch) Kompetenz viel Menschlichkeit rüberbringt. D.h. mit einem eiskalten Wichtigtuer kann ich leider nicht umgehen. Mich hat mal ein Chef richtig genervt, d.h. ich arbeite sehr genau - brauche dafür ein wenig länger - er arbeitete schlampig - dafür in kürzester Zeit sehr viel - wie Du siehst - da konnte nicht gut gehen...... Eines Tages sagte ich zu ihm: Wissen Sie was, machen Sie es doch einfach selber, wenn ich ihnen nichts rechtmachen kann.... Man da hat der vielleicht rumgeschrieen.....

Hab dann den Job geschmissen - er wollte mich aber dann doch nicht gehen lassen - anscheinend weil er sich einfach auf mich verlassen konnte - ich hab dann nur gesagt Wie beide passen nicht zusammen - das hat keinen Sinn....

Natürlich hab ich das "leichter" machen können, weil ich meinen Mann als Rückhalt habe. Der hat gesagt ich solle doch zu meinem Chef sagen: Suchen Sie sich einen anderen Affen - ich such mir einen anderen Zirkus...... (find ich gut)

Grundsätzlich habe ich keinen Respekt vor Menschen, die ihre Menschlichkeit verloren haben - die, die meinen "etwas besseres zu sein". Da hab ich nur ein müdes lächeln über - mehr nicht.....


Sag mir, wie hast Du es geschafft, sagen wir mal jetzt mit den Chefs anders umzugehen - (nicht alles auf Dich zu beziehen, bzw. mit Kritik umzugehen)hat Dich die Therapie so verändert - würd mich interessieren. Das geht doch bestimmt nicht von heute auf morgen...

Habt Ihr eigentlich Kinder?

Lieben Gruß - Heidi -
Kroki
Beiträge: 814
Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

.

Beitrag von Kroki »

HS
Beiträge: 327
Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von HS »

Liebe Kroki,

DANKE für diese Links

Habe sogar die Beschreibung dieser "Stromschläge" gefunden - nur keiner sagt wie lange sowas dauern kann - schade

Ich habs jetzt fast 5 Tage..... und hoffe immer noch, dass es endlich verschwindet....

Gruß Heidi
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von tommich »

Hallo mein E-Werk

(tschuldigung, das mußte sein, war für den Tom-Tom, bin doch keine Trommel auf der man ständig 'rumhacken kann...)

>keine Angst - ich schau mir den Link nicht an - hab mich anderweitig kundig gemacht - arzneimittelkompendium<
Ich mag diese Art Humor, ganz toll!
Was soll ich dazu noch sagen...

Eigentlich gehe ich mit den Chefs nicht anders um, ich nehme sie anders wahr. Und dadurch reagiere ich anders. Klar, dadurch ändert sich mein Verhalten, von außen sieht es dann so aus, als würde ich anders mit ihnen umgehen. Nur wenn ich es so formuliere, klingt es, als täte ich das bewußt und mit Absicht. Dem ist nicht so. Ich bin nur wieder ich selbst und nicht der Schatten, zu dem die Krankheit mich macht. Und ich bin relativ locker im Umgang mit Menschen, vom Azubi bis zum Vorstandsvorsitzenden, scherze herum, bringe sie zum Lachen mit meiner furztrockenen Situationskomik. Ich habe schon Respekt, der verhindert, dass ich mich im Ton vergreife, sonst aber auch nix.

Du hast Prinzipien und Rückgrat, finde ich gut. Was ist im Moment damit? Ich frage nur, weil ich festgestellt habe, dass mein Rückgrat sich in depressiven Phasen in Trotz verwandelt, weil meine scheiß Brezel zu blockiert ist um Argumente zu finden. Und wenn ich Argumente zurechtgelegt habe, bin ich zu blockiert sie auch anzuwenden.
Und jetzt, jetzt sprudelt alles aus mir heraus als ob es gar nichts wäre. Als wäre es die leichteste Sache der Welt, zu sagen was mir nicht passt. Verdammte Axt...
Ehrlich gesagt, es ging fast von heute auf morgen. Lag aber nicht an der Therapie sondern am Abbau der Sozialangst durch das Trevilor .

>Grundsätzlich habe ich keinen Respekt vor Menschen, die ihre Menschlichkeit verloren haben - die, die meinen "etwas besseres zu sein". Da hab ich nur ein müdes lächeln über - mehr nicht.....<
D'accord.

Yeah, wir haben Kinder. Jennifer, *91, Julian, *98. Beides phantastische Kinder mit einer langen Geschichte, die ich im Moment an anderer Stelle aufarbeite (nicht hier im Forum), daher sei nicht böse, wenn ich erst mal nichts weiter zu den beiden schreibe außer dass sie toll sind.

So, jetzt fällt mir erst mal nichts mehr ein, bin auch schon etwas müde. Schau mich noch ein wenig hier um und werde dann wohl bald ins Bett.

Also, gute Nacht und schlafe wohl, bis morgen.

Thomas

P.S. Der Kroki da oben, der is' ja ein ganz ein "Linker" (Nich' ausrasten, nur ein Wortspiel! Die schaue ich mir später mal an.)
Thomas



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Marie14
Beiträge: 321
Registriert: 11. Feb 2006, 23:41

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von Marie14 »

Liebe Grüsse an alle, ich habe viel Neuees und auch manches bekannte gelesen, ich habe auch schon ewig immer wieder depris, manchmal kann ich damit umgehen und dann auch wieder nicht und das mit der erschöpfung ist bei mir auch ein grosses thema, verbunden mit einer totalen einsamkeit und der unfähigkeit unter menschen zu gehen
hinzu kommt noch meine panische angst vor ad`s und ich versuche es daher mit anthroposophischen mitteln, die zur zeit ganz gut helfen
esist schon ein schlimmer zustand, weil er, wie ihr ja auch schon geschrieben habt in der gesellschaft weder erkannt und schon gar nicht akzeptiert wird und das mit dem outeen ist auch so eine sache, weil man da ganz schnell als verrückt abgestempelt wird ein zustand vor dem sich jeder depressive ohnehin zu tode fürchtet
schlaft trotzdem alle einigermassen
liebe grüsse marie
Wer einmal sich selbst gefunden hat, kann nichts auf der Welt mehr verlieren
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2846
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Gibt es immer Gründe oder Auslöser für Depressionen?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Ich habe den Beitrag von Hahn Christian "muerte" gelöscht, da dieser nick kein nick ist, den wir hier akzeptieren werden...also neuen Namen holen..dieser ist uns zu plakativ düsterlich....
Dr. Niedermeier
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